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Nach der Jahren Pause findet von Donnerstag, 1. bis Sonntag, 11. September, heuer wieder die Wiesbaden Biennale statt. Mit Kilian Engels, dem langjährigen Leiter des Münchner Festivals „radikal jung“ und Chefdramaturg am Münchner Volkstheater, konnte ein renommierter neuer Festivalmacher verpflichtet werden, der die Wiesbaden Biennale im Umfeld neuer Realitäten und hochaktueller Diskurse ausrichtet: postnational, postkolonial, postdigital und postpandemisch.
In den elf Festival-Tagen stehen über 50 Veranstaltungen, 17 internationale, transdisziplinäre Produktionen auf dem Programm, darunter die Uraufführungen eines interaktiven Film-Screenings des kenianischen Kollektivs The NEST, das in diesem Jahr auch auf der documenta zu sehen ist. Ausgangs- und Bezugspunkt der Biennale ist das Hessische Staatstheater Wiesbaden, das mit seiner prunkvollen, wilhelminischen Architektur die Bühne bildet für einen Themen-Diskurs rund um DECOLONIZE und DIVERSITY. Geschlechterrollen? Schon lange nicht mehr verbindlich…
»Die Wiesbaden Biennale 2022 stelle ich mir vor als Ort des Erlebens, der Begegnung, des Austauschs, sowie der Verhandlung von Realitäten. Und nicht zuletzt: als ein interdisziplinäres Fest der Künste,« so Kilian Engels, künstlerischer Leiter der Biennale.
Festivals wie die Wiesbaden Biennale erweitern unseren Horizont und geben den Blick frei auf die bestehende Diversität in Gesellschaft und Kultur. Wir leben in Zeiten, in denen unterschiedliche Kulturen und Identitäten eine bereichernde Rolle spielen. Die Wiesbaden Biennale gibt dieser Pluralität Raum. Sie bringt Menschen miteinander ins Gespräch und fördert die Toleranz gegenüber anderen Lebensformen, Ansichten, sexueller Orientierung und Identitäten. Eine offene Gesellschaft erfordert Respekt voreinander und die Akzeptanz von Vielfalt. Dafür steht das Programm der Wiesbaden Biennale 2022. Die Produktionen operieren dabei im Kontext sich überlagernder Diskurse wie wachsender Nationalismus, Rassismus und erstarkende imperialistische Politik und Kriegsführung, Afro- Feminismus, LGBTQ+, Diversität, Transgender, sexueller Fluidität, Black Lives Matter, #MeToo, Klimawandel und anderer aktueller Themen.
Schwerpunkte bilden in diesem Jahr Tanz-, Performance-, Film-, Video- und Kunst-Produktionen. Unter dem historischen Deckenfresko des Theaterfoyers, das die patriarchalische Sicht des weißen Mannes auf die Frau als Objekt der Begierde feiert, präsentiert Re?becca Chaillon ihre Performance »Whitewashing«, die das ambivalente Spannungsverhältnis der Schwarzen Frau in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft schildert.
Ein weiteres Highlight ist, die in diesem Jahr mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnete Produktion des transmaskulinen Film- und Performance-Künstlers Samira Elagoz, sowie der Auftritt der feministischen, chilenischen Frauen-Aktivistengruppe LASTESIS, die weltweit Millionen von Followern in den sozialen Netzwerken hat und bei der Wiesbaden Biennale live in der Stadt auftreten wird.
Die neue Website mit dem kompletten Programm finden Sie unter www.wiesbaden-biennale.eu. Der Vorverkauf startet am 2. Juni. Karten können außerhalb der Theaterferien an der Kasse des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und online erworben werden.
Die Wiesbaden Biennale ist ein Festival des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, gefördert durch das Land Hessen, die Stadt Wiesbaden sowie den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
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Foto: Wiesbaden Biennale / Reto Schmid