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Seit Ende 2010 steht das Hochhaus am Kureck unweit der Wilhelmstraße leer. Im Gebäude wurden immer wieder illegale Partys gefeiert, obwohl das das Hochhaus eingezäunt und zum Teil mit Sicherheitsdienst überwacht wurde. Auch Polizei und Feuerwehr waren regelmäßig vor Ort und mussten tätig werden. Nach dem Eigentümer IFM Immobilien AG soll der desolate Zustand bald ein Ende haben.
Die IFM hat nun ein Konzept für das ehemalige R+V Areal ausgearbeitet, bei dem auch das bisherige Hochhaus mit einbezogen werden soll. Neben Büro- und Gewerbeflächen sollen unter anderem gut 60 Wohnungen und ein Hotel entstehen. Auch die Taunusstraße 3 wird in das neue Nutzungskonzept eingebunden. Nach derzeitigen Planungen soll der Umbau Anfang 2013 beginnen und zwei bis drei Jahre andauern.
„Wir stehen kurz vor dem Durchbruch“, bestätigt Georg Glatzel, Vorstandsvorsitzender der IFM Immobilien AG. Mit den verantwortlichen Gremien der Stadt habe man sich nach intensiven und konstruktiven Gesprächen auf wichtige Eckpunkte einigen können. Gemeinsam mit dem Magistrat werde man eine Roadmap für das anstehende Genehmigungsverfahren erarbeiten, um eine schnelle Umsetzung zu erzielen. Glatzel ist überzeugt: „Wiesbaden bekommt ein hochwertiges Quartier zurück, das die Innenstadt positiv prägen wird.“ Das Areal werde aufblühen und wieder zu einem zentralen Treffpunkt der Stadt werden. Tobias Sauerbier, projektverantwortlicher Prokurist der IFM AG, ergänzt: „Das neue Kureck ist auch unter ästhetischen Gesichtspunkten ein Gewinn für die Landeshauptstadt. Alte Bausünden werden endgültig beseitigt.“
Durch das neue Nutzungskonzept, das Wohnen, Arbeiten, Gastronomie und Einzelhandel miteinander verbindet, soll das neue Kureck zu einem lebendigen Quartier an der Schnittstelle zwischen historischem Fünfeck und Komponistenviertel werden. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung des ehemaligen R+V-Hochhauses. Dieses soll nach neuesten Standards renoviert und umgebaut werden. „Die Mietflächen werden in Hinblick auf Qualität und Variabilität mit jeder Neubaufläche spielend mithalten können“, verspricht Sauerbier. Insgesamt seien die Büroflächen im Hochhaus, das belegten auch Voranfragen, optimal zu vermarkten. „Die Büromarktberichte zum Standort Wiesbaden belegen, dass die Nachfrage an hochwertigen modernen Gewerbeflächen das derzeitige Angebot übersteigt“, sagt Sauerbier. Gespräche mit konkreten und für die Stadt Wiesbaden interessanten Ankermietern würden bereits geführt. Die Büro- und Gewerbeflächen böten Möglichkeiten für insgesamt rund 700 neue Arbeitsplätze in der Landeshauptstadt.
Die IFM sei auch gerne bereit gewesen, Anregungen in Bezug auf die Hochhausfassade aufzugreifen. Das Hochhaus solle dabei mit einer neuen Fassade, welche die energetischen Standards eines vergleichbaren Neubaus erfüllt, ausgestaltet werden. „Über Details werden wir uns nochmals mit den wichtigsten Vertretern der Stadt und Interessenten verständigen“, bemerkt Sauerbier. Hierzu plane die IFM AG in den nächsten Wochen einen Workshop mit allen Beteiligten.
Zusammen mit den Verantwortlichen der Stadt habe man eine Roadmap vereinbart, die durch das Genehmigungsverfahren leiten soll. Im Laufe der Verhandlungen sei man der Stadt wiederholt ein gutes Stück entgegen gekommen. So sei die ursprünglich geplante Bruttogeschossfläche von gut 49.000 Quadratmetern nun auf 43.500 Quadratmeter reduziert worden.
Die Außenräume des Quartiers sollen auf der Grundlage eines landschaftsplanerischen Konzepts neu gestaltet werden. Geplant ist eine Vergrößerung des Grünbestandes, eine Einbindung der Gebäude in die Grünstrukturen und Neubauten mit extensiver Dachbegrünung. Das Grün der Wohnbebauung im nördlichen Teil des Quartiers wird zukünftig bis an das Hochhaus herangeführt werden. Die beiden Villen am Adolfsberg, die sich derzeit in einem schlechten baulichen Zustand befinden, werden denkmalgerecht saniert. Auch das historische Palais Taunusstraße 3 wird durch das Entfernen der Überbauung des Innenhofs sowie durch Ersatz des Nachkriegsaufbaus im vierten Obergeschoss rekonstruiert. Der Hochhaus-Vorplatz soll durch diverse Nutzungsmöglichkeiten von Gastronomie und Einzelhandel neu gestaltet und nachhaltig belebt werden.
„Wir freuen uns, dass das nun vorliegende Nutzungskonzept der IFM Immobilien AG den Grundstein für eine bedeutende Aufwertung des Kurecks legt“, erklären Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller und Stadtentwicklungsdezernentin Sigrid Möricke. Die vorgesehenen Planungen böten die Chance für eine deutliche Attraktivierung der gesamten Wilhelmstraße. „Mit der Umsetzung des Konzeptes wird eine Wunde im Stadtbild geheilt, und wir erhalten ein wiederbelebtes Quartier mit attraktiven innerstädtischen Wohnungen, hochwertigen Büroflächen sowie Hotel- und Gewerbebetrieben.“
Durch das neue Nutzungskonzept, das Wohnen, Arbeiten, Gastronomie und Einzelhandel miteinander verbindet, soll das neue Kureck zu einem lebendigen Quartier an der Schnittstelle zwischen historischem Fünfeck und Komponistenviertel werden. „Wiesbaden wird wieder ein Kureck erhalten, das den Namen auch verdient und das sich zu einem zentralen Treffpunkt der Stadt entwickeln kann."
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