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Das Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik hat die Wetterdaten des Jahres zusammengetragen widmet die aktuelle Ausgabe von "Blickpubnkt Statistik" dem Wiesbadener Wetter.
Aufgezeigt wird, wie sich das Wiesbadener Klima in den vergangenen Jahren entwickelt hat, wobei mit Klima die Zusammenfassung aller Wettererscheinungen gemeint ist. Neben außergewöhnlichen, schlagzeilenträchtigen Wetterereignissen sind es gerade auch die oft als normal empfundenen Wettererscheinungen, die in der Gesamtbetrachtung eine allmähliche Veränderung einiger Parameter des Wiesbadener Klimas zeigen.
So zeigt der Vergleich der Jahresmitteltemperaturen seit dem Jahr 1842, dass es wärmer wird. Insbesondere seit den 1980er Jahren sind die Jahresmitteltemperaturen oft deutlich höher als sie es noch Mitte des 20. Jahrhunderts waren. Die Erwärmung ist dabei nicht auf eine Jahreszeit beschränkt, sondern für jeden Monat des Jahres feststellbar.
Bestätigt wird der Befund durch die Entwicklung der sogenannten „klimatologischen Kenntage“, die die Abbildung oben zeigt: Frost- und Eistage, bei denen die Lufttemperatur jeweils unter null Grad Celsius liegt, wurden seit Beginn ihrer Aufzeichnung in Wiesbaden 1947 tendenziell weniger, die Zahl der Sommer- und heißen Tage - also jener Tage, an denen die Lufttemperatur über 25 Grad Celsius beziehungsweise über 30 Grad Celsius liegt - ist seit den 1990er Jahren auf einem höheren Niveau.
Auch die Verteilung der Niederschläge scheint sich zu verändern, wobei die Daten aufgrund der starken jährlichen Schwankungen vorsichtig interpretiert werden müssen: Tendenziell fielen die Sommerniederschläge in den drei Jahrzehnten zwischen 1981 und 2010 geringer aus als früher, dafür stiegen die Niederschlagsmengen in den übrigen Jahreszeiten an. Für die Gesamtmenge der Jahresniederschläge lässt sich jedoch keine Entwicklung erkennen.
Auch wenn die Sommerniederschläge insgesamt niedriger ausfallen, birgt ihr Auftreten in Form von Starkniederschlagsereignissen in den letzten Jahren hinsichtlich Häufigkeit, Unberechenbarkeit und Intensität ein problematisches Schadenspotenzial. Hinzu kommt, dass lokale Starkniederschläge oftmals messtechnisch nicht nachzuweisen sind, da kleinräumige Gewitterzellen unter Umständen nicht den Standort einer Messstation passieren.
Auch die mittleren monatlichen Windgeschwindigkeiten und die Sonnenstunden finden in dem Bericht Erwähnung. Die mittleren Windgeschwindigkeiten nehmen tendenziell in der ersten Jahreshälfte höhere Werte an als in den übrigen Jahreszeiten, was durch Konvektion, also das Aufsteigen von Luft über aufgeheizten (Stadt-) Flächen begründet ist. Die Luft kühlt sich in der Höhe wieder ab und sinkt zu den Seiten nieder. Konvektionswinde werden im weiteren Jahresverlauf oft weniger und die mittleren Windgeschwindigkeiten sinken. Hinsichtlich der Sonnenscheindauer unterscheiden sich die Herbstmonate der drei bisher vollständig gemessenen Jahre 2013 bis 2015 nur geringfügig, während insbesondere Frühlings- und Sommermonate durchaus Unterschiede in ihrer „Freundlichkeit“ zeigen.
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Der „Blickpunkt Statistik“ kann kostenfrei heruntergeladen werden.
Fragen beantwortet das Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik.
Telefon: 0611 / 315691
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Foto: Stadt Wiesbaden