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Wie effektiv sind die Umweltspuren auf dem 1. Ring in Wiesbaden? Das Tiefbau- und Vermessungsamt hat das untersuchen lassen. Wenngleich noch nicht alle Abschnitte fertiggestellt sind, zeigen die Daten, dass sie bereits jetzt für einen schnelleren und vor allem pünktlicheren Busverkehr sorgen.
Deshalb kann ESWE Verkehr zum Fahrplanwechsel 2020/21 eine Fahrzeitreduzierung auf dem Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen Scheffelstraße und Hauptbahnhof in beiden Fahrtrichtungen von drei auf zwei Minuten für die Linien 1, 8 und 49 vornehmen.
Durch die Umweltspuren müssen Busse nicht mehr mit den PKW im Stau stehen. Davon profitieren jeden Werktag rund 20.000 Fahrgäste, insbesondere Berufspendlerinne und -pendler, die am Hauptbahnhof Anschlusszüge und -busse erreichen müssen.
Als weiterer positiver Effekt der Umweltspuren sei inzwischen eine Verdoppelung des Radverkehrs gemessen worden, teilt die Stadt Wiesbaden mit. So sei in Fahrtrichtung Hauptbahnhof der Anteil der Radfahrerinnen und Radfahrer im morgendlichen Berufsverkehr ab Gutenbergplatz nach den Sommerferien von 2,6 Prozent im Jahr 2018 auf 4,9 Prozent im Jahr 2020 gestiegen. In absoluten Zahlen heiße das, dass in diesem Jahr täglich mehr als 500 Radfahrende diesen Abschnitt benutzen.
Erhoben wurden die Werte von Heinz + Feier GmbH im Auftrag des Tiefbau- und Vermessungsamts durch Zählungen an vier Straßenquerschnitten, an je einem Tag während und nach den Sommerferien in den Jahren 2018 und 2020.
„Der Eindruck war schon länger da und ich freue mich, dass die Zahlen ihn jetzt bestätigen. Durch die Umweltspuren haben wir auf dem Ring jetzt schnellere Busse und mehr Radfahrende. Die Maßnahme, die für die Vermeidung eines Dieselfahrverbots eine ganz zentrale war, beginnt also vor Fertigstellung schon zu wirken“, bilanziert Verkehrsdezernent Andreas Kowol.
Auch das Autoverkehrsaufkommen habe sich in diesem Zeitraum um 20 Prozent reduziert. Dies ist ein höherer Rückgang als die zehn Prozent, die Hessen Mobil kürzlich Corona bedingt auf den Autobahnen des Rhein-Main-Gebiets erhoben hat (FAZ Rhein-Main, 05.11.2020).
„All diejenigen, die derzeit durch die Baumaßnahme beeinträchtigt werden, bitten wir noch um etwas Geduld“, so Kowol. Entgegen der landläufigen Meinung sei die digitale Verkehrssteuerung DIGI-V noch nicht scharf geschaltet. „Was am heimischen Rechner gilt, gilt auch für DIGI-V. Erst, wenn die Hardware komplett ist, wird die Software installiert“, sagt der Dezernent. Eine Besserung werde eintreten, sobald DIGI-V im 1. Halbjahr 2021 aktiviert werde. Erste Entlastungseffekte für den Innenstadtverkehr erwartet Kowol schon vorher durch die geplante verstärkte Pförtnerung des Durchgangsverkehrs an den Stadtgrenzen, etwa durch die neue Ampelanlage an der Berliner Straße, aber auch aus Richtung Taunus kommend.
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Foto: Stadt Wiesbaden