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Drei Kumpels aus dem Raum Bad Tölz wollten zum verlängerten Osterwochenende mit dem Wohnmobil wegfahren. Für einen der drei Teilnehmer endete die Fahrt auf tragische Weise tödlich.
Am späten Mittwochabend, gegen 23:15 Uhr, fuhr die Wohnmobilbesatzung auf der A3 in Richtung Köln, zwischen Raunheim und dem Wiesbadener Kreuz. Die Freunde wollten auf dem Rastplatz Oberbach (ehemals Parkplatz Weilbach) eine Toilettenpause einlegen und dabei einen Fahrerwechsel vornehmen.
Allerdings konnte das Wohmobil nicht auf den Rastplatz einfahren, da ein Schwertransporter und ein Sicherungsfahrzeug auf der Abfahrtsspur zum Parkplatz stand. Der Fahrer des Schwertransporters musste eine Pause einlegen, konnte jedoch wegen behindernden Lkws nicht einfahren. Der Sicherungswagen stellte sich im Abstand von etwa 30 Meter hinter den niederländischen Großraum- und Schwertransporter. Das Wohnmobil reite sich zwischen dem Sicherungsfahrzeug und dem Schwertransport-Sattelzug ein. Der 27-Jährige stieg aus dem Wohnwagen aus und lief auf dem Grünstreifen zur WC-Anlage.
In diesem Moment fuhr ein 53-Jähriger mit seinem Sattelzug, der Stahl geladen hatte, auf der Hauptfahrbahn der A3, kam zu weit rechts und traf zunächst das Sicherungsfahrzeug vom Schwertransporter. Das Begleitfahrzeug wurde hinten links getroffen, trifftete nach rechts ab, überschlug sich und kam circa 50 Meter weiter im Grünstreifen auf dem Kopf liegend zum Stehen. Im weiteren Verlauf rammte der Sattelzug das stehende Wohnmobil und schob diesen über alle vier Fahrspuren der A3. Das Wohnmobil kam an der Mittelschutzleitplanke zum Stehen.
Das Inventar und Fahrzeugteile verteilten sich über alle Fahrstreifen. Der Sattelzug schoss weiter riss mehrere Meter Zaun um, erwischte den 27-Jährigen und überfuhr diesen. Der junge Mann aus dem Raum Bad Tölz war sofort tot. Der Sattelzug schoss weiter verfehlte nur knapp den Schwertransporter, der einen übergroßen Hähnchenofen geladen hatte und kam dann im Grünstreifen zum Stillstand.
Der 53-jährige Sattelzugfahrer und der 60-jährige Fahrer des Sicherungsfahrzeugs wurden schwer verletzt. Die beiden Insassen im Wohnmobil, jeweils 23 Jahre alt, erlitten glücklicherweise nur leichte Verletzungen sowie einen schweren Schock. Nach der medzinischen Erstversorgung durch Sanitäter und Notärzten wurden sie umgeliegende Krankenhäuser gebracht. Die Feuerwehr Raunheim sicherte zunächst die Unfallstelle ab und beteiligte sich bei der Personensuche, pumpte den Dieseltank vom Sattelzug aus und leuchtete den Einsatzbereich aus. Die Einsatzkräfte hatten massiv Probleme zur Unfallstelle zu kommen, da die im Stau stehenden Fahrzeuge keine Rettungsgasse gebildet hatten.
Die A3 wurde in Richtung Köln ab Frankfurt Flughafen für die Bergungsarbeiten über mehrere Stunden komplett gesperrt. Eine Zufahrt von der A67 auf die A3 war ebenfalls nicht möglich. Gegen 5:30 Uhr wurden zwei Fahrspuren wieder freigegeben. Die Bergung des Sattelzuges wurde am Donnerstagvormittag vorgenommen.
Nach aktuellen Kenntnisstand ist der 53-jährige Fahrer des Sattelschleppers zu weit rechts gefahren. Die genauen Gründe warum, stehen zurzeit nicht fest. Ein Gutachter wurde hinzugezogen um die genaue Unfallursache zu ermitteln. Die beteiligten Fahrzeuge beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft. Die Höhe des Sachschadens beläuft sich nach ersten Schätzungen der Autobahnpolizei auf mindestens 150.000 Euro.
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