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In der Landeshauptstadt Wiesbaden waren im Juli 11.553 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote betrug 7,5 Prozent, gegenüber dem Vormonat ein Anstieg um +0,4 Prozentpunkte. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosenzahl insgesamt um 92 Personen (-0,8 Prozent).
„Mit der Übernahme der Betreuung der geflüchteten Menschen aus der Ukraine durch die Jobcenter ist der Ukraine-Krieg in gewisser Weise auf dem heimischen Arbeitsmarkt angekommen. Hierbei handelt es sich allerdings um einen Sondereffekt, der nichts über die wirkliche Dynamik auf dem Arbeitsmarkt aussagt“, erklärt Alexander Baumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wiesbaden.
„Die Zahl der gemeldeten Stellen ist für einen Juli durchaus zufriedenstellend und auch andere Parameter, wie beispielsweise die Kurzarbeit und der hohe Beschäftigungsstand, sprechen für einen robusten Arbeitsmarkt. Zudem werden die Klagen aus den Unternehmen über fehlende Fachkräfte zunehmend lauter. Die mehr als angespannte Personalsituation am nahegelegenen Flughafen ist nur ein prominentes Beispiel dafür und zeigt, dass der personelle Aderlass mancher Branchen während der Corona-Pandemie zu einer Verschärfung der Fachkräftenachfrage geführt hat.“
Der Arbeitsagentur Wiesbaden wurden im Juli 818 freie Stellen gemeldet. Dies sind 14 Stellen mehr (+1,7 Prozent) gegenüber dem Vormonat und 67 Stellen weniger (-7,6 Prozent) als vor einem Jahr. Mit 3.218 gemeldeten offenen Stellen ist der Bestand im Vorjahresvergleich um 564 Stellen größer (+21,3 Prozent).
Im Juli gingen nach vorläufigen Erhebungen bei der Arbeitsagentur sechs Kurzarbeitsanzeigen für 26 Personen ein.
Der Agentur für Arbeit liegen inzwischen Daten über die tatsächlich realisierte Kurzarbeit bis einschließlich März vor. Im März 2022 haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Wiesbaden 2.997 Personen tatsächlich kurzgearbeitet. Der Anteil der Kurzarbeiter an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten („Kurzarbeiter-Quote“) betrug 1,6 Prozent.
Von Oktober 2021 bis Juli 2022 meldeten sich im Agenturbezirk Wiesbaden 2.088 Ausbildungssuchende. Dies waren 106 oder 4,8 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 736 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 687).
Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 2.154 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 296 Stellen bzw. 15,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. 812 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende Juli 2021 waren noch 623 Ausbildungsstellen frei.
„Auch wenn das Ausbildungsjahr in etlichen Branchen offiziell am 1. August beginnt: Am Ausbildungsmarkt geht noch einiges “, sagt Alexander Baumann. Über 800 freie Ausbildungsstellen böten noch ausgesprochen viele Einstiegschancen in die betriebliche Berufsausbildung. „Erfahrungsgemäß sind die meisten Betriebe bereit, noch bis in den Herbst Ausbildungsverträge abzuschließen. Deswegen gilt es für Ausbildungssuchende weiterhin dran zu bleiben die Angebote der Berufsberatung zu nutzen“, appelliert der Chef der Wiesbadener Arbeitsagentur abschließend.
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