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Die Polizei registrierte im Laufe des Mittwochs erneut mehrere Trickbetrugsanrufe bei Seniorinnen und Senioren in Wiesbaden. Die Anrufer gaben sich als angebliche Polizeibeamte aus.
In einigen Fällen erschien bei den Anrufen die Telefonnummer "110" im Display. Während in den meisten Fällen die Betroffenen misstrauisch waren und die Gespräche beendeten, gelang es den Tätern im Falle einer 80-jährigen Frau aus der Kapellenstraße, sie zunächst in ein Gespräch zu verwickeln. Mit fatalen Auswirkungen, wie sich später herausstellte.
Nachdem nämlich die Unterhaltungsaufnahme geglückt war, kamen die Täter schnell zur Sache. Der Schmuck und das Bargeld der Frau seien in Gefahr, da eine Diebesbande auf dem Weg zu der 80-Jährigen sei. Sie solle unbedingt alle Wertsachen an eine "Kollegin" übergeben, um diese sichern zu können.
Die Seniorin wurde durch die Täter derart verängstigt und unter Druck gesetzt, dass sie tatsächlich ihren Schmuck und Bargeld an eine unbekannte Frau übergab, die wenig später in ihrer Wohnung erschien. Diese verschwand daraufhin spurlos mit der Beute.
Der Seniorin ist durch den Trickdiebstahl ein Schaden in Höhe von mehreren Zehntausend Euro entstanden.
Die Abholerin wurde als etwa 30 Jahre alt, circa 1,60 bis 1,65 Meter groß, schlank, mit braunen Augen und dunkelbraunen Haaren, die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren, beschrieben. Sie trug eine dreiviertel Hose und weiße Kniestrümpfe.
Wegen der aktuellen Fälle hier noch einmal einige wichtige Hinweise der Polizei: Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotruf-Nummer 110 an. Das tun nur Betrüger. Sind Sie sich unsicher, wählen Sie die Nummer des Notrufes 110. Benutzen Sie dabei aber nicht die Rückruftaste, da Sie sonst wieder bei den Betrügern landen. Sie können sich aber auch an das örtliche Polizeirevier wenden. Erzählen Sie den Beamten von den Anrufen. Am besten ist, wenn Sie die Nummer Ihrer örtlichen Polizeibehörde sowie die Notrufnummer 110 griffbereit am Telefon haben, damit Sie sie im Zweifelsfall selber wählen können.
Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich!
Auflegen sollten Sie vor allem dann, wenn:
Glauben Sie Opfer eines Betrugs geworden zu sein? Wenden Sie sich sofort an die örtliche Polizeidienststelle und erstatten Sie Anzeige.
Bezüglich der aktuellen Vorkommnisse hat die Wiesbadener Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen und nimmt Hinweise unter der Telefonnummer 0611 / 345-0 entgegen.
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