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Die Älteren unter Ihnen werden sich noch gut daran erinnern, wenn früher die Bauern mit Hacken auf den Feldern standen und das Unkraut zwischen den Zuckerrüben und Kartoffel Pflänzchen ausharkten. Das ist längst Geschichte! Heute reicht eine feuchte Dusche mit einem Unkrautvernichtungsmittel und schon wächst nichts mehr was nicht soll – und im ungünstigen Fall manchmal noch nicht einmal mehr das.
Die internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Unkrautvernichter Glyphosat 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ für Menschen eingestuft. Bis heute betont Bayer, dass dies im Widerspruch zu vielen Studien zur Sicherheit von Glyphosat stehe. Tatsächlich hatte die US-Umweltbehörde EPA den Unkrautvernichter Glyphosat erst Anfang Mai weiterhin als nicht krebserregend eingestuft. Bayer hat deshalb Berufung gegen das aktuelle Urteil eingelegt.
Ob der amerikanische Verkaufsschlager Roundup Krebs verursacht, bleibt weiter umstritten. Die Klagewelle in den USA gegen das auf glyphosatbasierte Produkt basiert auf der Einschätzung der Inter-nationalen Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die den Unkrautvernichter 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ für Menschen einstufte.
In den letzten Wochen haben die Landwirte in der Region zwischen Bierstadt und Erbenheim wieder gesprüht, damit Pflänzchen wie Zuckerrüben, Getreide, Kartoffeln und Raps sich den Boden nicht mit dem unliebsamen Unkraut teilen müssen.
Die immer lauter werdende öffentliche Debatte über das Artensterben und die breite Nutzung von Agrarchemie scheint Bierstädter Aktivisten auf den Plan gerufen zu haben. Noch ist es ein kleiner Protest, aber vielleicht breitet sich die Idee wie die der „Friday for Future“ Bewegung aus? Ein Anfang ist jedenfalls gemacht. Vielleicht interessieren sich irgendwann immer mehr Leute dafür, wie das, was bei ihnen auf dem Teller liegt, produziert wurde.
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Fotos: privat