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Unter dem Motto „Unterwegs auf dem Weg des Friedens“ versammelten sich die mehr als fünfzig Mitglieder der evangelischen Heilandsgemeinde aus Walluf und der evangelischen Hoffnungsgemeinde aus Biebrich, um an dieser symbolhaften Stätte der Erinnerung für den Frieden in der Welt zu beten. Das Gebet war bestimmt von einer Psalmlesung und Taizé-Gesängen. Konfirmandinnen und Konfirmanden aus der Hoffnungsgemeinde sprachen das alte Friedensgebet des Franz von Assisi „O Gott, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens“.
Das Gebet war Teil der interreligiösen Gebetskette, die seit dem 14. Oktober durch Wiesbaden und dessen Umgebung wandert und an der insgesamt 17 Religionsgemeinschaften teilnehmen.
Höhepunkt und zugleich Abschluss des Gebets am Samstagabend war die Übergabe des Friedensbuchs durch Thomas Weinert, der als Vorstand der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit im Auftrag der jüdischen Gemeinde in der Friedrichstraße das Buch an Pfarrerin Bettina Friehmelt von der Wallufer Heilandsgemeinde weiterreichte. „In diesem Buch befinden sich Namen, Gebete, Grußworte und Wünsche aller, die an dieser Gebetskette bisher teilgenommen haben“, erklärt Andreas Günther, Gemeindepfarrer der Heilandsgemeinde und zugleich Ökumenepfarrer in Wiesbaden.
Günther, der an diesem Samstagabend gemeinsam mit den beiden Gemeinden am Friedensgebet teilnimmt, ist Ideengeber und Initiator der „Interreligiösen Gebetskette“, die letztes Jahr zum ersten Mal stattfand und seitdem großen Anklang findet. Erstmals öffnen in diesem Jahr auch die eritreisch-orthodoxe Gemeinde, die methodistische Kirche, weitere muslimische Gemeinden und die Bahai-Gemeinde ihre Türen für das Friedensgebet.
Mittelpunkt ist neben dem Friedensbuch, das von Gemeinde zu Gemeinde wandert und dessen Seiten sich von Tag zu Tag mehr füllen, vor allem der Friedensgruß, der von Religionsgemeinschaft zu Religionsgemeinschaft gesprochen wird und der Dialog zwischen den verschiedenen Religionen. „Was alle Glaubensbewegungen miteinander vereint, ist der Wunsch nach Frieden in unserer Welt“, erklärt Günther. „Deshalb ist es wichtig, die Friedenstraditionen, die sich in all unseren Religionen finden, zu stärken. Jeder betet auf seine Weise und jeder ist bei dem Anderen willkommen, egal aus welcher Religionsgemeinschaft man kommt und zu welcher man geht“, so Günther. Als Gast eines Gebetes nehme man an dem Anteil, was der jeweils anderen Religion heilig ist. „Das hat viel mit Respekt für den Anderen zu tun“, erklärt der evangelische Pfarrer.
Das Friedensbuch wandert noch bis zum Buß- und Bettag, 21. November, durch die Wiesbadener Gemeinden und dessen nähere Umgebung. Alle Termine finden Sie in der InfoBox.
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Einladung zum Friedensgebet
Foto: Veranstalter