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Am Dienstag wurde die neue geeichte Fluglärmmessstation der Stadt Wiesbaden im Wohngebiet Wilhelm-Kalle-Straße in Biebrich eingeweiht. Die Bürgerinitiative BiLGUS begrüßt diesen Schritt. Mitglieder der BI haben sich seit März 2012 für eine Erfassung sowohl des zivilen wie auch des militärischen Fluglärms über den rheinnahen Stadtteilen eingesetzt.
Der Standort erfasst bei Westwind die abfliegenden Maschinen aus Frankfurt auf den Routen BIBTI/MASIR/TABUN, zudem werden sowohl die Sicht- wie auch die Instrumentenflüge der US-Militärs von und nach Erbenheim gemessen, die zum Teil diagonal über das chemische Industriegebiet InfaServ/Kalle-Albert und die Wohngebiete führen.
Die zunehmende Frequenz und Größe der US-Militärmaschinen bis hin zur Boeing-737 oder Herkules-Transportmaschinen hat sich neben der bestehenden Verlärmung durch den Flughafen Frankfurt zur weiteren Belastung insbesondere der rheinnahen Wohngebiete entwickelt, stellt die BilGUS fest. Insbesondere gilt das Nachtflugverbot für die US-Militärmaschinen nicht.
Die Bürgerinitiative weist daraufhin, dass für "Allgemeine Wohngebiete" von 6:00 bis 22:00 Uhr ein Grenzwerte von 55 dB(A), nachts von 40 dB(A). Für "Kurgebiete, Krankenhäuser und Pflegeanstalten" wie zum Beispiel das Evim-Katharinenstift am Schlosspark gelten strengere Werte von 45/35 dB(A).
„Erste Auswertungen der neuen Messstation zeigen bislang Werte von bis zu 79 dB(A) auch bei Maschinen, die den Ortskern von Biebrich auf der Rheinroute umfliegen. Die Grenze der Zumutbarkeit ist ebenso wie die gesetzlichen Grenzwerte bei weitem überschritten. Die Stadt Wiesbaden hat die Verpflichtung, zeitnah Maßnahmen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor diesem Fluglärm zu ergreifen, Lärm macht medizinisch belegt krank.“ so Bernd Wulf, Sprecher der BI.
„Die Methode zur Auswertung der Militärüberflüge muss analog zum Flughafen Frankfurt automatisiert erfolgen! Die derzeitige manuelle Zuordnung birgt die Gefahr, dass die kumulative Fluglärmbelastung über den südlichen Stadtteilen nur sehr unvollständig erfasst wird.“ so Wulf weiter. „Hier sind zeitnah die Stadt und das Umweltamt gefordert, die Kooperation mit dem Deutschen Fluglärmdienst auszubauen und eine geeignete Methode zu entwickeln.“
Symbolfoto