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Durch die Sperrung der Salzbachtalbrücke ist der Bahnverkehr nach Wiesbaden fast komplett zum Erliegen gekommen. Aktuell fährt nur noch die Ländchesbahn den Wiesbadener Hauptbahnhof an.
Alle anderen Bahnverbindungen enden vorzeitig bzw. nehmen eine andere Route. Es gibt einen Schienenersatzverkehr zwischen Wiesbaden Hauptbahnhof, Bahnhof Wiesbaden Ost und dem Bahnhof Biebrich.
Weiterhin können die Stadtbuslinien wie die 6 und 33 genutzt werden, die jedoch zum Teil bestreikt werden.
Hat man vom Wiesbadener Hauptbahnhof bis nach Mainz Hauptbahnhof nur wenige Minuten mit der S-Bahn oder Regionalbahn gebraucht, kann es schnell eine halbe Stunde oder länger dauern.
Von der Sperrung des Wiesbadener Hauptbahnhofs sind auch die östlichen Vororte besonders betroffen: wer in Mainz oder am Flughafen arbeitet, braucht aus den östlichen Wiesbadener Vororten schon im Normalbetrieb mit dem ÖPNV weit mehr als doppelt so lange wie mit dem Auto. Da alle Direktbusse aus Nordenstadt zum Hauptbahnhof fahren, und dieser nun gesperrt ist, fordert die Wählergruppe Norschter in Bewegung, dass auch die Vororte bei der Schaffung von Ersatz-Linien berücksichtigt werden.
„Es macht keinen Sinn, wenn nun trotzdem alle erst zum Hauptbahnhof fahren, dort mit entsprechender Wartezeit in den Schienenersatzverkehr umsteigen, und am Ende der Ersatzstrecke erneut umsteigen und warten müssen.“, so der Vorsitzende der Wählergruppe, Philipp Jacks. Die Wählergruppe bestärkt stattdessen eine Forderung, die sie schon vor der Sperrung aufgestellt hatte: Eine Express-Bus-Linie für die östlichen Wiesbadener Vororte, die zwischen Mainz-Kastel, dem Ländchen und dem Flughafen pendelt. „Das wäre ein enormer Gewinn für die Beschäftigten und die Umwelt.“
Die Begründung von Stadt und RMV, dass eine solche Linie nicht wirtschaftlich sei, wollen die „Norschter“ nicht gelten lassen: „Der neue Haltepunkt Wallau mit den dazugehörigen Buslinien im Ländchen ist wirtschaftlich, eine Bus-Übergangslösung mit den gleichen Wegen aber nicht? Das kann mir keiner erzählen“, beschwert sich Jacks.
„Der Verweis der Stadt auf die Attraktivität der S-Bahn kann in diesem Zusammenhang zu als zynisch gewertet werden: mit diesem Verkehrsmittel brauchen wir aus Nordenstadt über eine Stunde zum Flughafen, mit dem Auto 15 Minuten. Warum nutzt mal nicht die verbleibenden fünf Jahre bis zur Eröffnung des neuen Bahn-Haltepunktes, um diese Lücke zu schließen? Gerade die nun benötigten kreativen Lösungen für die Salzbachtalbrücke wären doch guter Anlass für einen Test, statt wieder alles über den Hauptbahnhof laufen zu lassen, obwohl Busse viel flexibler sind? In der Verkehrsplanung sind fünf Jahre sicherlich wenig, im Leben der Beschäftigten machen fünf Jahre halbierte Pendelzeit aber einen enormen Unterschied, egal ob sie nach Mainz, Frankfurt oder zum Flughafen pendeln, diese Buslinie wäre eine enorme Zeitersparnis. Und wir könnten verhindern, dass nun noch mehr Leute auf das Auto umsteigen und die Straßen zusätzlich verstopfen.“
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