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Der Wiederaufsteiger in die 1. Volleyball Bundesliga Frauen trat am Samstagabend in Wiesbaden an und war nicht gewillt, als Tabellenletzter seine Punkte ohne weiteres herzuschenken.
Der VCW ging rasch mit 3:0 und 5:2 in Führung, agierte dann aber lange Zeit zu unentschlossen und machte die Gäste so stark. Lohn der Thüringer Bemühungen: 6:6, 10:10, 16:11, 19:15! Wiesbadens Elemente zündeten einfach nicht. Der VCW-Block bildete keine Hürde und auch die Angriffswelle schwappte müde dahin. Erfurt zog sein Ding hingegen munter weiter durch. Dann aber Erwachen und langsames Heranrobben der Frank-Truppe (18:19, Ass durch Celine Jebens). Tanja Großer stellte den Gleichstand her (19:19) und ein erneutes Jebens-Ass brachte die Wiesbadener Führung (20:19). Beim 22:20 für den Gastgeber nahm Erfurts Headcoach Mateusz Zarczynski (Polen) seine zweite Auszeit. Den ersten Satzball durch Mittelblockerin Rachel-Anderson-Gomez (24:22) vermochten die Erfurterinnen noch zu parieren, aber mit ihrem folgenden Aufschlagfehler bescherten sie dem VCW das 25:23.
Wieder ging der VCW mit 3:0 in Führung. Beim 6:2 dann die erste Auszeit Erfurts, die erstmal für Entlastung sorgte. Der VCW blieb knapp in Front, musste dann aber den Ausgleich akzeptieren (10:10, 11:11). Frank brachte in dieser Phase Olivia Rusek für Gréta Kiss. Wiesbaden machte zwischenzeitlich fünf Punkte in Serie (16:13), kassierte dann aber erneut den Ausgleich (17:17). Nicht nur die Annahme wackelte … Und plötzlich lag SWE nach fünf Punkten in Serie mit 20:17 vorn! Aufgeben war indes keine Option – die zwischenzeitlich eingewechselte Hannah Hartmann stellte entschlossen auf 22:21 und 23:21 für den VCW. Gréta Kiss sorgte für zwei Satzbälle (24:22) und kurz darauf für das 25:23 (2:0).
Die Frank-Truppe drehte den 0:2-Rückstand auf 5:3, musste dann aber das 7:7 und gar den Rückstand (8:9 hinnehmen). Aber nun schwächelten Erfurts Elemente. Wiesbadens Athletinnen packten die Gelegenheiten beim Schopf und zogen auf 16:10, 19:12 und 22:14 davon. SWE ging die Luft aus, die Eigenfehler häuften sich. Ein umstrittener Ball brachte den 17. Punkt für die Thüringerinnen. Benedikt Frank rief seine Mädels nochmal an die Seite. Mit Erfolg: Rachel Anderson-Gomez stellte auf 23:17. Erfurt verzögerte das Spiel und kassierte prompt eine Verwarnung. Marlene Rieger ersetzte Jonna Wasserfaller im Mittelblock und Libera Rene Sain glänzte mit einer mega Flugeinlage. Wenig später hatte der VCW mit 25:18 den Sack zugemacht – nach dem ersehnten, aber hart erkämpften 3:0-Sieg haben die Hessinnen neun Punkte auf dem Konto (Tabellenplatz 5).
Dieser hart erkämpfte Sieg sollte den Wiesbadenerinnen Mut machen, denn nun steht bis Mitte November eine äußerst herausfordernde Phase an. Der Rückblick auf das Erfurt-Spiel gibt genügend Anlässe zur Selbstreflektion. Erfreulich war etwa die Tatsache, dass sich Hannah Hartmann (19 Jahre) nach Verletzungspause zunehmend als Alternative anbietet. Erstmals durfte auch Mittelblockerin Marlene Rieger (VCW II) kurzzeitig Erstligaluft schnuppern. Alle VCW-Elemente waren an diesem Abend nicht immer sattelfest, aber man robbte sich nach Rückständen jedes Mal wieder heran und überholte die Gäste dann auf der Zielgeraden.
Rene Sain bot auf der Libera-Position die reifste Leistung, was konsequenterweise mit der goldenen MVP-Medaille belohnt wurde. Silber ging an Erfurts Außenangreiferin Kira Thomsen (USA). Beste bei der VCW-Punktausbeute war Celine Jebens (13, Diagonal); je 10 steuerten der Außenangriff mit Tanja Großer und Gréta Kiss (Ungarn) bei. Auch für Mittelblockerin Rachel Anderson-Gomez (USA) wurde diese Zahl notiert. Bei Schwarz-Weiß Erfurt punkteten Thomsen (13) und Lara Alyssa Darowski (12) zweistellig.
„Das war kein Glanzstück, aber gewonnen ist gewonnen, wie man so schön sagt. Es gab gute und weniger gute Entscheidungen. Heute war keine unserer Athletinnen in Höchstform. Das war kein leichtes Spiel, aber am Ende waren wir stabiler. Das war dennoch eine gute Einstimmung auf das Spiel gegen Münster. Wir sind heute wieder ein Stück schlauer geworden“, erklärt Benedikt Frank nach dem Spiel.
„Wir haben uns am Anfang arg schwergetan. Wir wussten, dass viel getippt wird und viele Roll Shots gespielt werden. Im Verlauf des Spiels haben wir besser angenommen, eine stabilere Angriffs-Connection entwickelt und insgesamt unsere Fehlerquote gesenkt. Ich bin sehr froh, dass ich am Ende des zweiten Satzes helfen konnte. Ich bin für unsere Zuspielerin Ana-Marija Jonjev hereingekommen und sollte den Block verstärken. Rachel hat dann zugespielt, was ein besonderer Kniff des Trainers in dieser speziellen Situation war. Das haben wir gut ausgespielt. Ich konnte meine ersten zwei Punkte in der 1. Bundesliga machen, das motiviert mich enorm für die kommenden Spiele, die uns viel abverlangen werden“, sagt Hannah Hartmann.
Am Mittwoch, 30. Oktober, steht das nächste Auswärtsspiel an. Der VC Wiesbaden tritt beim USC Münster an. Die Partie beginnt um 19:00 Uhr.
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VC Wiesbaden - Schwarz-Weiß Erfurt 3:0
1. Satz 25:23 (26 Min.)
2. Satz 25:23 (28 Min.)
3. Satz 25:18 (27 Min.)
MVP: Kira Thomsen (SWE), Rene Sain (VCW)
Zuschauer:
1.349
1. Volleyball Bundesliga Frauen
Mittwoch, 30. Oktober, 19:00 Uhr USC Münster - VCW
Samstag, 2. November, 19:00 Uhr SC Potsdam - VCW
CEV Volleyball Challenge Cuo (1/16 Finale / Hinspiel)
Dienstag, 5. November, 18:30 Uhr Galatasaray Daikin Istanbul - VC Wiesbaden
9./10. November, DVV-Pokal Sieger aus der Partie SCU Emlichheim - Stralsunder Wildcats (Auswärtsspiel) - Gegner wird am 27. Oktober ermittelt
CEV Volleyball Challenge Cuo (1/16 Finale / Rückspiel) - Tickets
Donnerstag, 14. November, 19:30 Uhr VC Wiesbaden - Galatasaray Daikin Istanbul
Fotos: Detlef Gottwald