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„Herzlich willkommen in der Johanneskirchengemeinde, im Weidenborn, im Dekanat Wiesbaden“, so Mencke in seiner Ansprache anlässlich des Amtseinführungsgottesdienstes am Sonntag, 18. Februar. Dabei bezog der Wiesbadener Dekan sich auf den Februar-Monatsspruch: „Es ist das Wort ganz nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust.“ (Dtn 30,14). Er appellierte dabei an den neuen Gemeindepfarrer, auf Gottes Wort zu hören: „Das ist Ihre Aufgabe: Das nahe Wort Gottes für die Gemeinde hörbar laut werden lassen. Damit das Wort seinen Weg zu den Menschen findet – und Sie gemeinsam weiter auf dem Weg sind, in diesem Viertel, mit all den Menschen, Kirche Jesu Christi zu sein.“ Mencke gab ihm dabei die Zusage mit auf dem Weg, dass Gottes Worte Wege weisen können: „Wenn wir das wollen. Wenn unsere Zweifel an uns selbst immer ein wenig größer sind als der Glaube an uns selbst, dann flüstert sich Gott dazwischen, mitunter zärtlich.“
Stephan Da Re, verheirateter Vater von zwei kleinen Kindern, stammt gebürtig aus Wiesbaden. Er ist im Schelmengraben aufgewachsen und hat in Mainz evangelische Theologie studiert. Nach dem Vikariat in Bad Schwalbach und drei Jahren im Pfarramt in Rheinhessen folgten Stationen als Schulpfarrer und -Seelsorger an der Wiesbadener Diltheyschule und als Bildungsreferent der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Dass er nun wieder zurück ins Gemeindepfarramt geht, hat unterschiedliche Gründe, etwa ein bereits lange bestehender Kontakt zu Ingrid Seiler, der Gemeindepädagogin der Johanneskirche. Da seine beiden Kinder bereits im Weidenborn in die Kita gehen, und die Familie Freunde im Stadtteil hat, sind für ihn Kirchengemeinde und Stadtteil keine unbeschriebenen Blätter mehr.
Darüber hinaus reizt ihn der moderne Bau der Johanneskirche: „Das Ensemble aus Kirche, Gemeindehaus und Kita passt gut zu den Anforderungen an eine moderne Gemeinde, die nicht die Augen davor verschließt, dass Kirche im Jahr 2018 an vielen Stellen eine untergeordnete Rolle spielt. Die Räume wirken einladend und bieten Platz für unterschiedliche Settings“, findet der Theologe, der bereits viele Ideen mitbringt: Er will häufiger seine Gemeindeglieder besuchen, etwa zum 18., 40. und 50. Geburtstag, darüber hinaus plant er mehr Familien- und Kindergottesdienste und spirituelle Formate wie „Mittagspause für die Seele" oder „Auf einen Kaffee mit Gott".
Er hofft, dass die Kirche wieder anschlussfähig wird zu den sozialen Milieus und Bildungsmilieus, die in den vergangenen Jahrzehnten verloren gegangen sind. „Das ist die größte Herausforderung für die kommenden Jahre“, so Da Re. „Welche Mittel und Wege finden wir, um die Menschen im Stadtteil anzusprechen und sie zu begleiten. Als Mittelpunktort kann die Johannesgemeinde dabei eine integrierende Kraft sein - wenn sie es schafft, auch neue Wege einzuschlagen und unkonventionellen Methoden eine Chance zu geben.“ Dabei, so Da Re, lasse er sich stets leiten vom Dreiklang: Menschen begleiten - Identifikation stiften - Gemeinschaft stärken.
In seiner Dialogpredigt, die er mit seinem katholischen Pfarrkollegen und langjährigem Freund Joachim Wichmann aus Bad Camberg gehalten hat, setzte sich Da Re unter anderem mit den Themen Heimat, Entfremdung und Angst auseinander und knüpfte damit an ganz aktuelle tagespolitische Themen an. Für ihn und seinen Kollegen ist dabei klar, dass Kirche in ökumenischer Verbundenheit eine Heimat bieten kann, aber nicht nur das: „Gottes Gnade ist auch eine Zusage, ein Versprechen“, so Da Re: „Das tröstet mich, das stärkt mich.“ Und sein katholischer Kollege ergänzte: „Unsere Kernaufgabe ist es, die Botschaft Jesu von Tod und Auferstehung in den Lebensmittelpunkt zu rücken - und diese Botschaft ist zeitlos, zu allen Zeiten aktuell.“
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Fotos: Johanneskirchengemeinde