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Die Spitzen der Kommunen Hofheim, Wiesbaden und Hochheim haben die Verwaltungsvereinbarung für die Planungs- und Genehmigungsphase der Infrastruktur rund um den Haltepunkt Wallau unterzeichnet, der an der Schnittstelle der künftigen Schienentrasse, die von Wiesbaden zum Frankfurter Flughafen führt, und der L3017 von Wallau nach Massenheim entstehen wird.
Die Vereinbarung wurde unterzeichnet von Bürgermeister Christian Vogt für die das Projekt durchführende Kommune Hofheim am Taunus, von Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende für die Landeshauptstadt Wiesbaden und Bürgermeister Dirk Westedt für die Stadt Hochheim am Main. Mitunterzeichner waren Stadtrat Andreas Kowol aus Wiesbaden, Erster Stadtrat Hans Mohr aus Hochheim und Erster Stadtrat Wolfgang Exner aus Hofheim.
„Ich freue mich, dass wir mit unserer gemeinsamen Unterschrift einen weiteren Schritt zur Verwirklichung eines attraktiven Bahn-Haltepunktes zwischen Wallau und Delkenheim beschreiten. Es tut dem Projekt gut, dass die drei beteiligten Kommunen dabei im Sinne der Sache an einem Strang ziehen“, erklärte Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende.
Wiesbadens Stadtrat Kowol ergänzte: „Unsere östlichen Vororte sind bisher nicht optimal an den überregionalen Schienenverkehr angebunden. Ich bin deshalb sehr froh, dass wir mit der Verwaltungsvereinbarung nun einen weiteren Meilenstein erreicht haben, um den Haltepunkt Wallau/Delkenheim als gut erreichbaren multimodalen Verknüpfungspunkt zwischen Bahn, Bus, Fahrrad, Auto zu einem Bahnhof der Zukunft auszugestalten. Dabei halte ich es für besonders wichtig, den Haltepunkt möglichst flächeneffizient zu realisieren, auch wenn das den Planungsaufwand hier und da erhöhen mag.“
Während der Bau der Schienenstrecke und der Bau des Haltepunkts in der Zuständigkeit der Deutschen Bahn liegen, sind für die Errichtung der Infrastrukturanlagen rund um den Haltepunkt die drei Kommunen zuständig. Ein externes Fachbüro wird die Gesamtsteuerung des kommunalen Projekts übernehmen.
Die DB Netz, Projektträger für die Schiene, hat die Entwurfs- und Genehmigungsplanung beauftragt. Diese Planungen sollen noch im Jahr 2021 in ein Planfeststellungsverfahren münden.
Die Kommunen haben bereits zwei Varianten des Vorentwurfs der Infrastrukturanlagen erarbeitet. Dazu gehören der Bushaltepunkt mit Wendeschleife und Halteplätzen, der Park+Ride-Platz mit bis zu 500 Stellplätzen sowie eine Bike+Ride-Anlage. Ferner wird auch die mögliche Anbindung des Haltepunkts von der L 3017 und von der L 3028 betrachtet.
In Variante 1 ist das Busterminal als große Mittelinsel unmittelbar an den Bahnsteigen angeordnet. Die Busse haben eine separate Fahrgasse, die vom Kfz-Verkehr getrennt ist. Die maximal 500 Stellplätze sind in einem südlich davon angeordneten Parkhaus untergebracht. Bike+Ride-Plätze, Infozentrale und Kiss+Ride-Plätze liegen unmittelbar an den Gleisanlagen. Über einen langen Fußgängersteg sind sowohl das Busterminal als auch der südliche Bahnsteig erschlossen.
In Variante 2 ist die Fläche mit den 500 Stellplätzen über das große Busterminal gelegt. Das bedeutet einen viel geringeren Flächenverbrauch und einen ebenen Zugang direkt aus dem Parkhaus auf den südlichen Bahnsteig. Das Busterminal und die Fußgängerbereiche haben hier einen guten Wetterschutz.
Derzeit ist noch nicht klar, wie hoch die Kosten für die Realisierung der Infrastruktur sind. Für die Entscheidung, welche Variante umgesetzt werden soll, müssen auch konkrete Kostenschätzungen vorliegen. Die Verwaltungsvereinbarung sieht vor, dass die Kosten der Planungs- und Genehmigungsphase zu je 40 Prozent von Wiesbaden und Hofheim und zu 20 Prozent von Hochheim getragen werden.
Der Haltepunkt und seine Infrastruktur befinden sich auf Hofheimer Gemarkung. Die Kreisstadt ist als Projektdurchführende auch hauptverantwortlich für die Steuerung.
„Für das Gelingen ist ganz wesentlich die gute Zusammenarbeit der drei Kommunen und dass sie mit einer Stimme sprechen“, so Bürgermeister Vogt. Er dankte Oberbürgermeister Mende und Bürgermeister Westedt für das bisherige konstruktive Miteinander auf allen Ebenen der Verwaltungen. Die drei Kommunen erwarten ein zielorientiertes Arbeiten auch von allen anderen Partnern bei der Planung und Realisierung der Wallauer Spange und des Haltepunktes.
Das Gesamtprojekt wie der Haltepunkt entsprechen ganz dem Anliegen der hessischen Verkehrspolitik, indem beste Voraussetzungen für eine umweltfreundliche Mobilität in der ganzen Region geschaffen werden. Die Menschen werden vom Auto auf die Schiene gebracht und zum Bus- und Radfahren motiviert, indem an dieser zentralen Nahtstelle die unterschiedlichen Verkehrsarten miteinander verknüpft werden. Damit werden insbesondere die Straßen entlastet und der motorisierte Individualverkehr reduziert.
Den drei Projektpartnern ist klar, dass die Anlagen rund um den Haltepunkt attraktiv gestaltet werden müssen, wenn sie auf eine positive Resonanz stoßen sollen. Kurze, bequeme Wege vom Auto, Bus oder Fahrrad zur Bahn spielen ebenso eine wichtige Rolle wie gute und schnelle Anfahrbarkeit und ausreichende Parkmöglichkeiten. Die künftigen Nutzerinnen und Nutzer müssen sich rund um die Uhr sicher fühlen und ihr Fahrzeug gut abgestellt wissen.
Nächster Schritt wird die Verkehrsuntersuchung sein, die wegen der Corona-Pandemie mit Verspätung startet. Mit Ergebnissen wird im Laufe dieses Jahres gerechnet. Sobald sie vorliegen, können die Größe des Haltepunkts und die Lage des Straßenanschlusses endgültig und die weiteren Planungsschritte festgelegt werden.
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Bilder: Stadt Hofheim / Stadt Wiesbaden