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Spezialfahrzeuge mit High-Tech an Bord untersuchen ab Montag, 29. Oktober, den Untergrund im Wiesbadener Osten um herauszufinden, ob eine wirtschaftliche Nutzung von Wärme aus der Tiefe möglich ist.
„Damit setzen die Landeshauptstadt Wiesbaden und die ESWE Versorgungs AG das Projekt zur möglichen Nutzung der tiefen Geothermie fort“, erklärt Bürgermeister und Umweltdezernent Arno Goßmann. Die Rhein-Main Deponie GmbH in Flörsheim ist an den Untersuchungen ebenfalls beteiligt. Noch vor den Weihnachtsfeiertagen sollen die Untersuchungen abgeschlossen sein.
Bei der Erkundung per „3D-Seismik“ entstehen Bilder des Untergrundes, aus denen Erkenntnisse für eine mögliche Nutzung der Wärme gewonnen werden. Bevor die Messfahrzeuge starten, laden die Projektpartner am Samstag, 27. Oktober, zu einem Tag der offenen Tür auf dem ehemaligen Keramag-Gelände, Böttgerstraße 6, in Flörsheim ein. Zwischen 10:00 und 14:00 Uhr können sich Interessierte mit Seismik-Experten austauschen, das Kartenmaterial sichten und eines der Seismikfahrzeuge in Aktion erleben.
Alle Bürgerinnen und Bürger im Messgebiet wurden bereits persönlich oder mit einem Infobrief über die bevorstehenden Messungen in ihrer Nachbarschaft informiert. Transparenz und Bürgernähe sind für die Projektpartner von zentraler Bedeutung. Das Projekt hat zudem eine eigene Internetseite: Unter www.tiefengeothermie-wiesbaden-rheinmain.de findet sich neben Informationen zur tiefen Geothermie auch die geplante Route der Seismikfahrzeuge. Südlich des Mains werden, außer in Gustavsburg, keine Seismikfahrzeuge unterwegs sein.
„Die Landeshauptstadt Wiesbaden, ESWE und die Rhein-Main Deponie möchten mit ihrem Projekt die Energiewende in Hessen aktiv mitgestalten. Die Nutzung der tiefen Geothermie kann dafür ein wichtiger Baustein sein“, betont Arno Goßmann.
Seit 2009 führen die Landeshauptstadt Wiesbaden und ESWE gemeinsam Untersuchungen zur möglichen Nutzung der tiefen Geothermie für die Erzeugung von elektrischer Energie und Heizwärme im Bereich des hessischen Landeshauptstadt durch. Ein erster Schritt war Anfang 2010 eine 2D-Seismik. Diese erbrachte Daten entlang einer Schnittebene, vergleichbar mit dem Blick auf eine angeschnittene Torte.
Was ist die 3D-Seismik?
Bei der 3D-Seismik erhalten Experten eine hochauflösende, dreidimensionale Darstellung des Untergrunds. Dieses zusätzlichen Ergebnisse bilden ein tragfähiges Fundament für alle weiteren Entscheidungen im Zusammenhang mit der möglichen Nutzung der tiefen Geothermie.
Das Prinzip der Seismik ähnelt dem eines Echolots: Spezialfahrzeuge senden Schallwellen in den Untergrund. Diese werden an den Grenzen der verschiedenen Gesteinsschichten reflektiert. Die erzeugten Schallwellen sind als Vibrationen in der Nähe der Fahrzeuge wahrnehmbar. Ausgelegte Geophone empfangen dieses Echo. Für die Untersuchung nutzen die Projektpartner neueste Technologien. So werden etwa die Echo-Daten per Funk übermittelt und aufgezeichnet. Nur die Geophone an den jeweiligen Messpunkten sind untereinander mit Kabeln verbunden. Das Auslegen und Einsammeln von kilometerlangen Kabelverbindungen zwischen den Messpunkten und den Fahrzeugen entfällt.
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