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Die Mannschaften des TV Erbenheim absolvierten am Wochenende ihre Liga-Spiele. Wie die Teams abgeschnitten haben, können Sie hier nachlesen.
Am Sonntag trafen der TVE und der TV Breckenheim zum „für die Erbenheimer“ dritten Derby innerhalb von drei Wochen aufeinander. Nach der desolaten Leistung im letzten Derby gegen Bierstadt hatten die Jungs vom TVE einiges wiedergutzumachen; gegenüber den Zuschauern, dem Trainer und nicht zuletzt sich selbst.
Ein Trainingsspiel unter der Woche, was leider wieder mit einer Rumpfbesetzung bestritten wurde, brachte allerdings wichtige Erkenntnisse für das weitere Vorgehen in der Saison. So starteten die Erbenheimer mit dem ungewohnten Mittelblock aus Sebastian Ewertz und Nils Walter, die ihre Sache defensiv sehr ordentlich lösten. So konnte der etatmäßige Mittelblock Kräfte für den weiteren Verlauf des Spiels sparen. Und die Umstellungen machten sich auch direkt vorne bemerkbar. Nils Walter schaffte, auf der für ihn ungewohnten Mittelposition, durch einfache Kreuzbewegungen Räume für die Halben und steuerte selbst drei wichtige Treffer bei. Sebastian Ewertz avancierte mit acht Treffern gar zum besten Torschützen des Spiels.
Die Rückkehr von Routinier Simon Schröder machte sich ebenso vorne wie hinten bemerkbar, er verwandelte nervenstark alle fünf Siebenmeter, drei davon in der hitzigen Schlussphase. Erik Dahlhäuser konnte sich, durch seine an diesem Tag reduzierte Rolle, auf seine Stärken in der Abwehr konzentrieren und erzielte vorne zusätzlich sehr wichtige fünf Treffer. Marco Leitenberger, der ebenfalls ins Team zurückgekehrt war, überzeugte mit starkem Einsatz auf Rechtsaußen. Generell war bei allen eingesetzten Spielern der Wille zu erkennen und so konnte jeder eins bis zwei gute Aktionen zum Sieg beisteuern.
Zu Beginn des Spiels waren die Erbenheimer ungewohnt wach und nahmen den Kampf gleich an, erarbeiteten sich einfache Torchancen über den Kreis und aus der zweiten Reihe und erkämpften sich eine Reihe von Bällen, sodass man bis auf 13:6 wegziehen konnte. Wer jetzt dachte, dass man das Spiel locker und routiniert zu Ende bringen würde, wurde allerdings getäuscht. Sicherlich steht man mit nun 4:12 Punkten nicht grundlos am Ende der Tabelle und so kam Breckenheim über ein 14:11 zur Halbzeit wieder bis auf Unentschieden heran. Allerdings verloren die Erbenheimer diesmal nicht die Nerven und die Kontrolle über das Spiel und konnten mit kühlem Kopf wieder auf das vorentscheidende 28:25 stellen. Selbst einige Nicklichkeiten der Breckenheimer brachten die Jungs diesmal nicht aus der Ruhe und so bleibt unter dem Strich ein verdienter Sieg im Derby.
Es bleibt die Erkenntnis, dass die Mannschaft noch lebt und die Tugenden, die sie immer stark gemacht hat, noch im Hinterkopf hat. Diese Leistung gilt es nun jedes Wochenende abzurufen, zu kämpfen und als Team gemeinsam den Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze zu verringern.
TV Erbenheim – TV Breckenheim II 30:28 (14:11)
TV Erbenheim: Welbers (Tor), Ewertz 8, Schröder 6/5, Dahlhäuser 5, Müller, Walter je 3, Leichtfuss, Leitenberger je 2, Gossmann 1, Fritscher, Becht.
Nach dem spielfreien Wochenende gastierte am Sonntag die Reserve der HSG Eschhofen/Steeden bei den Handballdamen aus Erbenheim. Die Saison bringt für den TVE einen Fluch mit sich: ständig fallen Spielerinnen verletzungs- oder krankheitsbedingt aus. Neben der langzeitverletzten Luisa Walter reihten sich nun noch Ayleen Stamm (ebenfalls verletzungsbedingt) und Annemarie Ley (beruflich) in die Liste der Ausfälle ein. Als wäre das nicht schon genug, musste Trainer Florian Krahl am Sonntag auf die etatmäßige Torhüterin Jessica Stern verzichten - sie lag krank im Bett und musste quasi gezwungen werden, dort auch zu bleiben, denn eigentlich wollte sie unbedingt spielen.
Lena Lietz hütete das Tor und sie machte das über die 60 Minuten wirklich klasse und war mehr als nur eine würdige Vertretung. Die Mädels taten sich zu Beginn der Partie schwer und netzten erst in Spielminute 9 das erste Mal ein. Im Angriff agierte man mit zu wenig Druck auf die Abwehr und war an Harmlosigkeit kaum zu übertreffen. Mitte der ersten Halbzeit fing man sich etwas, jedoch war das ganz klar einer der schlechteren Leistungen in dieser Saison und so ging man völlig verdient mit einem Rückstand in die Kabine - dort wurden die Fehler deutlich angesprochen und das Team, welches sich sehr einsichtig zeigte, wachgerüttelt.
Auf die Worte folgten Taten: der TVE drehte das Spiel und ließ in der Abwehr kaum noch etwas zu. Neuzugang Nelin Rothberg integrierte sich - wenn auch noch mit dem ein oder anderen Fehlerchen, der völlig normal ist - gut in das Spiel der Erbenheimerinnen. Sie harmonierte schon sehr gut mit den Mitspielerinnen im Rückraum und unterstrich ihre gute Leistung mit vier Toren im ersten Spiel. Die zweite Halbzeit war eine deutliche Steigerung zur ersten, 10:4 war der Spielstand der zweiten Halbzeit für Erbenheim. Am Ende gewann man die Partie verdient, wenn auch zeitweise nicht schön, und konnte so zwei weitere Punkte einfahren.
"Das war das erste Mal, dass ich in der Halbzeit etwas lauter werden musste. Stefan und ich waren absolut nicht einverstanden mit der Leistung der Mädels und die Unkonzentriertheit vor der Partie zog sich wie ein roter Faden durch unser Spiel - ideenlos, lethargisch und ohne Biss im Angriff. In der zweiten Halbzeit war das viel, viel besser und die Mädels haben wirklich Moral gezeigt. Sie waren entschlossener in ihren Angriffsaktionen und noch effektiver in der Abwehr. Es zeigt, dass es stimmt im Team und wir die zahlreichen Ausfälle dann doch noch gut kompensieren können, dafür muss ich meine Mädels loben. Ein Sonderlob heute geht an Lena, die das wirklich klasse gemacht hat im Tor und auch Neuzugang Nelin hat bewiesen, dass sie eine Verstärkung für uns ist - gerade im Rückraum haben wir massive Personalprobleme. Am kommenden Wochenende haben wir spielfrei und danach unser letztes Heimspiel im Jahr 2018, wo wir uns nochmal über viel Unterstützung durch das Publikum freuen würden", so Trainer Krahl.
TV Erbenheim - HSG Eschhofen/Steeden II a.K. 16:11 (6:7)
TV Erbenheim: Lena Lietz (Tor); Milena Bohrmann (5/2), Christina Stück, Annika Sommerfeld, Lisa Müller, Jasmin Hinz (4), Sinja Scholl (1), Alexandra Endresz, Nelin Rothberg (4/2), Elena Franzen, Katja Hiebinger, Melanie Lechner (1) und Franziska Merten (1).
Nach so einem Spiel fällt einem nicht mehr viel ein. Das Team hängt lange einem drei bis vier Tore Rückstand hinterher, kämpft sich dann super zurück und am Ende schaut man in enttäuschte Gesichter, weil das System dafür sorgt, dass kein faires, leistungsgerechtes Spiel stattfinden kann.
Zu aller erst muss man sagen, dass die Hochheimer Mannschaftsbetreuer extrem fair agierten. Sie boten vor dem Spiel an, mit einem Spieler weniger zu agieren, wenn wir nicht rechtzeitig genügend Spieler aufbringen konnten. Des Weiteren haben sie bei einer Verletzung von einem TVE-Spieler ihr eigenes Team-Timeout geopfert, damit der Torwart wechseln konnte und somit den alten Torwart ins Feld setzen konnten.
Zum Spiel: Hochheim setzte sich schnell mit drei Toren ab. Dennoch schafften es die Jungs, sich immer wieder auf zwei, drei Tore ran zu kämpfen. Es war ein Spiel, bei dem man nie führte und es dennoch immer spannend hielt.
Beim Stand von 19:15 bewiesen die Jungs dann eine tolle Moral und kämpften sich auf ein Unentschieden heran. Anschließend war man aber den deutlich hochklassiger spielenden Spielern nicht mehr gewappnet. Beim Stand von 19:19 standen plötzlich wieder die Spieler auf der Platte, die zuvor bereits bei der BOL Mannschaft von Hochheim mitspielten.
„Überraschenderweise“ konnten die Jungs (alles Bezirksliga B Spieler) dem nichts entgegenbringen und man verlor das Spiel mit 22:21. Der Trainer war unglaublich stolz auf die gezeigte Leistung.
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Symbolfoto