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Es kommt erneut zu Warnstreiks im Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) in Hessen. Auch die hessische Landeshauptstadt ist betroffen. Die Tarifverhandlungen mit dem kommunalen Arbeitgeberverband und der Tarifkommission von ver.di Hessen kommen einfach nicht weiter. Auch am vierten Verhandlungstag gab es keine Einigung. Die Arbeitgeber verschlechterten im Laufe der Verhandlungen sogar ihr früher vorgelegtes Angebot, wie ver.di am 12. November berichtete.
Nun wurden Warnstreiks in verschiedenen Stufen beschlossen. Landesfachbereichsleiter Mathias Venema erläutert die Gründe für den Beschluss: „Die kommunalen Arbeitgeber koppeln die Übernahme der im öffentlichen Dienst vereinbarten Corona Prämie für die Beschäftigten im hessischen ÖPNV an ein nicht annehmbares Gesamtpaket. Wenn wir dieses Gesamtangebot annehmen, dann zementieren wir die deutlichen Unterschiede in der Tarifierung zwischen Hessen und den anderen Bundesländern für mehrere Jahre – das ist nicht akzeptabel.“
Beschäftigte im ÖPNV in Hessen erhalten im Schnitt circa 180 Euro pro Monat weniger Vergütung als Beschäftigte in allen umliegenden Bundesländern.
Sollten die kommunalen Arbeitgeber in der nächsten Verhandlungsrunde am Dienstag, 24. November, kein deutlich verbessertes Angebot vorlegen, behält sich ver.di ausdrücklich vor, an den bevorstehenden Adventssamstagen zu streiken.
Vor den Verhandlungen am 24. wird ver.di ein Zeichen setzen und den ÖPNV in Hessen bestreiken. Auch in Wiesbaden ist ESWE Verkehr von dieser Maßnahme betroffen.
Der Aufruf richtet sich für Donnerstag, 19. November und Freitag, 20. November an die Beschäftigten von Verwaltung und Technischer Betrieb (Werkstatt) und für Samstag, 21. November an das gesamte Unternehmen, inklusive Fahrdienst. Für alle drei Tage erstreckt sich der Streikaufruf jeweils von Betriebsbeginn bis Betriebsende, also circa 3:00 Uhr am Folgetag.
ESWE Verkehr unternimmt alles, um die Folgen des Warnstreiks für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Zum jetzigen Zeitpunkt kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass der Linienbetrieb schon ab Freitag nicht mehr in vollem Umfang aufrechterhalten werden kann.
Die Mobilitätszentrale in der Marktstraße 10 bleibt an allen Streiktagen geöffnet. Dagegen haben die Mobilitätsinfos am Hauptbahnhof und am Luisenplatz während des Streiks geschlossen.
· Der Ticketkauf ist neben der Mobilitätszentrale grundsätzlich weiter möglich:
an den rund 60 Fahrscheinautomaten von ESWE Verkehr, über die App des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) oder in den Vorverkaufsstellen, die zum Beispiel in verschiedenen Kiosken im Stadtgebiet betrieben werden.
Nach aktuellen Informationen laufen Schienenverbindungen (S-Bahn, Rheingaulinie und Ländchesbahn) innerhalb Wiesbadens beziehungsweise zwischen Mainz und Wiesbaden planmäßig. Gleiches gilt für die Gemeinschaftslinien von bzw. nach Mainz sowie die in Wiesbaden verkehrenden Regionalbuslinien.
Über alle Bus- und S-Bahn-Verbindungen informiert jederzeit auch die Seite des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) unter www.rmv.de. Aktuelle telefonische Auskünfte gibt es direkt bei ESWE Verkehr unter 0611 / 450 22-450 oder am RMV-Servicetelefon unter 069 / 24248024.
ESWE Verkehr wird auf der Homepage und auf der Facebook-Seite alle aktuellen Informationen zur Verfügung stellen.
ver.di verhandelt mit dem kommunalen Arbeitgeberverband Hessen (KAV) über einen Spartentarifvertrag Nahverkehr. Er gilt hessenweit für rund 4.500 Beschäftigte. Es handelt sich um Schienenbahnfahrerinnen und -fahrer, Busfahrerinnen und Busfahrer der kommunalen Betriebe sowie Verwaltungs- und Werkstattpersonal.
Die Forderungen in Hessen sind unter anderem das Verschieben der Entgelttabelle um drei Entgeltgruppen nach oben, Übernahme der Covid Prämie aus dem Tarifabschluss des Öffentlichen Dienstes und bis zu 5 Entlastungstage je nach Betriebszugehörigkeit.
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