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Die Liga spielt verrückt. Man ist im psychologischen Bereich des Meisterkampfs angekommen. Beim Dreigestirn im Kampf um den Titel stehen die Nerven auf Vollgas.
Lagen vor dem Wochenende alle Asse auf Seiten des TV Petterweil, ist seit Samstagabend das Ganze über den Haufen geworfen. Der Spitzenreiter ließ in Griedel, beim 31:37, kräftig Federn. Der dritte im Bunde, die MSG Linden siegte unangefochten gegen Friedberg (32:19) und was ist mit dem TV Breckenheim? Der gewann seine Partie bei der HSG Wettenberg II mit 29:26 (16:13) und steht aktuell an der Tabellenspitze. In Breckenheim lebt man kleine Schritte. „Wir schauen auf uns, alles andere liegt eh nicht in unserem Einfluss“, gibt Breckenheims sportliche Leitung Christian Beer vor. Genau so läuft es. Eine akribische Vorbereitung gegen die HSG war der Schlüssel zum Erfolg. Dabei musste die Ländchescrew auf Stammspieler Daniel Manns, der aus Krankheitsgründen kurzfristig absagte, verzichten.
Da Petterweil bereits um 18:00 Uhr spielte, war das Ergebnis eigentlich bekannt. Denkste. Der TVB schaute im Zeichen der Digitalisierung nicht, er spielte. „Ich habe den Jungs nichts gesagt. Erst beim letzten Angriff habe ich das Ergebnis reingerufen“, erklärt TVB-Trainer Gilles Lorenz nach dem Abpfiff. „Wir müssen unsere Aufgaben erledigen, dann können wir auf das Andere schauen.“ Richtig so.
Vor knapp 50 Zuschauer, davon die Mehrzahl aus Breckenheim, entwickelte sich eine äußerst zähe Vorstellung. Das Spielerische kam zu kurz. Die Gastgeber wollten mit 1:1 Situationen und Zweikämpfen zum Erfolg kommen. Es gab somit viele Unterbrechungen und keinen Spielfluss. Die beiden Unparteiischen ließen die Mittelhessen gewähren und schickten Breckenheimer Akteure siebenmal mit Zeitstrafen auf die Bank.
Die Gastgeber erwischten den besseren Start und führten 3:1. Arne Walter sorgte beim 3:3 (9.) für den Ausgleich. Raphael Barisch vom Kreis warf Breckenheim mit 5:3 (11.) in Führung. Timo Mrowietz schaffte in der 20. Minute, beim 10:6, eine vier Tore Führung. Zur Pause hielt Breckenheim einen Vorsprung.
Auch im zweiten Abschnitt das gleiche Bild. Breckenheim wirkte spielerisch reifer und hatte immer die passende Antwort parat. Dennoch war die Partie weiter ein Abnutzungskampf. Harter Kampf und verdammt viel Einsatz war angesagt. „Das musst du einfach annehmen. Wir wussten, was auf uns zukommt“, so Kapitän Sascha Seitz. Handballerische Gourmethappen blieben vor der Halle. In der 50. Minute baute das Ländchesensemble der Vorsprung auf fünf Tore (24:19) aus. Eine Zeitstrafe gegen Timo Mrowietz nutzen die Hausherren zur Aufholjagd. Kleinschmidt traf zum 24:22 (51.) Anschluss. Bei Auszeit von TVB-Trainer Gilles Lorenz hörten seine Jungs gut zu. Luft, Timo Mrowietz und Berkant Bengil sorgten drei Minuten beim 27:23 (55.) für die Vorentscheidung. Wettenberg kam beim 27:26 nochmal auf. Raphael Barisch mit seinem Treffer zum 28:26 brachte den verdienten Erfolg endgültig unter Dach und Fach.
Souverän mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung feierte Breckenheim, darunter der am Ellbogen operierte Yannik Mrowietz, auf dem Parkett den wichtigen Erfolg. Mit Gesängen: „Spitzenreiter, Spitzenreiter hey, hey“, sorgten Seitz und Co. gemeinsam mit den TVB Fans noch in der Halle für ausgelassene Stimmung. „Das dürfen sie – und ab Montag bereiten wir uns auf die nächste Aufgabe, TuS Holzheim, vor, so Gilles Lorenz. Genau, kleine Schritte – alles andere kann der TV Breckenheim eh nicht dirigieren.
Eins steht fest. Die Halle am kommenden Sonntag um 18:00 Uhr dürfte aus allen Nähten platzen – beim Derby gegen die Ardecker. Da hat die Ländchescrew aus dem Hinspiel einiges gut zu machen.
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HSG Wettenberg II - TV Breckenheim 26:29 (13:16)
TV Breckenheim: Quandt, Robinson, Buckel 1, Crecelius, Barisch 4, Treber 3, Timo Mrowietz 7/4, Seitz 2, Kamgaing, Luft 4/1, Grund 1, Arne Walter 4, Bengil 3, Jan Walter.
Zuschauer:
50
Schiedsrichter:
Thomas Baby und Torsten Wahler (Limburger HV)
Spielfilm: 1:0 (1.), 3:1 (6.), 3:3 (9.), 4:6 (12.), 5:8 (16.), 7:11 (20.), 9:13 (23.), 13:16 – 15:18 (37.), 17:21 (41.), 19:23 (46.), 22:24 (52.), 23:27 (55.), 26:27 (58.), 26:29.
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