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Die Koffer von seiner Urlaubsreise nach Indien noch nicht ausgepackt, sitzt Mori Azgahndi schon wieder auf gepackten Koffern. Hat er in mehr als 20 Jahren in der Handball-Bundesliga schon vieles erlebt, wartet auf den 65-Jährigen nun eine neue Herausforderung. Der gebürtige Teheraner wird als Physiotherapeut die medizinische Abteilung der Handball-Nationalmannschaft des Iran im Rahmen der Asienspiele 2014 in Incheon (Südkorea) verstärken.
„Ich stehe seit langem in engen Kontakt zum Verband meines Geburtslandes. Für mich ist der Einsatz nicht nur eine Ehrensache und Herzensangelegenheit, sondern auch eine ganz neue Erfahrung“, freut sich Mori Azghandi auf die sportlichen Wettkämpfe asiatischer Staaten mit olympischen Charakter. „In meiner alten Heimat sind die Spiele sehr populär. Fast 10.000 Athleten aus über 40 Nationen werden daran teilnehmen.“ Bis zum 16. Februar 2014 wird er dem TV Breckenheim somit nicht zur Verfügung stehen können. Auch wenn die Spieler des Landesligisten vorerst auf seine Behandlungen an den Trainingseinheiten und Spielen verzichten müssen, sind alle stolz auf den Einsatz ihres Masseurs.
„Ich kennen niemanden in der Region, der bisher an den Asienspielen teilgenommen hat. Somit ist Mori für die Rhein-Main-Region wieder mal ein Ausnahme. Ich hätte nicht gedacht, dass der TV Breckenheim solch ein Sprungbrett ist“, schmunzelt Martin Lorenz. Bereits am heutigen Montag startet Mori nach Teheran. Dort trifft sich das Team am Mittwoch und reist zunächst für zwei Wochen ins Trainingslager nach Katar. Trainer der Mannschaft ist der ehemalige spanische Weltklassehandballer Rafael Guijosa. „Der Großteil der Spieler kommt von den beiden iranischen Handballvereinen ‚Fooland Sepahan Esfahan“ und ‚Zob Ahan Esfahan‘. Die Spielstärke ist ungefähr mit der 3. Liga in Deutschland vergleichbar“, erklärt Mori die Leistungsstärke der iranischen Liga. „Allerdings haben wir mit Iman Jamali einen Rückraumspieler in unseren Reihen, der beim ungarischen Champions League Teilnehmer MKB Vezprem spielt und gegen den THW Kiel sechs Tore erzielt hat.“
Am 20.01.2014 startet die Handball-Nationalmannschaft des Iran dann nach Südkorea und trifft in den Gruppenspielen auf die Teams aus Südkorea, Saudi-Arabien, Usbekistan, China und Bahrain. „Wenn wir diese Gruppe als Dritter abschließen, dann würden wir uns für die WM 2015 in Katar qualifizieren“, hat Mori Azghandi ein Ziel: „Das wäre dann nochmal ein ganz neues Erlebnis in meiner langen Handball-Laufbahn.“ Das Handball-Finale der Asienspiele 2014 ist für den 06.02.2014 terminiert. Nicht nur die Handball-Fans aus dem Ländchen drücken Mori die Daumen für ein erfolgreiches Abschneiden seiner Mannschaft und für weitere Höhepunkte im sportlichen Leben des sympathischen und hilfsbereiten „Kult-Masseurs“