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Wenn ein Mensch plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen wird, ruft das nicht nur bei den ihm nahestehenden Menschen tiefen Schmerz und Trauer hervor. Sind die Verstorbenen dazu noch jung und der Tod wurde durch ein Gewaltverbrechen verursacht, schlagen die Wellen noch viel höher. Konnte man sich früher nur im Verwandten- und Bekanntenkreis über die eigenen Gefühle dazu austauschen, ermöglichen soziale Medien wie Facebook oder Twitter die weltweite Verbreitung der persönlichen Meinung. Das öffnet jedoch auch häufig das Tor zur verbalen Hölle, denn im Schutz der vermeintlichen Anonymität im Netz schießen viele mit ihren Formulierungen über das erträgliche Maß hinaus. Echte Trauer und das Innehalten treten in den Hintergrund.
Um der Anonymität dieser Plattformen zu durchbrechen und den Menschen einen Ort des persönlichen Austauschs zu geben, hatte der Wiesbadener Ausländerbeirat, unter der Federführung des Vorsitzenden Mehmet Yilmaz, am Freitag, 15. Juni, zu einer Mahnwache auf dem Dernschen Gelände geladen.
Gegen 19:00 Uhr versammelten sich einige Passanten und auch Mitglieder des Ausländerbeirats an der Rückseite des Wiesbadener Rathauses. Angesichts des Internet-Sturms hatte der Veranstalter eigentlich mit einem größeren Zulauf gerechnet.
Die Anwesenden entzündeten Kerzen und legten im Gedenken an Susanna F. Rosen nieder. Im kleinen Kreis nutzten die Frauen und Männer die Gelegenheit zu menschlichen, ruhigen Gesprächen oder einfach stiller Trauer und zeigten so ihre Solidarität mit den Angehörigen des Opfers.
Abschließend hielt Mehmet Yilmaz eine mahnende Rede.
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