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Napuli ist aus dem Sudan geflüchtet und mittlerweile in Wiesbaden angekommen. Die junge Frau ist eine von über 600 Geflüchteten, die seit Anfang 2016 an den Kursen des Freiwilligenzentrums Wiesbaden (FWZ) zum Spracherwerb und zur Integration teilnehmen.
Das Projekt „Ankommen – Perspektiven für Flüchtlinge“ ist hessenweit eines der größten Integrationsprojekte, das von Ehrenamtlichen getragen wird.
Über 130 ehrenamtliche Kursleiter, Engagement-Lotsen und Engagierte helfen den Geflüchteten dabei, die deutsche Sprache zu erlernen und sich in Deutschland zurechtzufinden.
„Die Kurse sind nicht nur auf den reinen Spracherwerb hin ausgerichtet, sondern es geht auch darum, Begegnung, kulturellen Austausch und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben insgesamt zu fördern“, betont Christina Bopp, Sprecherin des Projektteams.
Aktuell finden insgesamt 35 Kurse an sechzehn verschiedenen Standorten statt, darunter auch spezielle Kursangebote für Frauen und Geflüchtete mit Alphabetisierungsbedarf.
Innerhalb kurzer Zeit ist es dem Projektteam gelungen, zahlreiche ehrenamtliche Kursleiter zu finden und diese für ihr Engagement zu schulen. Für die Organisation rund um den Unterricht hat sich ein ebenfalls ehrenamtliches interdisziplinäres Team zusammengefunden. „Ohne das große Interesse und Engagement der Ehrenamtlichen und die Bereitschaft, sich für Flüchtlinge zu engagieren, wäre das Projekt nicht zu realisieren“, erklärt Jürgen Janovsky, Vorsitzender des FWZ.
„Angekommen ist ein deutlicher Beleg für die enorme Hilfsbereitschaft in Hessen, die nicht nur zu Beginn der Flüchtlingswelle besonders groß war, sondern nach wie vor anhält“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“, Staatsminister Axel Wintermeyer bei der Projektvorstellung im Freiwilligenzentrum Wiesbaden. „Wir wollen mit unserer finanziellen Unterstützung diese wertvolle Arbeit weiter stärken, denn ohne bürgerschaftliches Engagement kann Integration nicht gelingen.“
Mit den Hauptförderern Commerzbank-Stiftung und Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ hat das Projekt finanzielle Planungssicherheit über einen Zeitraum von drei Jahren. Auch wenn alle Kursleiter und Organisatoren unentgeltlich arbeiten, so fallen dennoch Kosten für zum Beispiel Schulungen, Kursmaterial und Raummieten.
„Wir haben uns sehr gefreut, dass wir die Commerzbank-Stiftung und die Landesstiftung ‚Miteinander in Hessen‘ sehr schnell und unkompliziert für das Projekt begeistern konnten“, so Christina Bopp. Weitere regelmäßige Unterstützung erhält das Projekt von der Landeshauptstadt Wiesbaden und aus der Bevölkerung.
Die deutsche Sprache zu erlernen ist eine Grundvoraussetzung zur Integration der Flüchtlinge von „Tag eins“ in Wiesbaden. Die Lerninhalte und Aktivitäten der Kurse orientieren sich an der unmittelbaren Lebensumwelt: Einkaufen, Arztbesuche, Kommunikation mit Behörden oder Schulen.
„Sprachkenntnisse sind wesentlich, um aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und persönlich zu seiner Gestaltung beitragen zu können“ sagt Astrid Kießling-Taskin, Vorstand der Commerzbank-Stiftung. "Deshalb ist die Arbeit des Freiwilligenzentrums so wichtig. Hier werden die ersten Weichen gestellt. Und das zum Vorteil für uns alle: Denn je mehr Menschen sich tatsächlich einbringen, desto vielfältiger und anregender zeigt sich Gesellschaft in ihrer Gesamtheit.“
In den Kursen haben Menschen verschiedener Kulturen, Religionen und politischer Einstellungen die Chance sich zu begegnen und Kontakte zu knüpfen und somit einen differenzierten Blick zu entwickeln. Dies gilt gleichermaßen für Kursteilnehmer wie Kursleiter.
Viele Geflüchtete fühlen sich einsam und isoliert. Zukunftsängste und Unsicherheit prägen die Wartezeit. Mit dem Angebot zum kulturellen Austausch und zum kontinuierlichen, gemeinschaftlichen Lernen bietet das Projekt die Chance durch aktive Mitgestaltung ein Stück Kontrolle über das eigene Leben und damit persönliche Stabilität zurückzuerhalten.
„Alle Beteiligten sind überzeugt, mit diesem Projekt einen wichtigen Betrag zum Ankommen in Wiesbaden zu leisten“, resümiert Christina Bopp abschließend.
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Kontakt:
Freiwilligenzentrum Wiesbaden e.V.
Anna-Marita Leibbrand
Mobil 01573 0350 411
E-mail: pr@fwz-wiesbaden.de