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Auf der linken Fahrspur der A3 war gegen 16:00 Uhr am Freitag ein 31-jähriger VW-Passat-Fahrer unterwegs. Rund einen Kilometer vor der Raststätte Medenbach in Fahrtrichtung Frankfurt kam es zu einem Rückstau.
Ein Audi A4-Fahrer konnte rechtzeitig auf der linken Spur abbremsen, ebenso ein Opel-Fahrer, Ford Focus dahinter ebenfalls. Ein BMW Kombi hatte es auch noch rechtzeitig geschafft, sowie ein männlicher Toyota Prius-Fahrer, der gerade so zum Stillstand kam und nach links fuhr. Der 31-Jährige aus Limburg mit seinem VW-Passat-Kombi konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren und schob alle fünf Fahrzeuge ineinander.
Durch den heftigen Aufprall wurde der Toyota nach links Richtung Leitplanke gedrückt. Der Passat rutschte in das Heck des BMW und schob die anderen Fahrzeuge zusammen. In dem Toyota war neben dem Fahrer (Vater) eine Mutter hinten mit ihren zwei Kindern (zwei Jahre, zwei Monate) aus Berlin. Die Frau konnte das Auto nicht eigenständig verlassen, da sie eingeschlossen waren. Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Niedernhausen schoben den VW nach hinten, so dass die Mutter mit ihren Kinder aus dem Fahrzeug steigen konnten.
Insgesamt waren elf Personen in den Fahrzeugen. Sechs Personen wurden mittelschwer verletzt, darunter die 32-jährige Mutter und die zwei Kleinkinder. Die Familie wurde nach Erstversorgung in die Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken gebracht, die anderen Patienten in umliegende Krankenhäuser. Fünf Personen erlitten leichte Verletzungen und wurden nach ambulanter Erstversorgung entlassen. Insgesamt waren fünf Rettungswagenbesatzungen und ein Notarzt vor Ort.
Ebenfalls war die Einsatzleitung Rettungsdienst alarmiert. Der Organisatorische Leiter und der Leitende Notarzt koordinierten die Patientenversorgung. Die Berufsfeuerwehr Wiesbaden, die Freiwilligen Wehren aus Naurod und Niedernhausen sicherten die Unfallstelle ab und kehrten Wrackteile von der Fahrbahn.
Bei diesem Unfall wurde die Rettungsgasse sehr gut gebildet, allerdings gab es wieder viele Gaffer rund um die Einsatzstelle. In Fahrtrichtung Norden ging es nur sehr langsam im Schneckentempo. Ein Audi-Fahrer filmte mit beiden Händen die Unfallstelle. Sein Auto drifftete langsam von der linken Spur in die mittlere und hätte fast einen Unfall provoziert. Gut jeder 15. Verkehrsteilnehmer hat mit dem Smartphone Bilder oder Videos angefertigt. Die Autobahnpolizei notierte sich einige Nummernschilder. Den betroffenene Autofahrern droht ein Bußgeld wegen Handynutzung am Steuer.
Die Autobahn in Fahrtrichtung Süden war für rund 45 Minuten voll gesperrt. Danach konnte der Standstreifen und die rechten Spur geöffnet werden. Auch dort kam es wegen Gaffern fast zu mehreren Auffahrunfällen.
Der Verkehr staute sich ungefähr sieben Kilometer zurück. Die unfallbeteiligten Fahrzeuge mussten weitgehend abgeschleppt werden. Gegen 17:45 Uhr war die Unfallstelle geräumt. Der Rückstau löste sich erst nach und nach auf. Der Gesamtschaden beläuft sich nach Informationen der Polizei auf rund 50.000 Euro.
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