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Der erste Abschnitt der neuen Schiersteiner Brücke wurde am Dienstagvormittag von zahlreichen Politikern symbolisch freigegeben. Mit eineinhalb Jahren Verzögerung rollt der Verkehr jetzt über das neue Bauwerk in Richtung Mainz. Bis 2020 soll die Brücke vollständig fertiggestellt sein.
Auf der Mainzer Seite hängen die Planungen, was den dreispurigen Ausbau der A643 bis zum Mainzer Dreieck betrifft, fast fünf Jahre hinterher. Davon ist natürlich auch die Verbindung zur neuen Brücke betroffen. Der rheinland-pfälzische Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Dr. Volker Wissing, betonte daher in seiner Ansprache auch die aufwendigen Planungsarbeiten, die jetzt (endlich) in Rheinland-Pfalz geleistet werden müssen und dabei immer den Naturschutz im Auge behalten müssen. Er bemängelte, dass es in Berlin den fehlenden Willen zur Planungsbeschleunigung bei der Verkehrsinfrastrukturplanung gebe. Es fehle am politischen Willen zu dringend notwendigen Gesetzesänderungen.
Man kann vermuten, dass es nach Abschluss der Arbeiten auf beiden Seiten des Rheins, aufgrund des bis dahin anwachsenden Verkehrsaufkommens, zu weiteren Ausbaumaßnahmen an diesem Hotspot kommen wird. Die gute Nachricht, auch auf der Mainzer Seite wird nun mit sechs, statt zuvor vier Spuren weitergeplant. Laut Wissing sei der alte Streit mittlerweile beigelegt.
Um den sowieso schon stark belasteten Verkehrsfluss nicht noch weiter zu unterbrechen, verzichtete man laut dem hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek Al-Wazir, daher auch auf eine Freigabe der Fahrbahn mittels Banddurchschnitt. Man habe sich stattdessen für eine symbolische Freigabe unter der Brücke entschieden, so Al-Wazir. Auch er geht für die kommenden Jahre von einer stetigen Zunahme des Verkehrs im Rhein-Main-Gebiet aus und bezeichnete den Neubau der Schiersteiner Brücke als wichtige und unumgängliche Maßnahme. Dabei wies er auf den dringend notwendigen Ausbau der Schienenstrecken im Rhein-Main-Gebiet hin, da gute Bahnverbindungen nachweislich zur Senkung des Kraftfahrzeugverkehrs beitragen.
Die genehmigten Gesamtkosten für die neue Schiersteiner Brücke betragen rund 216 Millionen Euro. Kostenträger ist der Bund.
Aktuell läuft der Verkehr zweispurig in beide Richtungen mit einem Tempolimit von 80 Stundenkilometern.
Nach der jetzigen Fertigstellung der ersten Brückenhälfte wird mit dem Abriss der Bestandsbrücke begonnen. Anschließend wird an gleicher Stelle die zweite Brückenhälfte gebaut.
Das alte Brückenwerk der A643 wurde in den 60er Jahren eröffnet und war für 20.000 Fahrzeuge am Tag gedacht gewesen. Heute rollten täglich über 90.000 darüber. Wenn der Verkehr weiter zunimmt, dann sind es schon bald 100.000.
Am Rande der Eröffnungsfeierlichkeiten eroberten auch einige rüstige Rentner die Brücke per Pedes. In Zukunft soll es neben dem Fußweg auch eine Möglichkeit geben, die Brücke mit dem Rad zu überqueren.
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