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Nach nur 17 Zusagen bei Facebook vertraute der Initiator Sam Schwab auf Mund zu Mund Propaganda. Er behielt Recht. Trotz der wenigen Zusagen online, trafen kurz vor zwölf zahlreiche Erzieherinnen und Erzieher neben dem offiziellen Streikstand von verdi. ein.
Zu dem Aufruf sei es gekommen, weil die GEW das durch die Medien zum Teil verzerrte Bild richtig stellen wollte, erklärte Sam Schwabe, Erzieher in Wiesbaden „Wir - Erzieher und Erzieherinnen - sind nicht Schuld an der Situation der Eltern. Und wir tragen den Streik nicht auf dem Rücken der Kinder aus.“ Vielmehr sei es so, dass die Kindertagesstätten, Kindergärten ... trotz des Streiks noch das Geld der Eltern erhalten und einbehalten. Die Erzieherinnen und Erzieher sehen nichts davon.
Den Erzieherinnen und Sozialarbeitern geht es auch nicht vordergründig um mehr Geld. Nein, im Kern der Forderungen steht, neben der besseren Bezahlung, die Anerkennung und Auf-Wertung des Berufs sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Auch wenn beide Gewerkschaften zusammen arbeiten, zogen die Teilnehmer des Flashmob und die Verantwortlichen der GEW ein paar Meter weiter. Denn nicht verdi., sondern Sam Schwab, unterstützt von der GEW hatte aufgerufen. Zwischen MC Donalds und Esprit kam es dann zum Sitzstreik, erst im Stillen. Das Stille wurde von Gemurmel durchbrochen, Zettel wurden herumgereicht. Klammheimlich der Takt einstudiert. Und dann los gesungen...
„Alle „unsere“ Kinder werden gut betreut,
was besonders ihre Eltern freut.
Bildung und Erziehung, alles läuft „nach Plan“,
doch nun fordern wir: „Jetzt sind wir mal dran.“
Bildung und Erziehung, Dokumentation,
Betreuung und Begleitung, das machen wir schon.
Und die gute Arbeit, wird jetzt honoriert,
wenn die Eingruppierung sich rentiert!
Viele unserer Kita’s bleiben erstmal zu,
und wir geben auch so schnell keine Ruh’!
Bis Ihr alle merkt, es ist nicht verkehrt:
Auf-Wertung jetzt, denn wir alle sind es wert.
Ein toller Erfolg für Wiesbadens Erzieherinnen und Erzieher. Nach dem das Lied verstummte, applaudierten alle – und zogen die Langgasse weiter Richtung Goldgasse, wo selbiger Flashmob wiederholt wurde.
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Foto: Volker Watschouenk