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Bei der Deutschen Meisterschaft der Landesverbände im G-Judo sichert sich das Team Hessen den Titel des Deustchen Mannschaftsmeisters der Landesverbände.
Die Deutschen Verbandsmannschaftsmeisterschaften im G- Judo (Judo für Menschen mit einer geistigen Behinderung) sind am Ende des Sportjahrs eine absolutes Highlight und ein große Herausforderung für die Auswahlmannschaften der Landesverbände. Der Landeskader umfasste in diesem Jahr, anders als in den vielen Jahren davor, nicht nur G-Judoka des Budo Club Mühlheim. Bei den nationalen Spielen von Special Olympics Hessen in Marburg fiel dem Landestrainer Thomas Hofmann ein Kämpfer des Judo Club Wiesbaden sehr positiv auf. Schnell war der Kontakt zur Heimtrainerin Rebekka Perrier hergestellt und diese bereitete ihren Kämpfer Stefan De Craene für die DVMM vor. Eine ideale Zusammenarbeit bahnte sich an. Stefan De Craene die ideale Besetzung in der zunächst durch den BC Mühlheim nicht zu besetzenden Gewichtsklasse bis 73
Wie professionell in beiden Vereinen mit den Judoka mit geistiger Behinderung gearbeitet wird, zeigte sich an der Waage. Alle hessischen Judoka konnten in der für sie vorgesehenen Gewichtsklasse starten. Dies bedeutete, dass einzelne Judoka bis zu 5 Kilogramm abgenommen hatten.
Die Veranstaltung in Berlin begann mit einer Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags in Frankreic
Nicht ganz so glatt wie das Wiegen am Vorabend, verlief der Start der Hessenauswahl in diese Meisterschaft. Wegen der Durchführung von durch Berlin falsch besetzten Gewichtsklassen wurde der erste Mannschaftskampf annulliert. In Rede stand eine Disqualifikation der Berliner Mannschaft oder die Wiederholung des Mannschaftskampfes. Hessen entschied sich für den sportlichen Weg. Berlin 2 wurde in der Besetzung Benjamin Bauernfeind, Alexander Block, Stefan De Craene, Andre König, Ersin Celik mit 5:0 in der Unterbewertung 50:0 geschlagen. Den Poolsieg sicherten sich die Hessen durch einen nie gefährdeten 4:1 Sieg gegen Niedersachsen.
Im Halbfinale traf Hessen auf die in diesem Jahr überraschend starke Auswahl aus Baden-Württemberg. Benjamin Bauernfeind und Christian Hagen verloren ihre beiden Kämpfe und Hessen lag mit 0:2 im Hintertreffen. Doch Aufgeben ist keine Alternative für dieses Hessenteam. Stefan De Craene besiegte seinen Gegner vorzeitig durch einen Haltegriff. Andre König hatte es mit einem alten Bekannten mit Mattias Aldag zu tun. Die Hessentrainer stellten Andre König so auf Aldag ein, so dass dieser seine Spezialeindrehtechnik nicht mit Erfolg einsetzen konnte. König setzte einen Konter an und beendete den Kampf vorzeitig am Boden. Hessen hatte ausgeglichen.
Trotz der Tatsache, dass es sich um den entscheidenden Einzelkampf handelt, ging Ersin Celik für Hessen gewohnt unbekümmert an den Start. Mit zwei Schultertechniken (Seoi-Nage und Seoi otoshi) führte Celik schnell mit einer hohen Wertung. Doch Vorsprung verwalten ist nicht Celiks Sache. Er wollte die vorzeitige Entscheidung, ging hier auch das Risiko eines Konters ein. Nach einem weiteren Wurfansatz kamen beide Kämpfer zu Boden und Celik konnte den Kampf vorzeitig mit einem Haltegriff gewinnen. Knapp aber verdient gewann Hessen das Halbfinale mit 3:2.
Hessen stand erneut wie im letzten Jahr im Finale gegen Nordrhein-Westfalen. Nach dem Finalkampf in der Wettkampfklasse I, den die Auswahl Nordrhein-Westfalens gegen Bayern gewinnen konnte, war die Stimmung in der Halle am Siedepunkt. Nordrhein-Westfalen feierte bereits lautstark einen Deutschen Meistertitel und es war klar, dass sie auch in der Wettkampfklasse II/III den Titel und somit das Doppel gewinnen wollten. In dieser aufgeheizten Stimmung trat Hessen mit der gleichen Besetzung wie im Halbfinale an.
Das Finale nahm zunächst den gleichen Verlauf wie das Halbfinale. Benjamin Bauernfeind verlor den Auftaktkampf. In der Klasse über 90 kg traf Alexander Block auf seinen mehr als 40 kg schweren Gegner aus dem letzten Jahr. Taktisch hervorragend eingestellt bewegte Alexander Block seinen Gegner und brachte ihn ohne Wertung Boden. Kurzfristig konnte Block seinen Gegner mit einem Haltegriff festhalten, wurde jedoch dann regelrecht vom Oberkörper seines Gegners abgeworfen und selbst in einen Haltegriff genommen. Hessen lag erneut mit 0:2 im Hintertreffen.
Stefan De Craene warf im nächsten Kampf seinen Gegner mit einer mittleren Wertung zu Boden, besiegte ihn mit Haltegriff vorzeitig und verkürzte auf 1:2. Andre König traf in seinem Kampf auf einen technisch sehr versierten Judoka aus NRW. Taktisch gut eingestellt konnte König die Angriffe seines Gegners abwehren und setzte danach eigene Kontertechniken an. Die erste Kontertechnik führte zu einer mittleren Wertung für König. Mit der zweiten Kontertechnik warf König seinen Gegner voll auf den Rücken und konnte vorzeitige den Kampf beenden. Vor dem letzten, alles entscheidenden Kampf stand des wie im letzten Jahr 2:2.
Erneut war es an Ersin Celi, die Sache zu richten. Trotz der fast unerträglichen an Spannung für Mannschaftskollegen und Trainer ging das Leichtgewicht Celik unbekümmert in den Kampf. Er nutzte eine Unaufmerksamkeit des Gegners aus, warf ihn zu Boden und besiegte ihn durch Haltegriff. 3:2 für Hessen. Hessen: Deutscher Verbandsmannschaftsmeister. Nordrhein-Westfalen, der haushohe Favorit: geschlagen. Nicht nur bei der Hessenauswahl war die Freude riesengroß. Der gesamte Judo-Süden beglückwünschte die sympathische Hessenauswahl zu ihrem großen und niemals erwartenden Erfolg.
"Der Landestrainer hat mich in Marburg gesehen und hat mich gefragt, ob ich nicht mitmachen wollte. Die Trainer und Leute im Hessenkader sind alle ziemlich cool und haben mich toll aufgenommen. Es war mit den Leuten großartig zusammen zu arbeiten. Unsere Trainer haben jeden Kampf unserer Gegner beobachtet und uns wertvolle Tipps gegeben. Es war ein tolles Erlebnis und es war cool den Erfolg eingefahren zu haben", erklärt JCW-Kämpfer De Crane nach dem Turnier.
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Team Hessen:
- 66 kg Ersin Celik, Kevin Mahr (beide Budo Club Mühlheim)
- 73 kg Stefan De Craene (Judo Club Wiesbaden)
- 81 kg Benjamin Bauernfeind (Budo Club Mühlheim)
- 90 Kg Andre König, Alexander Block (Budo Club Mühlheim)
+ 90 kg Christian Hagen (Budo Club Mühlheim)
Trainer: Thomas Hofmann, Maren Stahlberg, Carl Bauernfeind (Budo Club Mühlheim), Rebekka Perrier (Judo Club Wiesbaden)
Die Kämpfe im Überblick:
Vorrunde
Hessen - Berlin 2 5:0 (50:0)
Hessen - Niedersachsen 4:1 (40:10)
Halbfinale
Hessen - Baden-Württemberg 3:2 (30:20)
Finale
Nordrhein-Westfalen - Hessen 2:3 (20:30)
Fotos: Privat