ANZEIGE
Es geht um große Summen die in die Hand genommen werden müssen, um das vom Verfall bedrohte Walhalla Theater wieder in seinen glanzvollen Zustand zu versetzen. Das verschachtelte Gebäude gammelt seit Jahren vor sich hin. Im dazugehörigen, ehemaligen Big Appel, steht das Wasser im Keller und auch sonst schimmelt das Gebäude langsam vor sich hin. Deshalb waren OB Sven Gerich und SEG Geschäftsführer auch voller Zuversicht, als sie im vergangenen Jahr die Renovierung und Wiederinbetriebnahme des Gebäudes verkündeten und dabei als möglichen Mieter den professionellen Varieté Veranstalter GOB präsentierten. Das Unternehmen betreibt bereits an sieben Standorten in Deutschland sein Konzept erfolgreich und würde als Mieter auch einen Teil der Investitionskosten übernehmen.
Der Vorstoß traf jedoch nicht auf ungeteilte Begeisterung. Viele Teilnehmer waren von der Idee durchaus angetan, aber auch kritische Stimmen machten sich breit. OB Gerich betonte, dass noch nichts entschieden sei und forderte zum weiteren Dialog auf. Derweil kam bereits eine Zuschusszusage für die Sanierung vom Bund in Höhe von 2,05 Millionen Euro (siehe verlinkter Artikel am Ende dieses Textes).
In den vergangenen Wochen haben sich nun Unterschiedliche Gedanken über eine Alternative zum Vorschlag von Gerich gemacht und möchten diese in einer weiteren Veranstaltung der Öffentlichkeit präsentieren. In der Ankündigung heißt es:
„Mit großer Freude haben viele Menschen die Erklärung der Stadt Wiesbaden aufgenommen, das altehrwürdige Walhalla Theater mit einer zweistelligen Millionensumme sanieren zu wollen. Nach der ernüchternden Präsentation eines System-Unterhaltungs-Konzepts durch ein bundesweit agierendes Varieté-Unternehmen am 9. Oktober 2016 beim „Visionären Frühschoppen“, haben sich Kulturschaffende und Unternehmer auf Initiative des Wiesbadener Designers Michael Müller mit dem festen Willen zusammengetan, dieser geschichtsträchtigen und einzigartigen Kulturstätte wieder Leben einzuhauchen und seine besondere Aura zu neuer Blüte zu bringen. Das klare Ziel dabei ist es, diesen besonderen Ort zurück ins Zentrum des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der Landeshauptstadt Wiesbaden zu rücken.“
Am Sonntag, 5. Februar präsentieren die Beteiligten ein, in Deutschland angeblich einzigartiges, Mischkonzept aus Off-Theater, freier Kunstszene, erfolgreichen Kulturunternehmen und Gastronomie mit Bar, Tanzlokal und Café, Varieté und Musical-Uraufführungen, Volkstheater und Ballhaus.
Die Bandbreite des alternativen Konzepts orientiert sich an der Fülle dessen, was das „Spezialitäten-Theater-Walhalla“ schon vor über 100 Jahren den Wiesbadener Bürgern geboten hat. Damit soll den Wiesbadenern, dem Umland und auch den Gästen des Kongress-Standortes Wiesbaden ein attraktiver Ort für private Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden. Im Unterschied zum städtischen Konzept, wurde die Arbeit des „Walhalla Studio Theaters“ von Sigrid Skoetz und Hans Kranich, in alle Überlegungen und Planungen integriert.
Neben weiteren Kulturschaffenden aus Wiesbaden, wie Andreas Petzold (kunsteins.de), Christian Liffers (Badhaus.Bar), Joerg Lichtenberg (Gestüt Renz), Pascal Rueck, Daniel Redin (beide wio artists) und anderen, konnten namhafte Unternehmer gewonnen werden, sich an diesem besonderen Projekt zu beteiligen: Christof Blaesius vom legendären „Ballhaus Berlin“ (und „The Box", London), Corny Littmann vom international bekannten „Schmidt’s Tivoli“ in Hamburg und Klaus-Peter Kofler, Gründer von Deutschlands erfolgreichstem Catering-Unternehmen „Kofler & Kompanie“.
Eine erste Präsentation des Konzepts vor Vertretern der Stadt Wiesbaden und der SEG hat bereits stattgefunden. Jetzt möchte die Initiative ihr Konzept einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen. Geprägt von dem Vorsatz: „Offen, transparent und nah an den Bürgern.“
Mal sehen ob das Konzept überzeugt und ob die Stadt auf das Geld, das die GOB mitbringen würde, verzichten will. Interessant ist auch die Frage, ob man sich als wirtschaftlich Verantworlicher, auf ein Konglomerat von Beteiligten einlässt, die sich bei Erfolglosigkeit nach und nach aus dem Projekt verabschieden könnten? Hier steht die Stadt ja auch den Bürgern gegenüber in der Verantwortung.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de
Was: Visionärer Frühschoppen
Wann: Sonntag, 5. Februar
Uhrzeit: 12:00 Uhr
Wo: Spiegelsaal, Walhalla-Theater, Mauritiusstrasse, Wiesbaden
Info im Web.
Fotos: Petra Schumann, Stadtarchiv Wiesbaden, D. Schallerberg, Dr. La Torre