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Seit einigen Jahren tritt der Eichenprozessionsspinner auch verstärkt im Rhein-Main-Gebiet auf, so auch in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. In den vergangenen Jahren mussten immer wieder die „giftigen“ Raupen von Fachleuten in Schutzanzügen von den Bäumen entfernt werden.
Der Eichenprozessionsspinner ist eine kleine Nachtschmetterlingsart, deren Larven sich in Kolonnenformation prozessartig zu den Fressplätzen bewegen – daher auch sein Name. Die Brennhaare der Raupen des Eichenprozessionsspinners können leicht abbrechen und werden dann durch den Wind verbreitet. Sie können beim Menschen unterschiedliche allergische Reaktionen auslösen: äußerlich treten Hautauschläge mit Rötungen, Schwellungen und starken Juckreiz auf, durch das Einatmen der dünnen Haare kann es zu Reizungen an Mund- und Nasenschleimhäuten bis hin zu Husten und Asthma kommen.
Beim Auftreten stärkerer gesundheitlicher Beschwerden sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden und auf den Kontakt mit Eichenprozessionsspinnern oder mit deren Härchen hingewiesen werden. Die Symptome können mit Medikamenten behandelt und dadurch gemildert werden.
Um der Gesundheitsgefährdung für Menschen vorzubeugen, können diese Raupen mit vergleichsweise geringem Aufwand mit einem für Menschen, warmblütigen Tieren und Bienen ungefährlichen biologischen Mittel mit dem Wirkstoff Bacillus thuringiensis bekämpft werden. Dieses Mittel enthält Bakterien, die beim Fressen der Eichenblätter aufgenommen werden und dann zum Absterben der Raupen führen.
Ab dem 14. Mai werden daher in Hofheim Eichen insbesondere auf Kinderspielplätzen, auf Sportplätzen, in den Außenanlagen der Kindergärten und einige Bäume in öffentlichen Grünflächen, die in den vergangenen Jahren befallen waren, behandelt. Unmittelbar betroffene Anwohner sollten während der Sprühaktion die Fenster geschlossen halten.
Bürger, die Beratung und Hilfe bei eventuell befallenen Bäumen auf ihren Privatgrundstücken benötigen, können sich an örtliche Schädlingsbekämpfungsfirmen oder auch an die:
Geschäftsstelle des
Fachverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau
Max-Planck-Ring 39
65205 Wiesbaden
Telefon 06122 / 9311412
wenden. Verschiedene Firmen aus diesen Branchen bieten inzwischen auch die Bekämpfung der Raupen des Eichenprozessionsspinners an. Auf keinen Fall sollte diese Bekämpfung in Eigenregie durchgeführt werden.
Der einzige Schutz vor den Gifthärchen ist, sich nicht in den betroffenen Gebieten aufzuhalten und vor allem Eichen zu meiden. Besorgte Bürger können sich beim Amt für Grünflächen, Landwirtschaft und Forsten wenden, um zu erfahren, welche Gebiete in der Nähe von den Raupen befallen sind. Ende Juli verpuppen sie sich und verwandeln sich in völlig ungefährliche Schmetterlinge. Doch die gefährlichen Nester bleiben übrig und stellen weiterhin eine Gefahr dar.
Sollte man einen Larvenbefalls feststellen, so ist die Feuerwehr unverzüglich unter der Telefonnummer 112 zu informieren. Die Einsatzkräfte sorgen für die Absperrung des betroffenen Bereichs und geben die Meldung an die zuständigen Stellen der Stadtverwaltung weiter. Von dort werden die erforderlichen Maßnahmen durchgeführt. Zudem sollte man die Beseitigung aus gesundheitlichem Interesse unbedingt den Fachleuten überlassen. Beratung bietet der Umweltladen in der Luisenstraße 19.
Symbolfoto