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Eine Live Band, Getränke und verschiedene heiße Suppen mit Einlage, erwarteten die Besucher des Nachbarschaftsfrühschoppens am Samstag, 28. Januar, auf dem zukünftigen Neubaugeländes am Nordenstadter Hainweg. Das pompöse Festzelt mit großen Panoramafenstern, die einen letzten, unverbauten Blick auf das Gelände der zukünftigen Neubausiedlung freigaben, war gut gefüllt. Nachbarn und interessierte Mieter oder Käufer der neuen Gebäude suchten nach Antworten auf ihre Fragen.
Um es vorweg zu nehmen – in dieser Hinsicht wurden sie enttäuscht. Auf zwei Übersichtstafeln mit kleinen Plänen und Fotos der neuen Gebäude und einem Flatscreen mit Zahlenmaterial drängelten sich Menschen, um einen Blick zu erhaschen. Das Neubaugebiet ist bei den Nordenstadter Bürgern nur begrenzt willkommen. Ist der Vort bislang nicht auf ein derart großes Bevölkerungswachstum vorbereitet. Einige Bedenken konnten über den vorangegangenen Planungszeitraum ausgeräumt werden. Kindergartenplätze und Schulerweiterung, sind jetzt wohl in Planung.
Eines der drängendsten Problem, das extrem ansteigende Verkehrsaufkommen wurde noch nicht gelöst. So fiel das Fazit vieler Besucher eher nüchtern aus. Siegfried Kuschewitz, der sich selbst als betrübten Einwohner bezeichnete sagte: “Ein Riesenaufwand für zwei Stunden Nachbarschaftsfrühschoppen... nicht zu glauben! Kein Wunder, dass hier die Mietpreise so hoch werden, dass sich kein "Normalverdiener/in" geschweige denn Rentner/in eine Anmietung leisten kann! Und mit wehmütigen Rückblick stellt er fest: „Die Kommune hat aus den letzten Wahl NICHTS gelernt!“
Ein anderer Anwohner aus der direkten Nachbarschaft, schüttelt über das fehlende Verkehrskonzept nur den Kopf. Müller, der früher selbst für die Planung von Bauten in der Industrie zuständig war, sagte: „Wenn wir im Job eine solch mangelhafte Planung abgeliefert hätten, wären wir rausgeflogen. Den Bau eines Kreisels am Ortseingang als Verkehrskonzept zu verkaufen, grenzt schon an Frechheit.“
In Zeiten in denen viele Produkte am Kunden entwickelt werden, ist eine derartige Vorgehensweise wohl als „Standard“ zu bezeichnen. Die nächste Generation Nordenstadter kann sich schon mal bereitmachen, um für ein Verkehrskonzept auf die Barrikaden zu gehen. Erfahrungsgemäß dauert ein solcher Prozess zirka 20 Jahre, bevor abgeschlossen wird. Na ja, kann den heutigen Verantwortlichen im Prinzip egal sein – der Rest ist Stau!
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Fotos: Petra Schumann