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Nach der Vollbremsung im März wagen die Aktiven des Rhein-Taunus-Klub ab Juni wieder erste Schritte in Richtung Normalität. Mit Begeisterung erwandern sie die Naturlandschaften in nah und fern. Deshalb war die Zwangspause besonders schmerzlich.
Den Veröffentlichungen zu folge wirkt das neue Coronavirus nicht nur auf die Atemwege, sondern auch auf das Herz-Kreislauf-System und andere Organe. „Aber wir sind keine Virologen“, sagt der Vorsitzende Jörg Sobek. „Wir haben unseren Wanderführern freigestellt, ob sie gegenwärtig Touren anbieten wollen. Andererseits ist nicht ersichtlich, wann ein besserer Zeitpunkt sein soll, ehe Impfstoff und Medikamente für jedermann verfügbar sind. Und ein ganzes Jahr pausieren könnte leicht das Aus sein.“
An die Abstands- und Hygieneregeln wird nun vor jeder Wanderung erinnert. Die Gruppengröße wurde begrenzt und Anmeldung zur Pflicht. Sonst konnten die Wanderfreunde noch im letzten Augenblick entscheiden, ob sie teilnehmen. Nach jeder Veranstaltung wird es eine Rückmeldung geben, um zu sehen, ob an der einen oder anderen Stelle nachjustiert werden muss. Im eigenen Interesse, aber auch zum Schutz der übrigen Wanderer, wird bei Anzeichen einer Erkältung (Fieber, Gliederschmerzen, Husten, Schnupfen o.ä.) von der Teilnahme abgeraten.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind bislang überschaubar. „Wir haben zwar ein paar Mitglieder verloren und können unsere Grillhütte am Jagdschloss Platte nicht öffnen“, so Jörg Sobek. Von seinen Berggasthöfen und anderen kostenintensiven Bauwerken hat sich der Klub aber schon vor Jahrzehnten getrennt. Wandervereine, deren Einnahmen aus Gästehäusern nun weggebrochen sind, können leicht in die Insolvenz geraten.
Durch die Pandemie hat sich die Saison der Wegepaten ebenfalls etwas verschoben. Dennoch sei man zuversichtlich – vielleicht auch mit Unterstützung neuer Paten – die fast 1.000 km Wanderwege in einem guten Zustand zu erhalten. Wichtig ist die eindeutige und lückenlose Kennzeichnung der Verläufe. Durch Sturmschäden oder die Forstwirtschaft kann schon mal ein Baum samt Wegzeichen abhandenkommen. Eine Wanderkarte im Rucksack sollte deshalb nicht fehlen.
Hoffnungsvoll stimmen die Berichte zur Lockerung im Tourismus, denn bereits seit dem vergangenen Jahr wird eine Wanderreise nach Kroatien für Ende August vorbereitet. Die Geschäftsstelle am Zietenring ist ab sofort wieder donnerstags von 9:00 bis 12:00 Uhr besetzt. Der Klub ist aber auch per E-Mail, Facebook, Telefon und Twitter erreichbar.
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Foto: Rhein-Taunus-Klub