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Die Salzbachtalbrücke der Autobahn 66 bei Wiesbaden-Biebrich ist um ein weiteres Kapitel reicher. Wie die Verkehrsbehörde Hessen Mobil am Dienstag mitteilt gibt es eine Verzögerung bei den Abbrucharbeiten der Südseite (Fahrbahn Richtung Frankfurt). Die Pendler aus dem Rhein-Main-Gebiet müssen den Engpass eine längere Zeit ertragen.
Die aktuellen Verzögerungen bei den Abbrucharbeiten haben zu Folge, dass auch erst viel später mit dem Neubau der südlichen Brückenhälfte begonnen werden kann.
Die Verzögerungen im Brückenabbau und -neubau der Südseite sind eine späte Folge des Bauschadens an der nördlichen Brückenhälfte aus dem Sommer 2018. Eine beauftragte Firma beging damals einen Montagefehler, beschädigte Spannglieder und sorgte so für eine Schwächung des Bauwerks.
Um die gesamte Brücke trotz des Bauschadens seinerzeit für den Verkehr nicht sperren zu müssen, wurde der Schwerlastverkehr vorübergehend von der Nordseite der Brücke auf die Südseite umgeleitet und die Nordbrücke zusätzlich verstärkt.
„Eine Sanierung in dieser Größenordnung bringt immer Verkehrsbehinderungen mit sich. Umso wichtiger war und ist es, dass trotz der Baustelle die Brücke durchgängig befahrbar bleibt. Eine Sperrung musste daher unbedingt vermieden werden“, so Heiko Durth, Vizepräsident bei Hessen Mobil.
Wegen der Umleitung des Schwerlastverkehrs wurde die südliche Brückenhälfte länger als geplant für den Verkehr genutzt und dadurch zusätzlich belastet. Dies nimmt das mit dem Abbruch der Brücke beauftragte Bauunternehmen nun zum Anlass, das vertraglich vereinbarte Abbruchkonzept in Frage zu stellen.
„Die Sicherheit für Autofahrerinnen und -fahrer bei Abbrucharbeiten in diesem Ausmaß hat natürlich oberste Priorität. Darum haben wir ein zusätzliches Monitoring beauftragt, um die Situation zu überwachen“, teilte Vizepräsident Heiko Durth von Hessen Mobil. Das Monitoring spielt eine wichtige Rolle bei der Bewertung des Abbruchkonzepts. Denn vor allem die statischen Berechnungen des Konzeptes sind erforderlich, um den Abbruch der Brücke kontrolliert und sicher durchführen zu können.
„Wir rechnen deswegen inzwischen mit einer Verzögerung von mindestens einem halben Jahr. Falls wir uns mit dem Bauunternehmen über das Abbruchkonzept weiterhin nicht einigen können, kann es noch länger dauern, bis der südliche Teil der Salzbachtalbrücke sicher abgebrochen werden kann“, so Durth von Hessen Mobil. Denn in diesem Fall seien vertragliche Konsequenzen nicht auszuschließen.
Der Neubau der ersten Brückenhälfte soll nach bisheriger Planung spätestens bis 2023 fertiggestellt sein. Aktuell fährt der Verkehr über die nördliche Brückenhälfte. Es stehen dort drei Fahrstreifen zur Verfügung, jeweils ein Streifen in Richtung Rüdesheim und Frankfurt. Für den mittleren Fahrstreifen ist eine sogenannte Wechselverkehrsführung eingerichtet, sie wechselt je nach Pendlerstrom die Richtung.
Mit Fertigstellung der ersten südlichen Brückenhälfte werden auch wieder vier Fahrstreifen im Baustellenbereich zur Verfügung stehen.
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