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Zu einem virtuellen Austausch über die Auswirkungen des Ukrainekrieges auf den Energiesektor und damit für die Industrieunternehmen, trafen sich Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz mit einigen Vertreter:innen der Wiesbadener Industrieunternehmen. Insbesondere energieintensive Branchen wie die Chemieindustrie sowie Unternehmen, die in der Wertschöpfungskette von Maschinenbau und Automobilsektor involviert und von Rohstoff-Lieferungen aus Russland und der Ukraine abhängig sind, Betriebe mit Produktionsstätten in der Ukraine oder Russland sowie intensiven Lieferbeziehungen zu diesen Ländern pflegen, waren Gäste dieser Veranstaltung.
Ralf Schodlok, langjähriger Vorstandsvorsitzender bei ESWE Versorgung, informierte die Unternehmensvertreter:innen über die aktuellen Energiepreisentwicklungen, Energiequellen, deren Zulieferer und eine perspektivische Energieversorgung angesichts des Krieges.
„Welche langfristigen Auswirkungen der Krieg haben wird, ist noch nicht absehbar. Womit aber müssen die Industrieunternehmen rechnen? Und wie können wir gemeinsam damit umgehen, wenn sich die Rohstoffknappheit insbesondere im Energiesektor fortsetzt?“, so Bürgermeister Dr. Oliver Franz in seiner Eröffnung, in der er insbesondere Herrn Schodlok für den Impulsvortrag dankte. Die Abhängigkeit von russischem Gas und Erdöl, von Kohle und Uran ist groß: 59 Prozent aller Importe beziehen sich auf Erdgas und Erdöl aus Russland. Deutschland hat hierfür 19,4 Milliarden Euro im Jahr 2021 an Russland gezahlt. Der
ESWE-Vorstandsvorsitzende Ralf Schodlok belegte die hohe Abhängigkeit der Bundesrepublik von Energielieferungen aus Russland. Als eine Möglichkeit, die steigenden Energiepreise zu dämpfen, schlagen Energieversorger-Verbände der Bundesregierung die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent vor. „Derzeit sind auf dem Energiemarkt alle bekannten Marktmechanismen außer Kraft gesetzt“, so Ralf Schodlok.
Dr. Oliver Franz machte deutlich, dass die Einflussmöglichkeiten auf kommunaler Ebene eingeschränkt seien, da die rechtlichen Rahmenbedingungen - beispielsweise für Kritische Infrastrukturen (KRITIS) - von Bund und Land geregelt würden und auch dort die Verantwortung für Liquidität der Energieversorger und den Internationalen Einkauf läge. Er schloss sich dem Appell der Unternehmen an, die Zeit zu nutzen, um Kommunikationskanäle aufzubauen und den Austausch mit relevanten Stellen voranzutreiben. Das Referat für Wirtschaft und Beschäftigung nimmt aus diesem Treffen einige wichtige Themen und Anstöße für die Arbeit im Rahmen des Industriebeirats und des IndustrieNetzwerks mit.
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