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Konzerte auf dem Bowling Green fangen immer schon lange vor dem Einlass an. Zahlreiche Musikfans nutzten die Gelegenheit für einen kostenlosen Hörgenuss und fanden dafür sehr unterschiedliche Plätzchen. Während sich auf dem nicht gesperrten Teil der Wilhelmstraße noch die Autos entlangschieben, haben auf einer grünen Wiese entlang der Prinzessin-Elisabeth-Straße bereits gut 200 Menschen ihre Picknickdecken ausgebreitet.
Auch Charlotte und Alisia sitzen auf einer kuscheligen Decke. In ihrem reichlich gefüllten Picknickkorb finden sich Sekt, Wein und kleine, selbstzubereitete Delikatessen. Zusammen mit der Musik von Sting, schmeckt es den beiden gleich nochmal so gut. „Wir freuen uns auf einen perfekten Sommerabend, besser kann das Leben gar nicht sein“, sagen die beiden einmütig.
Noch eine Schippe drauf legen die zehn in weiß gekleideten Freunde, die sich auf einem kleinen Hügel mitsamt Stühlen, Tisch, Kerzenleuchtern, Deko, eisgekühlten Getränken und einem vollständigen, selbstgekochten Menü getroffen haben. Unter dem Motto „Just White“ zelebrieren sie ihr ganz persönliches Sting-Dinner. Auch sie wollen den Abend in vollen Zügen genießen.
Etwas pragmatischer geht die vierköpfige Familie Hummel an den Abend heran. Familienoberhaupt Patrik hat im nahegelegenen Vapiano Pizza geholt und versorgt nun seine Gattin Steffanie und die beiden sechs und sieben Jahre alten Kinder Oscar und Lea, die es sich mit einer Decke mitten auf der Wilhelmstraße bequem gemacht haben. „Wann kann man schon mal mitten auf Wiesbadens Prachtstraße sitzen? Das wollten wir uns, zusammen mit den Kindern, nicht entgehen lassen. Wir freuen uns auf einen schönen Abend mit Sting“, sagt Patrik.
Ein ganz besonderes Plätzchen hatten zwei auf dem Dach des alten R&V Gebäudes erwischt. Ob es sich bei den beiden um Mitarbeiter oder „Eroberer“ dieses Logenplatzes handelte, muss leider unbeantwortet bleiben.
Auch die Restaurants rund um die Rue sind gut gefüllt. Ganz gleich ob I-Punkt, Ente, die Orangerie des Nassauer Hofs oder das MoschMosch. Überall haben es sich die Menschen bequem gemacht, in der Hoffnung etwas von Sting auf die Ohren zu bekommen. Aus den Fenstern der Hotelzimmer im Nassauer Hof, blicken die Menschen mit Ferngläsern auf die Bühne vor dem Kurhaus und auch die Balkone des Vier Jahreszeiten Hauses wurden ausgiebig genutzt.
Überall waren Beamte in Uniform und Zivil unterwegs. Die Taschenkontrollen an den Eingängen waren gründlich, trotzdem lief die Abfertigung zügig. Nicht zuletzt weil viel Zuschauer vorausschauend, ob der aktuelle Sicherheitslage, auf größere Taschen verzichtet hatten.
Pünktlich um 20:00 betrat Sting die Bühne, in seinem Gepäck 22 Songs aus über 30 Jahren Musikkarriere. Viele aus der Zeit als Frontman von Police, aber auch Hits und Evergreens als Solokünstler und schon bei den ersten Klängen von „Every Breath You Take“, stockte dem ein oder anderen Fan der Atem. Im Licht der untergehenden Sonne sang er den "Englishman in New York" und verzückte dabei Großmütter, Mütter, Töchter und Enkelinnen gleichermaßen. Denn der 65-jährige sieht laut Sabine aus Wiesbaden „Bombe“ aus. „Voll durchtrainierter Yoga-Body, mit sehnigen-adrigen Armen“, die durchaus mehr als eine Gitarre halten können.
12.500 erlebten Sting auf dem Bowling Green und mindestens genauso viel an diesem gemütlichen und lauen Sommerabend rund um das Kurhaus. Aber auch die Männer waren begeistert, beim rausschlendern fielen immer wieder Worte wie genial, super, bombastisch, ein Erlebnis ... Sting kann wiederkommen, Wiesbaden wird ihn willkommen heißen.
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Fotos: Sabine Niedenthal & Daniel Becker