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Keiner hätte das nach den ersten beiden Sätzen für möglich gehalten. Der VC Wiesbaden liegen 2:0 zurück und das verdient. Die Annahme und auch der Aufschlag, beides was noch in der ersten Saisonhälfte die Stärken der Hessinnen waren, funktionierte irgendwie nicht mehr. Damit hatte der VCW bereits letzen Samstag gegen Stuttgart ein großes Problem. Und so verloren sie gegen die Schwäbinnen den Rückrunden Auftakt kläglich 3:0. Ziemlich ähnlich begann auch die Partie am Mittwochabend gegen SC Potsdam. Die Füchsinnen kamen nicht ins Spiel. Punkte machten die Gäste. Beim Stand von 1:9 wachten die Mannschaft von Andreas Vollmer auf und verkürzte auf 11:16. Doch nach 26 Minuten beendeten die Potsdamerinnen den ersten Durchgang mit 23:25.
Im zweiten Satz zeichnete sich ein ähnliches Bild wie schon im ersten ab. Der VCW völlig von der Rolle und holte von den ersten 10 Punkte gerade mal 2 magere Pünktchen. Potsdam machte das Spiel. Den Füchsinnen gelang nicht viel. Und so stand es plötzlich 9:16 und 14:21. Diese komfortable Führung ließen sich die Spielerinnen von Trainer Alberto Salomoni nicht mehr nehmen und beendeten den Satz mit 16:25.
Die 10. Minuten Pause muss Wirkung gezeigt haben. Andi Vollmer hat nicht nur die richtigen Worte, sondern auch die richtige Taktik in der Kabine gefunden. Mit einmal lief es bei Regina Burchardt und Co: 8:6, 16:12 und 21:13. Nach 24 Minuten hieße es nur noch 2:1 für Potsdam.
Der vierte Satz war das Entscheidungsspiel an diesem Abend. Entweder macht Potsdam alles klar, oder der VCW gleicht aus und versucht das 13. Bundesligaspiel in dieser Runde im Tiebreak noch für sich zu entscheiden. Und genau diese Richtung nahm der vierte Durchgang. Der VCW ging 8:2 in Führung und setzte sich bis auf 21:12 ab. Das Publikum stand Kopf. Die Füchsinnen drehten auf und zeigten wieder Spielfreunde und ihre Stärken. Mit einmal klappte fast alles wieder und so schlossen sie nach 24 Minuten mit 25:17 den Satz erfolgreich ab.
Die Mannschaft von Andi Vollmer drehte das Spiel, das viele schon nach dem zweiten Satz verloren sahen. „Ich habe an die Mädels geglaubt, eine Partie ist erst dann zu Ende, wenn es 3:0 oder 3:1 heißt“, erzählt Vollmer am späten Abend noch dem Spiel.
Aber jetzt erst noch mal in den entscheidenden Tiebreak: Zunächst macht Potsdam die Punkte. Die VCW-Mädels wieder etwas verunsichert. Doch nach wechselnder Führung bis zum Stand von 12:10, wollten sich die Wiesbadenerinnen vor 1.020 Zuschauern in der Halle keine Blöße mehr geben und sicherten sich nach 115 Minuten den Sieg gegen den SC Potsdam.
Unglaublich die Halle stand Kopf nach dem Fünf-Satz-Spiel und es gab tosenden Applaus für das VCW Team. „Das ist Frauen Volleyball. Man darf nie aufgeben und das haben die Spielerinnen zu keiner Zeit gemacht. Mir hat das Match heute verdammt viel Spaß gemacht“, erklärt ein überglücklicher Vollmer nach dem Mittwochabend Krimi.
„Das war für das Selbstbewusstsein der Mannschaft, verdammt wichtig, gerade nach dem verlorenen Spiel gegen Stuttgart, so ein fabelhafter Sieg, das bring Motivation für die nächsten Partien“, fügt der Trainer an. Am kommenden Samstag geht es bereits weiter. Die Mannschaft reist nach Bayern zum Tabellendritten, den Roten Raben Vilsbiburg. Aufschlag ist um 19:00 Uhr.
VC Wiesbaden - SC Potsdam 3:2 (23:25,16:25,25:17,25:17,15:12)
Sätze:
1.) 23:25 - 26 Minuten
2.) 16:25 - 24 Minuten
3.) 25:17 - 24 Minuten
4.) 25:17 - 24 Minuten
5.) 15:12 - 17 Minuten
Zuschauer: 1.020
Tabelle 2012/2013 | Spiele | S | N | Sätze | Diff. | Pkt | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Schweriner SC | 13 | 12 | 1 | 38:12 | 26 | 24:2 |
2 | Dresdner SC | 13 | 10 | 3 | 34:11 | 23 | 20:6 |
3 | Rote Raben Vilsbiburg | 13 | 10 | 3 | 32:12 | 20 | 20:6 |
4 | 1. VC Wiesbaden | 13 | 9 | 4 | 29:22 | 7 | 18:8 |
5 | USC Münster | 13 | 7 | 6 | 27:22 | 5 | 14:12 |
6 | MTV Stuttgart | 13 | 7 | 6 | 26:23 | 3 | 14:12 |
7 | SC Potsdam | 12 | 5 | 7 | 21:24 | -3 | 10:14 |
8 | VT Aurubis Hamburg | 13 | 5 | 8 | 22:28 | -6 | 10:16 |
9 | Köpenicker SC | 13 | 5 | 8 | 18:28 | -10 | 10:16 |
10 | VfB Suhl | 13 | 4 | 9 | 17:27 | -10 | 8:18 |
11 | Alemannia Aachen | 13 | 2 | 11 | 12:35 | -23 | 4:22 |
12 | VCO Berlin | 12 | 1 | 11 | 3:35 | -32 | 2:22 |