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Eine groß angelegte Katastrophenschutzübung fand am Samstagvormittag in der US-Siedlung Hainerberg statt. In der Middle-School verschanzte sich ein Amokläufer, der wild um sich schoss. Laute Schussgeräusche waren auf den Gängen in der Schule zu hören, Munition liegt verteilt auf dem Boden. Hilferufe und Lautsprecheransagen sind zu hören, Schulkinder rennen ins Freie. US-Militärpolizisten umstellen die Schule. Zwei mit Maschinenpistolen bewaffnete Kräfte verschaffen sich Zugang ins Schulgebäude, um den Täter zu fassen. Sie stellen schließlich den Amokläufer, doch dieser zündet vorher noch eine Bombe und verletzt weitere Personen durch die Detonation.
Als erste Kräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr auf dem Areal eintreffen geht eine weitere Bombe hoch und verletzt umherstehende Helfer. Weitere Rettungsmittel wurden an den Hainerberg beordert. Um weitere mögliche Gefahren für die Einsatzkräfte und den Betroffenen zu verhindern, suchten nachrückende Kräfte das Gelände nach weiteren Bomben und Kampfstoffen ab.
Über den Haupteingang begannen die zahlreichen Helfer die Verletzen ins Freie zu bringen. Die Betroffenen wurden nach je nach Schwere der Verletzung zu einen der Verletzen-Sammelstellen gebracht. Gut 85 Verletzte mussten von dem medizinischen Personal versorgt werden. Die Patienten waren realistisch geschminkt. Von kleinen Wunden bis hin zu Schussverletzungen, Augenverletzungen und schweren Verbrennungen reichte die Bandbreite. Weiterhin gab es traumatisierte Personen durch den Vorfall, die von der Notfallseelsorge betreut wurden.
Der Großeinsatz wurde von der Einsatzleitung Rettungsdienst (Organisatorischer Leiter Rettungsdienst und Leitender Notarzt der Stadt Wiesbaden), dem Einsatzleit- und Direktionsdienst der Berufsfeuerwehr und dem Einsatzleiter der US-Feuerwehr koordiniert. Über 250 Einsatzkräfte von Rettungsdiensten und Hilfsorganisationen, der Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Wehren Stadtmitte, Erbenheim und Bierstadt, die Notfallseelsorger und die Polizei waren am Samstagvormittag eingebunden. Ebenso war die Feuerwehr der Lucius D. Clay-Kaserne, sowie die Militärpolizei in das Szenario involviert. Weiterhin verfolgten einige Beobachter den Ablauf der Übung. Nach gut 2 1/2 Stunden war das Übungsszenario beendet. Die gesammelten Daten und Eindrücke der Beobachter werden in den nächsten Wochen analysiert und daraus mögliche Verbesserungen im Ablauf angesprochen und umgesetzt.
Fotos: Tom Klein