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Die Trauer und die Unfassbarkeit des Geschehenen zermartert den Angehörigen, Freunden und Bekannten von Lea den Kopf.
Schnell nach der Tat rückte der Ex-Freund von Lea, der 55-jährige Wiesbadener, ins Visier der Polizei. Noch in der Tatnacht, gegen 22:00 Uhr, wurde das Haus von Polizeikräften am Rande von Kloppenheim umstellt und ein Polizeihubschrauber umkreiste den Ort. Bei der anschließenden Haus- und Grundstücksdurchsuchung konnte der 55-Jährige nicht aufgefunden werden.
Die Mordkommission Hofheim ermittelte zwischenzeitlich mit Hochdruck weiter in dem Fall. Es wurden Spuren vor Ort gesichert. Der Pferdehof, die angrenzenden Pferdekoppeln und der nahegelegene Wald wurden durchkämmt und nach Hinweisen abgesucht. Zeugen wurden vernommen und Indizien gesammelt.
Am Mittwochabend, zwei Tage nach der Tat, stellte sich der Wiesbadener um etwa 20:00 Uhr der Polizei. Kurz zuvor hatte er über seinen Rechtsanwalt sein Erscheinen auf einem Revier in Limburg angekündigt. Der 55-Jährige wurde von dem Beamten festgenommen und zur Kriminalpolizei nach Hofheim gebracht.
Die Ermittler befragten den Wiesbadener noch in den Abendstunden. Der 55-Jährige bestreitet jedoch, etwas mit der Tat zu tun zu haben. Die Mordkommission geht bislang von einer gescheiterten Beziehung zwischen ihm und der 22-jährigen Lea als Tatmotiv aus.
Der Lkw-Fahrer hatte über drei Jahre eine Beziehung mit der jungen Frau. Vor etwa sechs Wochen hatte sie sich allerdings von ihm getrennt und war aus dem Haus in Wiesbaden-Kloppenheim ausgezogen. Freunde von Lea sollen der Polizei mitgeteilt haben, dass der 55-Jährige damit nicht klargekommen sei. Er soll sie in den vergangenen Wochen mehrmals gestalkt haben.
Am Donnerstagnachmittag wurde der Wiesbadener einem Haftrichter in Frankfurt vorgeführt. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand und der Beweislage erließ dieser Haftbefehl wegen Mordverdacht gegen den 55-Jährigen.
Nach Ansicht des Haftrichters seien die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe gegeben. Lea wurde durch einen Schuss von hinten in den Kopf, an der hinteren Einfahrt zu dem Pferdehof, an einem Wirtschaftsweg getötet. Die junge Frau, die eine Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten in Wallau machte, kam gerade von einem Ausritt zurück und hatte kurz vor der schrecklichen Tat ihr geliebtes Pferd auf die rund 80 Meter entfernte Koppel gestellt.
Gegen etwa 20:15 Uhr ist es dann zu dem schicksalhaften Zwischenfall gekommen. Die junge Frau wurde kurz nach der Schussabgabe leblos in einer großen Blutlache entdeckt. Alle Widerbelebungsversuche durch einen Notarzt verliefen ergebnislos (lesen Sie verlinkten Artikel: "Wiesbadener nach Tötung einer 22-Jährigen in Langenhain festgenommen").
Der Täterverdächtige bestreitet allerdings, nach Angaben seines Anwaltes, Lea getötet zu haben. Wie der Anwalt mitteilte, hat der Kloppenheimer erst am Mittwoch auf der Arbeit in Limburg erfahren, dass die Polizei ihn suche.
Am Donnerstagnachmittag kehrte die Polizei zurück zum Haus und Grundstück des Tatverdächtigen in Kloppenheim. Polizisten sowie die Spurensicherung der Kripo Hofheim nahmen das ganze Gelände genau in Augenschein und suchten nach Beweisen. Auch angrenzende Felder wurden von der Bereitschaftspolizei durchkämmt.
Der 55-Jährige wohnte seit seiner Kindheit in dem verwilderten Anwesen in Kloppenheim, zusammen mit seinen drei minderjährigen Kindern. Das Grundstück hat er vor rund drei Jahre von seinem verstorbenen Vater geerbt. Seine Frau hat sich von ihm vor einigen Jahren scheiden lassen.
Wie Nachbarn berichteten, hatte er in der Vergangenheit öfter jüngere Frauen bei sich zu Hause, mit denen er auch liiert war.
Lea wohnte im letzten dreiviertel Jahr ebenfalls dort. Ihr Pferd stand auf einer Koppel direkt neben dem Grundstück. In den angeblich drei Jahren Beziehung zwischen ihr und dem 55-Jährigen hat es zwei oder drei Trennungen gegeben, wie Nachbarn berichten.
Häufig sei sie mit den Hunden ihres Freundes im Feld spazieren gegangen. Händchenhalten hat man die beiden allerdings nie gesehen.
Lea war ein sehr offener lebensfroher und tierliebender Mensch, wie ein Angehöriger des Pferdehofs berichtete. Sie hatte viele Pläne für die nächste Zeit. ihr Pferd hatte sie über alles geliebt.
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