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Trauer, Schock und Entsetzen über den russischen Angriff auf die Ukraine. Seit drei Tagen ist die Welt eine andere.
Für ein Zeichen gegen Krieg in Europa haben rund 800 Menschen am Samstagnachmittag an einer Kundgebung vor dem Wiesbadener Rathaus teilgenommen. Dazu hatten mehrere Jungparteien aus der Stadt aufgerufen.
Mit den blau-gelben Nationalflaggen bekundeten Teilnehmer:innen ihre Solidarität mit der Ukraine. Auf Plakaten stand “Kein Krieg!“ oder “Stand with Ukraine“. Andere hatten Schilder mit der Botschaft “Stoppt Putin“ oder “Stoppt Russland“.
„Die demokratischen Staaten müssen endlich grundsätzlich ihr Verhältnis zu autokratischen Regimen klären. Klare Kante und weniger wirtschaftliche Abhängigkeit tun Not“, sagte Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. Der Beifall war groß.
Zwischen den ukrainischen Flaggen waren auch einige Europa- sowie Peace-Fahnen zu sehen.
Ingmar Jung, Wiesbadens Abgeordneter im Bundestag, zeigte eine klare Botschaft auf: „Wir können diesen Einmarsch nicht einfach hinnehmen.“ Zum Abschluss seiner Rede, „Präsident Putin, lassen sie die Waffen sofort ruhen!“, bekam er für seine eindeutige Aufforderung großen und langen Beifall.
Die emotionalste und bewegendste Rede hielt die Ukrainerin Anasthasiia. „Ich habe mein Elternhaus verloren, russische Raketen haben es zerstört. Ich hatte zwei Tage keinen Kontakt zu meinen Eltern, wusste nicht, wie es ihnen geht.“ Die 21-Jährige lebt sein fünf Monaten in Frankfurt und studiert dort an der Goethe-Universität. Unter Tränen schilderte sie, was in ihrer Stadt Charkiw - im Osten der Ukraine - in der Nacht zum Donnerstag passiert ist. „Vieles wurde von den Russen zerstört, es gibt keinen Strom, kein Wasser, das Telefon sowie das Internet funktioniert nicht. Meine ganze Familie und Freunde haben große Angst. Sie müssen sich verstecken.“
Ihr Onkel kämpft derzeit in Kiew gegen die russische Armee. Zum Abschluss forderte sie mehr Unterstützung von Deutschland und weitere Sanktionen gegen Russland. Ihre Worte waren verzweifelt, dennoch stark und zuversichtlich.
„Wir müssen die Demokratie verteidigen“, sagt Manuel Deister. „Die Ukraine ist eine freies Land und ein freies Volk“.
Nadine Ruf, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Rathausfraktion Wiesbaden, sicherte Geflüchteten aus der Ukraine Unterstützung und Aufnahme zu.
„Als Bürgerin von Europa war es mir wichtig, an der Mahnwache teilzunehmen und mein Mitleid den Menschen in der Ukraine zum Ausdruck zu bringen. Wir stehen zusammen für Frieden in Europa“, sagte Sabine Müller aus Wiesbaden.
Zum Abschluss der Friedensdemo stimmten alle Teilnehmer:innen die ukrainische Nationalhymne an, mit der großen Hoffnung, dass die russischen Angriffe auf die Ukraine so schnell wie möglich aufhören.
Bereits am Freitagabend kamen mehrere Hundert Personen auf dem Dernschen Gelände zu einer Mahnwache zusammen.
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