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Die Brandmeldeanlage des Hessischen Ministerium für Soziales und Integration in der Sonnenberger Straße 2 in Wiesbaden lief um kurz nach 14:00 Uhr in der Rettungsleitstelle Wiesbaden ein. Sofort wurde der Löschzug an das Kureck geschickt.
Da auch der Hausalarm auslöste, verließen bereits nachdem Ertönen des Warnsignals die Mitarbeiter das Gebäude.
Als die Kräfte der Feuerwehr dort eintrafen stellten sie fest, das unkontrolliert Stickstoff im Kellerbereich des Gebäudes ausgetreten war.
Da das Gas hoch gefährlich ist, 1 bis 2 Atemzüge reichen aus und man wird bewusstlos, gingen mehrere Trupps unter Atemschutz in das Gebäude und überprüften jedes einzelne Büro sowie jeden Raum auf zurückgebliebene Personen.
Weitere Feuerwehrkräfte sowie medizinisches Personal wurden nachalarmiert. Erste Messungen ergaben eine Stickstoffkonzentration im Kellerbereich.
Eine Gefahr für die umliegende Nachbarschaft gab es nicht.
Nach ersten Erkenntnissen ist es vermutlich bei Wartungsarbeiten zu einem technischen Defekt in der Löschanlage des Gebäudes gekommen, was einen Austritt von dem Löschgas (Stickstoff) zur Folge hatte.
Als es zu dem Zwischenfall kam, waren rund 250 Personen im Hessischen Ministerium.
Im Kellerbereich hatte sich das sauerstoffverdrängende Gas indes weiter ausgebreitet, die Feuerwehr leitete Maßnahmen ein, um das Gebäude zu belüften und den Stickstoff aus den Räumen zu bekommen.
Während des mehrstündigen Einsatzes wurden immer wieder Messungen durchgeführt, um die Ausbreitung und die erfolgten Maßnahmen zu kontrollieren.
Die Wilhelmstraße sowie die Sonnenberger Straße waren im Bereich des Kurecks gesperrt. In der Innenstadt kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen aufgrund des Einsatzes. Die Kommunale Verkehrspolizei leitete den Verkehr um.
25 Personen wurden bei dem Vorfall leicht verletzt. Die Besatzungen von mehreren Rettungswagen sowie Notärzte betreuten diese. Anschließend wurden die Kräfte vom Betreuungszug der Johanniter-Unfall-Hilfe und des ASB unterstützt.
Zwei Personen mussten nach der medizinischen Erstversorgung durch die Notärzte mit Rettungswagen in eine Wiesbadener Klinik gebracht werden.
Die medizinische Versorgung der Betroffenen wurde durch die Einsatzleitung Rettungsdienst koordiniert.
Die Feuerwehr Wiesbaden war mit Einsatzkräften aller drei Berufsfeuerwehrwachen sowie der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte und der IuK-Gruppe im Hessischen Ministerium im Einsatz. Insgesamt waren das rund 60 Personen.
Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr wurde auf den Wachen durch die Freiwilligen Wehren Hessloch, Kloppenheim, Dotzheim, Nordenstadt und Delkenheim sichergestellt.
Nach den Belüftungsmaßnahmen wurde in den frühen Abendstunden das Gebäude von der Feuerwehr an den Betreiber übergeben.
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Fotos: Petra Schumann, Peter