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So hätte er sich sein Comeback als Cheftrainer nicht vorgestellt - Djuradj Vasic. Neun Tore, zwei Foulelfmeter, ein ständiger Führungswechsel und erneut verlässt der SV Wiesbaden mit null Punkten den Platz.
Nachdem Djuradj Vasic am vergangenen Montag zum Cheftrainer ernannt wurde und Spielertrainer Sascha Amstätter ablöste, sollte nun im Kellerduell gegen die Gäste aus Lohfelden endlich ein Befreiungsschlag gelingen. Vasic veränderte auf vier Positionen sein Team gegenüber der Vorwoche. Sen, Gurok, Schmick und Cavallo starteten für Tekin, Heupt, Amstätter und Rebic.
In den ersten Minuten begann der SVW engagiert und druckvoll. Der Trainerwechsel verlieh der Mannschaft Flügel. Bereits nach zwei Minuten eroberte Gündüz auf der linken Seite den Ball, passt auf Seidelmann im Strafraum, der aus wenigen Metern am Pfosten vorbei schießt. Nur ein par Minuten später die nächste Chance. Nach Freistoß von Freund springt SVW-Kapitän Hübner am höchsten und zwingt Lohfeldens Keeper Schreiber zur ersten Parade. Der SVW in der Anfangsviertelstunde bissiger und sehr laufstark. Die Mannschaft wollte nun endlich den Hebel umlegen und einen Dreier, nach acht sieglosen Spielen in Serie, gegen einen Abstiegskontrahenten einfahren.
Von den Gästen bis dato nichts zu sehen. Nicht eine Torchance für den FSC. Dafür auf der anderen Seite: Gündüz wird im Strafraum gehalten und zu Fall gebracht. Strafstoß für den Traditionsverein von der Berliner Straße. Christoph Hübner schnappt sich den Ball und will wie in der Vorwoche in Darmstadt den Ball aus elf Metern versenken. Doch Hübners Schuss in die linke Ecke zu schwach. Praktisch im Gegenzug dafür die Führung der Gäste. Nach einem Querschläger der Wiesbadener sagt FSC-Stürmer Rene Huneck danke und versenkt eiskalt zum 1:0.
Das war nun der Weckruf der Gäste, die nun kämpferisch zwei Gänge nach oben schalteten und das bisher gute Offensivspiel der Landeshauptstädter früh störten. Bis zur 40. Minute gelang dem SVW keine erspielte Möglichkeit mehr. Erst Cavallo kam im Strafraum zu einer Schussmöglichkeit, die der Mittelfeldspieler aber verunsichert deutlich vergab. Und wieder im Gegenzug das nächste Tor für den Gast. Enes Glogic bekommt den Ball in den Strafraum rein gespitzt, den er auf die Grundlinie mitnimmt und von dort aus den Doppelpack von Huneck ermöglicht.
Da aus dem Spiel für den SV Wiesbaden nichts klappte, musste nun eine Standardsituation für Gefahr sorgen. Seidelmann läuft aus 20 Metern halbrechter Position an, rutscht beim Schuss aus und trifft zum Anschlusstreffer. Vom 1:2 beflügelt rennt der SVW wieder an. In der Nachspielzeit sogar der Ausgleich. Nach Ecke von Seidelmann köpft Dimter gegen die Laufrichtung von Schreiber zum 2:2 ein. Das Ende einer ereignisreichen ersten Halbzeit vor 210 Zuschauern.
Und auch die zweite Halbzeit versprach, was die Erste hielt. Tore satt! Erneut kam der SV Wiesbaden selbstbewusst und nach dem Doppelschlag vor dem Pausentee mit viel Engagement zurück auf den Rasen. Bahssou (50.) und Gündüz (51.) vergaben zunächst. Doch kaum eine Minute später erneut ein Elfmeterpfiff. Ouffata mit einem schnellen Einwurf von der linken Seite auf Bahssou, der von Mentor Latifi im Sechzehner gefoult wird. Erneut nahm sich Hübner den Ball. Dieses Mal wählt der drittligaerfahrene Mittelfeldspieler das andere Eck und verwandelt zum 3:2. Die Gäste wollten sofort den Ausgleich. Lohfeldens Kapitän Daniel Beyer prüfte Sen mit einem flachen Freistoß um die Mauer, den der Wiesbadener Keeper zur Ecke abwehrte (55.).
Die vermeintliche Vorentscheidung nur eine Minute später. Gurok schickt seinen Vordermann Cavallo auf der rechten Seitenlinie entlang, der ab der Mittellinie allen Gegenspielern wegläuft, sieht im Strafraum den mitgelaufenen Gurok, der mit seinem zweiten Saisontor das 4:2 markierte. Der Freudentaumel wehrte aber nicht lange, denn in der 59. Minute erzielt Lohfelden nach einer Ecke bereits den Anschlusstreffer. Latifi war mit dem Kopf zur Stelle.
Sieben Tore nach einer Stunde. Und das muntere Hin und Her ging weiter. Der kurz zuvor eingewechselte Gästespieler Ji Sung Kwon sorgte für den "Lacher des Tages". Nach Flanke von Beyer auf dem am langen Pfosten stehenden Salkovic, der auf Kwon rüber köpfte, schaffte der Koreaner das Kunststück den Ball aus einem Meter neben das leer stehende Tor zu schieben. Dafür machten es seine Teamkameraden besser, die dem SVW wieder das Spiel aus der Hand nahmen und erneut kämpferisch überlegen waren. Der Ausgleich nur eine Frage der Zeit. Enis Salkovic, mit einem Freistoßtreffer aus 25 Metern, egalisierte die Führung der Hausherren.
Die Wiesbadener, durch das vierte Gegentor schwer im Mark getroffen, erholten sich von diesem erneuten Nackenschlag nicht mehr. Außer einem Schuss von Seidelmann (85.) kam für den SVW nichts mehr zustande. Die Elf, die unbedingt den fünften Treffer haben wollte, waren die Gäste, die sich nun in jeden Ball warfen. Genau das machte den Unterschied an diesem Samstagabend aus. Mit Kampfgeist und dem absoluten Willen gelang der Elf von Thomas Bartel in der 88. Spielminute der Siegtreffer. Erneut nach einer Standardsituation segelt der Ball an Freund und Feind vorbei auf den Kopf von Latifi, zum dritten Auswärtssieg der Gäste.
Hessenliga 18. Spieltag
SV Wiesbaden - FSC Lohfelden 4:5 (2:2)
Aufstellungen
SV Wiesbaden: Sen - Ouffata, Dimter, Schmick (46. Koenig), Gurok - Seidelmann, Hübner, Freund, Cavallo (73. Schug) - Gündüz, Bahssou
FSC Lohefelden: Schreiber - Salkovic, Boukhoutta, Latifi, Pavic - Glogic, Busch, /66. Kwon) Schan (46. Bravo Sanchez), Beyer - D Agosttino (90. Malinov) - Huneck
Schiedsrichter: Janke Steitz (Bad Homburg)
Tore
0:1 Huneck (28.)
0:2 Huneck (41.)
1:2 Seidelmann (43.)
2:2 Dimter (45. +1)
3:2 Hübner (52. Foulelfmeter)
4:2 Gurock (56.)
4:3 Latifi (59.)
4:4 Salkovic
4:5 Latifi (88.)
Schreiber pariert Foulelfmer gegen Hübner (27.)
Tabelle
Hessenliga 2013/2014 | Spiele | S | U | N | Tore | Pkt | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 1. FC Eschborn | 18 | 11 | 3 | 4 | 40:22 | 36 |
2 | TGM SV Jügesheim | 17 | 10 | 4 | 3 | 32:17 | 34 |
3 | OSC Vellmar | 17 | 9 | 4 | 4 | 39:27 | 31 |
4 | Eintracht Stadtallendorf | 17 | 7 | 9 | 1 | 26:18 | 30 |
5 | FSV Frankfurt II | 17 | 8 | 4 | 5 | 45:34 | 28 |
6 | Spfr. Seligenstadt | 17 | 7 | 5 | 5 | 33:30 | 26 |
7 | TSV Lehnerz | 17 | 6 | 7 | 4 | 26:24 | 25 |
8 | Rot-Weiß Darmstadt | 17 | 7 | 3 | 7 | 26:27 | 24 |
9 | FSV Fernwald | 17 | 7 | 3 | 7 | 23:25 | 24 |
10 | SV Rot-Weiß Hadamar | 17 | 6 | 5 | 6 | 26:24 | 23 |
11 | SV Buchonia Flieden | 17 | 6 | 4 | 7 | 38:37 | 22 |
12 | SV Wehen Wiesbaden II | 17 | 6 | 4 | 7 | 28:32 | 22 |
13 | SC Viktoria Griesheim | 17 | 5 | 6 | 6 | 30:30 | 21 |
14 | FC Bayern Alzenau | 17 | 6 | 3 | 8 | 22:27 | 21 |
15 | Hünfelder SV | 17 | 5 | 4 | 8 | 28:31 | 19 |
16 | FSC Lohfelden | 17 | 5 | 3 | 9 | 27:43 | 18 |
17 | SV Wiesbaden | 17 | 3 | 6 | 8 | 30:36 | 15 |
18 | FC Ederbergland | 17 | 4 | 2 | 11 | 22:41 | 14 |
19 | Kickers Offenbach II | 17 | 3 | 3 | 11 | 17:33 | 1 |
Bilder: Tom Klein