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Ein Kellerbrand in der Wiesbadener Waldstraße hielt die Rettungskräfte in der Nacht zum Dienstag in Atem. Mehrere Notrufe liefen gegen 0:35 Uhr in der Rettungsleitstelle ein, worauf die Berufsfeuerwehr Wiesbaden sowie die Freiwillige Feuerwehr Biebrich sofort zum betroffenen Mehrfamilienhaus ausrückte.
Im Keller des Mehrfamilienhauses war der Brand ausgebrochen. Nach Eintreffen der Kräfte gingen erste Atemschutztrupps ins Gebäude vor, um die durch den Rauch eingeschlossenen Personen aus ihren Wohnungen zu holen. Einige Bewohner hatten sich bereits eigenständig ins Freie gerettet.
Da die beiden Treppenhäuser stark verraucht waren, aber die Wohnungen in der rechten Gebäudehälfte Rauchfrei, entschloss sich die Einsatzkräfte, ein Teil der Personen in ihren Wohnungen zu belassen, erklärt Johannes Mumbauer von der Berufsfeuerwehr Wiesbaden. Von der Drehleiter wurden diese dann an den Fenstern betreut und informiert. Gegen 2:00 Uhr, als das Feuer unter Kontrolle und der Rauch im Treppenhaus nicht mehr so stark war, entschied man sich die Personen mit der Fluthaube ins Freie zu bringen.
Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. Da viele Gegenstände im Keller gelagert waren kam man nicht so einfach und schnell an alle Flammen und Glutnester heran. Nach gut zwei Stunden war der Brand weitestgehend gelöscht.
Weitere Atemschutzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte und Sonnenberg wurden hinzugezogen, um bei den umfangreichen Nachlöscharbeiten zu unterstützen. Um versteckte Glutnester auszuschließen wurde der Keller zum Teil ausgeräumt.
Ein zufällig vorbeifahrender Nightliner-Bus von ESWE-Verkehr wurde von den Einsatzkräften angehalten und diente als Betreuungsbus für die evakuierten Bewohner.
Zur Unterstützung des Rettungseinsatzes waren insgesamt sechs Rettungswagen, zwei Notärzte und die Technische Einsatzleitung, die sich aus dem Leitenden Notarzt sowie dem organisatorischen Leiter Rettungsdienst zusammensetzt, vor Ort und überwachten die Versorgung sowie die Koordinierung der verletzten und Betroffenen Personen.
Insgesamt 23 Bewohner des Hauses wurden auf Rauchgasvergiftungen vom Rettungsdienst untersucht. Drei Personen erlitten eine mittelschwere Rauchgasinhalation. Zwei von ihnen wurden in die Paulinen Asklepios Klinik gebracht. Die dritte hat den Transport verweigert.
Die Seelsorge in Notfällen (SIN) und die Schnelle Einsatzgruppe Betreuung (SEG) des ASB kümmerten sich um die 20 evakuierten Bewohner.
Die Polizei sicherte mit einem Großaufgebot die Einsatzstelle ab. Insgesamt waren rund 90 Helfer von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei die ganze Nacht im Einsatz.
Die Waldstraße und die Dostojewskistraße waren um den Einsatzort voll gesperrt. Während des Einsatzes besetzte die Freiwillige Feuerwehr Frauenstein die verwaiste Wache 1 der Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Schierstein die Wache 2. Die Freiwillige Wehr Medenbach hielt den Brandschutz auf der Wache 3 aufrecht.
Nach den Arbeiten der Feuerwehr konnten die Mieter wieder zurück in ihre Wohnungen, die durch den Brand so gut wie nichts abbekommen haben.
Bei der Brandbekämpfung trafen die Einsatzkräfte der Feuerwehr auf
mehrere Brandherde im Keller. Aus diesem Grund schließt die Kriminalpolizei eine vorsätzliche Brandstiftung nicht aus. Noch in der Nacht hat die Fachgruppe der Polizei Wiesbaden, K31, mit der Ermittlung der Brandursache begonnen. Am Dienstagvormittag ging die Spurensuche am Brandort weiter. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise 0611 / 345-0.
Der entstandene Gesamtschaden in dem Gebäude wird auf insgesamt rund 20.000 Euro geschätzt.