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Der 25-Stundenlauf lief ganz gewöhnlich um 10:00 Uhr am Samstagvormittag an. Die teilnehmenden Sportler waren fit und starteten mit Feuereifer. Gegen 10:45 Uhr allerdings, als der Lauf schon seit einer Dreiviertel Stunde im Gange war, entdeckten mehrere Personen Wildschweine im Kurpark und verständigten die Polizei. Die rückte aus und verschaffte sich vor Ort einen Überblick. Wegen des Laufes mussten die Beamten aktiv werden. In Absprache mit den zuständigen Behörden wurden die Tiere im Auge behalten.
Eine Kurparkbesucherin berichtet, das sie eine Wildschweinrotte bestehend aus ungefähr 15 Tieren gemischten Alters, darunter Bachen, Überläufer und kleine Frischlingen, gesehen hat. Zwei von ihnen haben ein kühles Bad im Weiher genommen, und sind dann im angrenzende Unterholz entlang der Sonnenberger Straße verschwunden. Gegen 13:00 Uhr entschieden sich die Einsatzkräfte vor Ort, die Feuerwehr hinzuzuziehen. Es galt Menschen und Tiere zu schützen und die für Fußgänger, Läufer und Verkehrsteilnehmer brenzlige Situation so gut es geht zu vermeiden. In enger Zusammenarbeit zwischen Veranstalter, Feuerwehr und Rettung sowie dem zuständigen Ordnungsamt und der Polizei wurden Lösungsmöglichkeiten gesucht. Der Tierrettungszug aus dem Main-Taunus-Kreis, eine speziell für den Tierfang ausgebildete Feuerwehrtruppe wurden alarmiert. Ebenfalls war ein Förster der Unteren Jagdbehörde vor Ort, der die Einsatzkräfte mit seinem Fachkundigen Wissen unterstützte. Die Idee wurde entwickelt die streunenden Schweine in ein improvisierten Pferch, der aus mehreren Metallgittern schnellstmöglichst zusammen gebaut wurde und in dem Mais und Wasser ausgelegt waren zu locken, damit der Lauf ungestört fortgeführt werden konnte.
Sonnenberger Straße gesperrtTrotz sehr massiver Bauweise schaffte es die Leitbache das Gatter zu durchbrechen und nutzten anschließend den Bauchlauf der den Weiher speist, um fast unbeobachtet aus dem unteren Bereich des Kurparks zu entkommen.Immer noch wurde der Lauf ungehindert fortgeführt und immer mehr Rettungskräfte der Freiwilligen Wehren Rambach, Sonnenberg und der Stadtmitte wurden in die Innenstadt beordert, um die Einsatzkräfte zu unterstützen und die Tiere einzufangen. Die Sonnenberger Straße musste einseitig für die Einsatzfahrzeuge und die Fangmaßnahmen gesperrt wurde. Ebenfalls war der Bürgersteig entlang des Kurparks auf rund 300 Meter für Fußgänger abgeriegelt. Die Stadtpolizei regelten den Verkehr, dadurch wurde ein Chaos vermieden.
Um kurz nach 17:00 Uhr wurden die borstigen Allesfresser von Passanten im Oberenteil des Kurparks gesichtet. "Ein Wildschwein ist mir entgegen kommen und in Richtung Sonnenberg gerannt", berichtete eine Zeugin die mit ihrem Freund gerade durch die Anlage lief. Wenig später gingen in bei der Polizei mehrere Notrufe über Wildschweine, die sich in verschiedenen Gärten in Sonnenberg und Rambach aufhielten, ein. In den Meldungen hieß es: "Gerade badet ein Schwein in meinem Gartenteich." oder "Fünf Schweine graben gerade meinen Garten um." Daraufhin rückten die Rettungskräfte zu den angegebenen Adressen aus, doch als die eintrafen, waren die Tiere bereits schon wieder weg. Feuerwehr und Polizei suchten die Straßen ab und kontrollierten die Parkanlage. Zu diesem Zeitpunkt wusste niemand, was die schlauen Tiere vorhatten. Um diese Zeit sind die Rotten immer etwas unruhig und schnell aggressiv, weil die Frischlinge noch so klein sind und von den Bachen mutig verteidigt werden. Da ist besondere Vorsicht geboten. Das dachte man sich wohl auch bei der Polizei, denn nun wurde der Kurpark gesperrt. Sich darin befindliche Personen, auch die Läufer wurden aus Sicherheitsgründen nicht mehr herausgelassen und der Zaun zwischen den Parkteilen verschlossen, um die Personen im Kurparkteil zu schützen. Denn man musste nicht so genau wo sich die Tiere aufhielten.
Nach ausgiebiger Suche mithilfe von Augenzeugen wurde der Einsatz dann letztendlich gegen 18:20 Uhr abgebrochen. Die Wildschweine sind allesamt ausgebüchst und aus dem Kurpark in Richtung Sonnenberg und Rambach und von dort wahrscheinlich wieder zurück in den Wald geflohen. Bürger aus Sonnenberg berichten, das sie die borstigen Tiere schon des öfteren abends und nachts beobachtet haben, wie sie über dem Bachlauf im Richtung Kurhaus ziehen. Für die Läufer und Passanten bestand am Abend keine Gefahr mehr. Verletzt wurde durch die herumrennenden Wildschweine auch niemand.
Das Ordungsamt und die untere Jagbehörde sind weiter bemüht mit geeigenten Maßnahmen solche Gefahren zu minimieren.