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Statistisch gesehen kracht in auf Wiesbadens Straßen 23 Mal pro Tag. Das zeigt die Verkehrsunfallnachweis 2015. Im vergangenen Jahr hat die Polizei 8.121 Unfälle aufgenommen. Das sind 30 mehr als noch ein Jahr davor (8091). Damit stieg die Zahl geringfügig, um 0,37 Prozent an. Dies ist dem starken Anstieg der Wildunfälle, fast ein dreiviertel mehr als noch im Jahr 2015, geschuldet. Ansonsten hätte es eine leichte Reduzierung der Unfälle in der hessischen Landeshauptstadt gegeben.
Hauptunfallursachen waren, bei den Personen verletzt wurden, die Missachtung von Vorfahrten 190 (192), überhöhte Geschwindigkeit 101 (94), Fehler beim Abbiegen 163 (157) sowie das Fahren unter Einfluss von alkoholischen Getränken und berauschenden Mitteln 58 (62). Das ergibt dann 223 Fälle gegen über 276 im Jahr 2014.
Falsches Verhalten gegenüber von Fußgängern wurde 112 (142) von der Polizei aufgenommen, aber auch falsches Verhalten der Fußgänger, führte 50 (101) Mal zu Unfällen. Der Anteil der Unfälle aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit ist damit wieder angestiegen von 94 auf 101 Fälle.
Den Verkehrsunfällen unter Einfluss von Alkohol und Drogen, mit leicht steigenden Zahlen, kommt weiterhin besondere Beachtung zu. So hat die Polizei 2015 insgesamt 183 (171) Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Alkohol und/oder berauschender Mittel und damit 7 Prozent mehr als im Vorjahr registriert.
In 25 (25) Schadensfällen spielte Drogenkonsum eine Rolle. „Ein großes Lob hierbei an die Beamtinnen und Beamten des Streifendienstes, zeugen diese Feststellungen doch von einer hohen Qualität der Unfallaufnahme“, beton Petra Volk von der Polizei Wiesbaden.
Bei 288 (275) Unfällen war überhöhte Geschwindigkeit ursächlich für einen Crash. Dabei ging die Zahl der Schwerverletzten auf 30 (35/2014) zurück, die Zahl der Leichtverletzten stieg auf 104 (92).
Bedauerlicherweise sind zwei Todesfälle im letzten Jahr zu beklagen. 2014 kam keine Person auf Wiesbadens Straße durch einen Unfall ums Leben. Ein trauriger anstieg.
„Diese Zahlen bestärken uns, auch in Zukunft verstärkt die gefahrenen Geschwindigkeiten zu überwachen und Übertretungen zu sanktionieren. Gemeinsam mit der Stadtpolizei Wiesbaden werden wir wieder in den Abend- und Nachtstunden im Bereich der Innenstadt Geschwindigkeitsmessungen, auch in Kombination mit Anhaltekontrollen, durchführen“, so Volk weiter.
Insbesondere dem Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer kommt bei der Bekämpfung der Unfallursache Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle zu. Wissenschaftliche Studien belegen unter anderem, dass bei 65 km/h acht von zehn Fußgängern bei der Kollision mit einem Pkw sterben, während bei 50 km/h acht von zehn Fußgängern überleben.
Auch Unfälle mit Personenschäden gingen um 19 Prozent auf 223 (276) Unfälle zurück.
Während wesentlich weniger Fahrten unter Alkohol 146 (219) festgestellt wurden, haben die festgestellten Fahrten unter Drogen 126 (93) stark zugenommen. Die Zahl von Fahrten unter Mischkonsum 15 (13) blieben nahezu konstant.
Im vergangenen Jahr ereigneten sich 192 Unfälle mit Fußgängern in Wiesbaden. Das sind 29 weniger als 2014 (221). Dabei wurde eine Person tödlich verletzt. Ein Jahr zu vor waren es noch zwei. 39 erlitten schwere (36) und 106 (145) Personen leichte Verletzungen.
Bei diesen 192 Unfällen wurde in 85 Fällen den Fußgänger vorgeworfen den Unfall selbst Verursacht beziehungsweise mitverursacht zu haben.
193 Fahrradunfälle ereigneten sich 2015 in Wiesbaden. Dass sind 18,22 Prozent weniger als im Vorjahr (236). Bei den Radfahrunfällen wurde erfreulicherweise kein Mensch getötet, es wurden aber 27 (24) schwer- und 121 (155) leichtverletzt.
Die Gründe für die Unfälle mit Radfahrern sind vielschichtig. Häufig setzen sie jedoch wegen “Falscher Fahrbahnbenutzung“ 34 (51) selbst die Ursache.
Zum ersten Mal seit drei Jahren gab 2015 weniger Unfälle, bei den die Verursacher einfach davon gefahren sind. Die Polizei hat 2.642 (2.712/2014) Unfallfluchten registriert. Dabei wurden acht (sieben) Personen schwer und 115 (129) leicht verletzt. In 2.541 (2604) Fällen kam es zu Sachschäden. Die Aufklärungsquote blieb nahezu konstant mit 43 Prozent (44 Prozent) und liegt damit über dem hessischen Durchschnitt.
Dies bedeutet, dass für den Verursacher einer Unfallflucht ein hohes Risiko besteht, ermittelt zu werden und die strafrechtliche Verantwortung übernehmen zu müssen. Das Delikt ist und bleibt verstärkt im Blickpunkt polizeilicher Präventionskampagnen, denn es handelt sich um ein sozialschädliches und ein kriminelles Delikt, bei dem die Geschädigten häufig auf ihren Kosten sitzenbleiben.
Die Kinder im Alter von 0 bis 13 Jahren waren als Mitfahrer in Bussen sowie Pkws, als Fahrradfahrer und als Fußgänger an 89 (98) Verkehrsunfällen beteiligt. Mit sieben (15) Schulwegunfällen hat sich die Zahl halbiert. Von 80 (102) verunglückten Kindern wurden sechs (21) schwer und 74 (81) leicht verletzt.
Der starke Rückgang bei den Schwerverletzten liegt in der Verkehrsbeteiligung als Fußgänger und Mitfahrer im Bus. Gerade der Rückgang der Kinder und Schulwegunfälle ist sehr erfreulich. Um diese positive Tendenz beizubehalten veranstaltet die Jugendverkehrsschule Wiesbaden in diesem Jahr wieder ein Einschulungsprogramm in der Ludwig-Beck-Schule. Von Montag, 22. bis einschließlich Donnerstag, 25. August, haben alle Schulneulinge der Wiesbadener Schulen und deren Eltern die Gelegenheit sich in getrennten Gruppen unter anderem über die sichere Mitnahme von Kindern im Auto, Elterntaxi oder „Mein Weg zur Schule“, „Mein Ranzen und ich fahren Auto“ zu informieren. Pro Tag finden zwei Veranstaltungen statt.
Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren waren als Mofafahrer, Kradfahrer, Mitfahrer im Pkw, Radfahrer und Fußgänger an 66 (87) Unfällen beteiligt. Dabei verunglückten 59 (57) Personen. Davon wurden 15 (zehn) schwer und 44 (47) leicht verletzt.
An 1.535 (1.521) Unfällen waren die sogenannten „Jungen Fahrer“ im Alter von 18 bis 24 Jahren beteiligt, was einem Anstieg von 0,92 Prozent entspricht. Dabei wurden 27 (21) schwer- und 198 (215) Personen leicht verletzt.
Diese statistischen Erhebungen sind Beleg dafür, dass dieser Gruppe der zumeist noch unerfahrenen und häufig besonders risikofreudigen (männlichen) Fahrzeugführer eine besonders hohe Aufmerksamkeit in der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit zukommen muss. Hierzu zählen besondere Präventionsmaßnahmen in Bezug auf die Verkehrstüchtigkeit etwaiger Führerscheinbewerber und Fahranfänger.
Personen dieser Altersgruppe waren 2015 an 994 (899) Verkehrsunfällen beteiligt. Dies ist ein Anstieg von 10,57 Prozent. Tödlich verunglückt sind zwei Menschen – 2014 war es nur einer. 13 (16) wurden schwer und 64 (61) leicht verletzt.
Auffällig ist, dass aus dieser Altersgruppe der Senioren zwei der insgesamt drei tödlich Verunglückten stammen.
In dieser Altersgruppe ist ein erneuter Anstieg der Unfallzahlen 676 (635) zu verzeichnen. Es wurde keine (2014, eine) Person getötet, 28 (zwölf) schwer- und 39 (55) leicht verletzt.
Der starke Anstieg der schwer verletzten Personen befindet sich im Bereich der Fußgänger, Radfahrer und Pkw-Fahrer, beziehungsweise Mitfahrer in Pkw.
Um die Verkehrssicherheit auch in 2016 zu stärken, wird die Polizei Wiesbaden im Stadtgebiet auch zukünftig den Fokus auf die folgende Themenfelder richten:
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