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Bis zu ihrer Zerstörung am 10. November 1938 durch die Wiesbadener SA befand sich in der Bernhard-Schwarz-Straße in Wiesbaden-Schierstein die Schiersteiner Synagoge. Seit 52 Jahren erinnert an jener Stelle der von Prof. Spemann gestaltete Gedenkstein, in den die Steinrosette aus der Ostwand der einstigen Synagoge eingefasst wurde, an die Zerstörung des Gotteshauses und die Verschleppung der jüdischen Gemeinde in Vernichtungslager.
Da der Text auf den beiden Seitenteilen der ehemaligen Ostwand-Rosette allerdings schwer zu lesen war, wurde am 19. September neben dem Gedenkstein eine Stele errichtet.
Dort finden sich nun weiter Informationen zur Geschichte der Synagoge. Alte Fotografien geben einen Eindruck, wie das Gotteshaus einst aussah und mahnende Worte warnen vor einer Wiederholung der schrecklichen Verbrechen, die Millionen Menschen das Leben gekostet haben.
Entwurf der Gedenktafel von Dr. Viola Snethlage-Luz
Aufgestellt und mitgestaltet wurde die Stele auf Veranlassung des Schiersteiner Ortsbeirates, der Auferstehungsgemeinde, der Christophorusgemeinde und von St. Peter und Paul. Den QR-Code und die darüber erreichbaren Informationen steuerte der Fachbereich Geschichte der Erich-Kästner-Schule bei. Offiziell eingeweiht wird die Stele voraussichtlich am 30. Oktober um 18:00 Uhr.
Die Synagoge wurde 1858 von der jüdischen Gemeinde eingeweiht und bildete bis zu ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten den Mittelpunkt des jüdischen Lebens im Wiesbadener Stadtteil Schierstein. Während des Novemberpogroms von 1938 wurde die Synagoge von SA-Angehörigen in Brand gesteckt und brannte daraufhin vollständig aus.
Das Grundstück mit den Überresten des ehemaligen Gotteshauses ging 1950 in den Besitz der Stadt Wiesbaden über. Etwa 15 Jahre später wurde die Ruine abgerissen. 1968 errichtete man dort die kleine Gedenkstätte, die sich auch jetzt noch von Grün umgeben inmitten von Schierstein befindet.
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Mehr Informationen zur Schiersteiner Synagoge, der jüdischen Gemeinde und dem Mahnmal finden Interessierte online.
Foto: Walter Richters