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Die Stadtversammlung der Katholiken Wiesbadens begrüßt ausdrücklich und unterstützt die Initiative #OutInChurch, mit der eine Vielzahl von hauptamtlichen LGBTIQ+ Mitarbeitenden in der katholischen Kirche ein mutiges Zeichen setzen und sich öffentlich zu ihrer sexuellen Identität bekennen.
Menschen, die in der katholischen Kirche arbeiten, wollen so anerkannt und geachtet werden, wie sie von Gott geschaffen sind – ohne sich länger verstecken zu müssen. Vor diesen Menschen und ihrem Schritt in die Öffentlichkeit haben wir größten Respekt. Das Signal war überfällig. Das Verschweigen-Müssen der eigenen sexuellen Identität hat vielen Menschen in der Vergangenheit großes Leid zugefügt. Die Angst vor Entdeckung der eigenen sexuellen Identität führte zu Frustration, Verzweiflung und vielfach zu einer Abwertung des eigenen Lebens. Partnerschaften mussten und müssen teilweise heute noch geheim bleiben.
Wagten LGBTIQ+ Menschen den Schritt in die kirchliche Öffentlichkeit, mussten sie bis in die jüngste Vergangenheit und teilweise noch bis heute um ihr Ansehen und ihre berufliche Existenz fürchten. Das Menschenrecht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit musste zurücktreten hinter Moralvorstellungen der Kirchenoffiziellen, die so heute nicht mehr haltbar sind.
Mit der Initiative #OutInChurch ist ein Durchbruch erreicht. Einige Bistümer haben die Initiative nun zum Anlass genommen, öffentlich und unmissverständlich klarzustellen, dass ein offenes Bekenntnis zur sexuellen Identität von LGBTIQ+ Mitarbeitenden in ihrem Bistum keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen hat. Diese Klarheit muss nun flächendeckend in der katholischen Kirche hergestellt werden.
Es muss zukünftig ausgeschlossen sein, dass Menschen in der katholischen Kirche verschweigen oder sich dafür rechtfertigen müssen, dass sie LGBTIQ+ sind. Es muss zukünftig möglich sein, dass sie mit ihrem je eigenen Charisma in der Kirche leben und arbeiten und damit die Kirche bereichern. Daher muss auch dringend das kirchliche Arbeitsrecht der heutigen Zeit angepasst werden, damit diese Menschen nicht über eine aus der Zeit gefallene Loyalitätsklausel Sanktionen bis hin zur Kündigung befürchten müssen.
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Symbolfoto