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Über 500 Zuschauer waren am Samstag gekommen um zu feiern. Darunter zwei Fans aus Australien, die aktuell zu Familienbesuch sind. Beide hauten richtig auf die Pauke. Schon beim Einlaufen des Meisterteams, gemeinsam mit den D-Jugendlichen, eine tolle Choreografie initiiert vom FanClub UB19. Faszination Breckenheim.
Das Spiel selbst geriet bei den Feierlichkeiten ein bisschen zur Nebensache. Die Gastgeber liefen vom Start weg fast ständig einem Rückstand hinterher. Garanten für die Führung waren Keeper Steffen Roth und Marvin Grieb, der in den „Eins gegen Eins“ Duellen nicht zu halten war. Schluß. Aus. Ende. Um 19:35 Uhr fiel der Vorhang unter einer herausragenden Saison beim TV Breckenheim.
„Die Luft war raus. Kein Vorwurf an die Mannschaft. Jeder hat gesehen, dass wir wollten. Aber es ging nicht mehr“, bilanzierte Gilles Lorenz beim Abpfiff der 22:23 (13:14) Niederlage gegen Griedel. Stark die letzte Vorstellung von Daniel Manns, den es aus Studiengründen für zwei Jahre nach Amsterdam zieht. TV Breckenheim: Robinson, Quandt, Seitz 1, Crecelius, Arne Walter, Treber 4, Kamgaing, Timo Mrowietz 1, Buckel 1, Heuss 2, Luft 2, Manns 6/1, Barisch 4, Bengil 1.
Mit 39:13 Punkten und 713:620 Toren feierte die Ländchescrew die Meisterschaft in der Saison 2018/19. Erinnerungen wurden wach. Vier Wochen vor Saisonstart stand man ohne zweiten Keeper da. Die glückliche Fügung, Dennis Quandt kehrte aus England zurück. Fast die gesamte Saison fiel Breckenheims gefährlichster Werfer Yannick Mrowietz aus. Weitere langwierige Verletzungen und Krankheiten wie bei Tim Heuss, Jan Walter oder Raphael Barisch kamen hinzu. Alles zum Trotz. Seitz und Co. ließen sich nicht beirren, machten immer weiter. Glaubten an sich. Schritt für Schritt. Mit dem goldigen Ende. „Das war phänomenal, was die Jungs geleistet haben. Wir haben uns kontinuierlich weiterentwickelt“, erklärt Trainer Gillles Lorenz. Die Art und Weise riss auch die Fans mit. Es entsteht was im Ländchen. Handballtradition in der Region, seit langem vorhanden.
Nachdem Abpfiff die große Meisterehrung. TVB-Abteilungsleiter Pierre Quaring ließ es sich nicht nehmen, die Laudatio persönlich durchzuführen. Die Kulisse war meisterhaft. Das große Banner mit dem „achten Mann“ äußerst sehenswert. Quaring sprach von einem verdienten Erfolg. Viel Beifall für Yvon Kamgaing, der unter der Woche seine Zusage für die kommende Runde gab.
Jeder Spieler erhielt aus den Händen vom sportlichen Leiter Mathias Beer das „Championsshirt“. Es wurde keiner vergessen. Ohne die vielen verdienten Helferinnen und Helfer im Hintergrund ist so ein Erfolg nicht möglich. Angeführt von Trainer Gilles Lorenz, Co. Christian Beer, Mannschaftsarzt Dr. Christian Skurnia und Physiotherapeut Andreas Bauer, alles strahlende Gesichter. Komisch, das sich von Seiten des Verbandes niemand sehen ließ. Die Ehrung blieb aus. Kein Problem, zum Glück gibt es UB-19. Die zauberten eine Meisterschale aus dem Hut und überreichten das sehenswerte Stück an die beiden Kapitäne Sascha Seitz und Fabian Luft. Ab diesem Zeitpunkt gab es kein Halten mehr. Es folgte die Fortsetzung aus Linden. Bier-, Sekt- und Champagnerduschen wechselten sich ab. Der Hallenboden war eine einzige klebrige Pfütze. Kaum einer blieb davon unberührt. Laute Gesänge „Landesligameister TVB und Möwe nach Helgoland“ bestimmten eine einzigartige Stimmung.
Alt und Jung feierten zusammen. Eben nach der Losung „ein Team ein Ziel“. Jeder freute sich. Zu später Stunde präsentierten die Ultras noch einen Film, der die letzten Wochen eindrucksvoll dokumentierte. Für die vielen Fans ein tolle Überraschung. Es gab viel Applaus.
Bis in die frühen Morgenstunden wurde bei viel Flüssigem, die 300 von Reinhard Muth gespendeten Würstchen waren im Nu unter den Leuten, ausgiebig gefeiert. Es zeigte sich, was eine tolle Gemeinschaft erreichen kann. Eben wenn alle an einem Strang ziehen. Der TV Breckenheim setzt ein Ausrufezeichen hinter eine tolle Saison. Im nächsten Jahr in der Oberliga Hessen, dann als HSG Breckenheim Wallau/Massenheim.
An der Meisterschaft waren beteiligt: Dennis Quandt (22 Spiele/3 Tore/0 Strafwürfe), Vincent Robinson (26/0), Dennis Frate (3/0), David Buckel (25/75), Lucas Crecelius (26(44), Raphael Barisch (24/32), Timo Treber 22/108), Timo Mrowietz (26/116/65), Sascha Seitz (24/22), Daniel Manns (24/78/2), Tim Heuss (15/38/3), Yvon Kamgaing (13/9), Fabian Luft (26/86/34), Yannick Mrowietz (9/36), Arne Walter (26/31), Jan Walter (13/7), Berkant Bengil (23/28), Felix Krebs (2/1), Julius Grund (3/1), Jonas Pfirrmann (1/0), Michael Schröder (1/0).
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