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Am vergangenen Donnerstag fand die Bürgerversammlung zum geplanten Wohngebiet Hainweg in der Nordenstadter Taunushalle statt. Wie berichteten ausführlich in einem ersten Artikel darüber (siehe auch verlinkter Artikel).
Nach einer einstündigen Einführung konnten die Bürger Fragen zum neuen Wohngebiet stellen. Zuvor hatte Ortsvorsteher Rainer Pfeifer die Eingaben des Ortsbeirates an die Stadt übergeben. Unter anderem wird gefordert, dass klare Aussagen zur Verkehrsanbindung und deren Auswirkungen auf die Nachbarstadtteile vor Baubeginn getroffen werden. Weiterhin wird Freizeit- und Sportflächen gefordert, um zusätzliche Kapazitäten zu bekommen. Die Grundschule muss deutlich erweitert werden.
Das neue Gemeindezentrum ist für den Bedarf von 10.000 Einwohnern zu planen. Außerdem sollten neue Kindertagesstätten und ausreichend Spielfläche geschaffen werden. Im Wohngebiet müssen mindestens 1.000 Stellplätze für Autos entstehen. Altenwohneinrichtungen wären eine sinnvolle Ergänzung, damit Nordenstadter Bürger auch im hohen Alter weiter im Ort wohnen können. Auch die Lärmschutzfrage und die Entwässerung muss geregelt werden. Weiterhin gab es Fragen zum Bauablauf und zur Erschließung des Hainwegs.
Die Bürgerinitiative "Bürger für einen sinnvollen Hainweg" gab einen Überblick welche Themen geklärt werden müssen. Viele Punkte sind deckungsgleich mit den Forderungen des Ortsbeirats.
Neun Punkte sollten vor Baubeginn angegangen werden. Die BI erwartet ein zusätzliches Verkehrsaufkommen für 1.500 bis 2.000 Fahrzeuge für die es einen Verkehrsplan zu arbeiteten gilt. Auch die Bürgerinitiative sieht den Bedarf der Erweiterung / Neubau der Sporthalle, des Gemeindezentrums und der Grundschule. Weiterhin fordert die Initiative, dass zu den bestehenden Häusern ein größerer Abstand eingehalten wird, damit die Gärten mit Sonnenlicht versorgt werden. Eine Verkehrsanbindung durch östliche Durchstiche soll verhindert werden, damit nicht neue Durchfahrtsstraßen zu Lasten der Anwohner entstehen.
Diskussionen gab es zu Beginn um den Investor SWM, der Gerüchten zur Folge ausfallen könnte. Dezernentin Sigrid Möricke dementierte dies und wies daraufhin, dass die SWM ein verlässlicher Partner sei, was die Zuhörer mit einem Raunen quittierte. Die Stadt hatte erst vor wenigen Tagen eine Tochtergesellschaft (Grundstücksgesellschaft) gegründet, so dass Fragen von Bürgern gestellt wurden, ob die Stadt selbst der Bauherr wird, dies verneinte Möricke.
Weitere Fragen von anwesenden Bürgern zielte auf die Verkehrserschließung des Hainwegs ab und wie der Verkehr zu den angrenzenden Vororten und in Nordenstadt geregelt werden. Verkehrsdezernentin Möricke konnte für den übergreifenden Verkehr noch keine Antworten liefern. Das Dezernat beziehungsweise das Tiefbauamt entwickelt seit 2012 einen Verkehrsentwicklungsplan. Ein Termin, wann die Planungen abgeschlossen sind, konnte Möricke nicht nennen. Aktuell laufen Verkehrszählungen, die in den Planungen berücksichtigt werden sollen.
Die Anmerkungen aus dem Arbeitskreis Verkehr östliche Vororte, der von 2009 bis 2012 tagte, fließen in die Pläne ein, versicherte Möricke. Ortsvorsteher Rainer Pfeifer kritisierte, dass seit 1 1/2 Jahren keine Gespräche mehr geführt werden. Für das Wohngebiet selbst wird ein Verkehrsgutachten erstellt. Nach gut einer Stunde Diskussion zum Thema Verkehr brach Moderatorin Brigitte Holz die Diskussion ab. Ortsvorsteher Pfeifer regte an, dass ein separater Termin zum Thema Verkehr abgehalten wird.
Einige Bürger, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Baugebiet wohnen, brachten an, dass genügend Abstand zu den bestehenden Wohnhäusern eingehalten werden. Die Neubauten sollte nach Möglichkeit keine Schatten auf die Gärten beziehungsweise Häuser werfen.
Viele Bürger hatten Fragen zum Thema Infrastruktur. Zwei Kindertagesstätten mit Krippenplätzen werden voraussichtlich entstehen. Die Stadt geht aktuell von rund 650 Kindern aus (circa 15 Jahrgänge / 43 Kinder). Das Schuldezernat hat ermittelt, die Grundschule um vier Klassenräume und zwei Differenzierungsräume erweitert werden muss. Eine Einfeldturnhalle ist ebenfalls vorgesehen. Die Erweiterung des Schulkinderhauses wird noch geprüft, so das Dezernat. Einige Bürger kritisierten die Ausführungen und merkten an, dass jetzt schon die Kapazitäten an der Grundschule und im Schulkinderhaus an der Grenze sind. Besonders überrascht waren einige Bürger, dass das Schulkinderhaus, dass erst letztes Jahr neu errichtet wurde, voraussichtlich erweitert werden muss.
Weiterhin gab es einige Fragen zum Haingarten. So soll die Grünfläche im Haingarten voraussichtlich 18.500 Quadratmeter betragen. Eigentümer soll die Stadt werden, die dann auch die Pflege übernehmen wird. Ein Nahversorgungsmarkt sehen die Bürger kritisch an, da im Ort bereits einige Einkaufsmöglichkeiten vorhanden sind. Viele kleinere Geschäfte wie ein HL-Markt und einige Bäcker mussten im Ortskern schließen, so dass einige Bürger erwarten, dass ein Markt kaum Überlebenschancen hat.