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Der Dienstag war in Wiesbaden der schneereichste Tag seit dem 17. März 1987, bestätigte Dominik Jung von www.wetter.net - es fielen bis zu 20 Zentimeter innerhalb von rund 12 Stunden. Bereits in der Nacht zum Dienstag ließ Frau Holle die ersten Flocken tanzen. Pünktlich zum Berufsverkehr wurde der Schneefall etwas stärker. Ab 10:00 Uhr entwickelte sich ein heftiger Flockenwirbel daraus mit großer Intensität, so dass der Busverkehr gut für drei Stunden eingestellt werden musste. Bis in den Abend gab es vereinzelt Ausfälle oder Verspätungen.
Aber auch wer mit dem Auto fuhr, brauchte deutlich länger auf die Arbeit. Zeitweise ging am Morgen auf der Autobahn 66 und der Autobahn 3 nichts mehr. Hauptsächlich Lkws steckten fest und kamen nicht mehr weiter. Dadurch kam auch der Pkw-Verkehr zum Erliegen.
Auf den Steigungs- und Gefällstrecken Aarstraße, Platte, Eiserne Hand waren etliche Fahrzeuge in den Graben gerutscht. So kam auch dort der Verkehr teilweise komplett zum Erliegen. Viele kamen aufgrund der vielen Staus zu spät auf die Arbeit. In einigen höher gelegenen Vororten hatten die Ortsverwaltungen am Dienstag geschlossen.
Auf der A3 und der A66 ereigneten sich über den Tagesverlauf mehrere Blechschäden. Ein Autofahrer fuhr sich kurz vor Breckenheim in einer Schneewehe fest.
Polizeisprecher Markus Hoffmann bestätigte am späten Nachmittag mehrere Dutzend Verkehrsunfälle im Bereich Wiesbaden, bei dem insgesamt 11 Personen leicht verletzt wurden. Gemessen an der extremen Wetterlage ist Wiesbaden bisher glimpflich davon gekommen.
Auch in den Abendstunden staut sich der Verkehr auf der A3 vom Frankfurter Kreuz bis Idstein (Fahrtrichtung Köln) auf 40 Kilometern. Die festgefahrenen querstehenden Lkws wurden, im Bereich Medenbach bis Niedernhausen, vom THW Wiesbaden, wieder flott gemacht. Die Autobahnmeisterei versucht mit sechs Fahrzeugen die Spuren freizuhalten. Behinderungen gibt es auch auf den Bundesstraßen (Platte, Eiserne Hand) und Landesstraßen in den Taunus hinein.
Auch in den Abendstunden tritt weiter leichter bis mäßiger Schneefall mit Neuschneemengen um 5 Zentimeter auf. In der zweiten Nachthälfte lassen die Niederschläge nach und es klart auf. Temperaturen um -5 Grad werden erwartet, so dass weiterhin auf Straßen und Wegen erhöhte Glättegefahr durch Schnee, Schneematsch und überfrierender Nässe besteht.
Die Entsorgungsbetriebe Wiesbaden (ELW) und die Autobahnmeistereien sind seit 2:15 Uhr pausenlos im Einsatz. Im Moment sind rund 28 Räum- und Streufahrzeuge der ELW und 6 Räumfahrzeuge der Meistereien unterwegs und versuchen die wichtigsten Straßen frei zu bekommen.
Derzeit sind keine Schulausfälle für Mittwoch im Kreis Wiesbaden vorgesehen, dies teilt das Schulamt am Abend mit. Die Abiturprüfungen am Mittwoch werden auf jeden Fall durchgeführt. Schüler sollten mehr Zeit für den Anreiseweg einplanen, damit sie rechtzeitig zu den Prüfungen da sind.
Einige Nebenstraßen sind in den Wiesbadener Vororten stellenweise nicht geräumt und gefährlich glatt. Aufgrund der gefallenen Schneemengen können Äste oder Bäume unter der Schneelast zusammenbrechen. Lassen Sie ihr Auto stehen und wenn erforderlich, fahren Sie nur mit Winterausrüstung! Planen Sie anstehende Fahrten mehr Zeit ein.
Während die Eltern lange auf die Arbeit brauchten und im Stau standen, war der späte Märzwinter für die Kinder ein besonderes Geschenk. Viele packten ihre Schlitten noch mal aus und rodelten im Schnee oder bauten Schneemänner.