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Das dritte Viertelfinalspiel am Mittwochabend sollte über den Einzug in Playoff Halbfinale entscheiden. Die Halle am Platz der Deutschen Einheit war sehr gut gefüllt. Auch viele Dresdner Fans hatten sich auf den weiten Weg in die hessische Landeshauptstadt gemacht.
Head Coach Benedikt Frank setzte auf die bewährte Starting Six mit Kapitänin Jodie Guilliams, Tanja Großer (beide Außenangriff), Lena Große Scharmann (Diagonal), Rachel Anderson und Nina Herelová (beide Mittelblock), Natalia Gajewska (Zuspiel) und Libera Rene Sain.
Im ersten Satz konnte Dresden früh sein Spiel aufziehen und mit vier Punkten davon ziehen (10:6). Der VCW kam wieder etwas ran. Man merkte beiden Teams die Nervosität am Anfang an. Wiesbaden gelang schließlich der Ausgleich zum 15:15. Bei langen Ballwechseln behielt Dresden die Oberhand. In der Crunshtime machte der VC Wiesbaden zu viele leichte Fehler, so dass Dresden den ersten Durchgang für sich entschied (25:21).
In Durchgang zwei war es wieder sehr umkämpft bis zum 10:10. Eine erste Aufschlagsserie brachte eine vier Punkte Führung für die Gäste. Lena Große-Scharmann musste mit Knieschmerzen ausgewechselt werden. Für sie musste Joyce Agbolossou auf ungewohnter Position als Diagonalangreiferin einspringen. Der VCW fand nicht mehr richtig in den Satz und gab diesen mit 17:25 ab.
Dresden konnte zunächst im dritten Satz leichte Vorteile für sich verbuchen. Der VCW warf noch mal alles rein und versuchte auch mit Emotionen und einem lautstarken Publikum wieder ran zu kommen, mit Erfolg. Nach 18:21 Rückstand holte der VC Wiesbaden fünf Punkte in Folge. Tanja Großer, die auch die MVP-Medaille erhielt, konnte mit sehr guten Diagonalbällen noch mal Druck aufbauen. Schließlich konnte mit dem zweiten Satzball auf 1:2 nach Sätzen verkürzt werden.
Im vierten Durchgang lag zunächst der VCW vorne. Dresdens Trainer Alexander Waibl nahm beim Stand von 3:5 die erste Teamauszeit. Wiesbaden lag 10:7 vorne. Mit zwei Wechseln bei den Sächsinnen und einem großen Kampfgeist stemmte sich der DSC gegen weitere Punktverluste und übernahm die Führung. Beim Stand von 12:13 und 12:16 nahm Frank die Auszeit für seine Mannschaft. Bis zur Crunshtime konnte der Rückstand nach und nach aufgeholt werden. Es wurde sehr spannend, 21:21, 22:22. Dann entschieden Kleinigkeiten am Ende über die Niederlage. Dresden gewann den Satz und das Match mit 25:22. Kapitänin Jennifer Janiska verwandelte den Matchball.
Beim Trainerteam und der Mannschaft kam kurz nach dem Spiel allerdings noch keine rechte Freude darüber auf, denn man haderte nach dem 1:3 gegen die DSC Volleys mit den vergebenen Chancen, die sich in diesem dritten Match geboten hatten. Das Halbfinale war das große Ziel, aber an diesem Abend war der Gegner wie schon im ersten Spiel in Wiesbaden schlichtweg abgeklärter.
Der VCW konnte das Niveau des zweiten Spiels in Dresden, das man überraschend deutlich mit 3:0 gewann, über weite Teile des Matches nicht abrufen. Lange Ballwechsel gewann in den allermeisten Fällen dieses Mal die Mannschaft von Cheftrainer Alexander Waibl, die zumindest in den ersten beiden Sätzen in allen Elementen überlegen war. Der VCW fand lange keinen Rhythmus und konnte nur reagieren. Das Zuspiel war oft nicht präzise genug, Aufschläge gingen zuweilen in entscheidenden Momenten ins Netz und auch der Block war oft kein echtes Hindernis.
Der Dresdner SC zog sein Spiel über Annick Meijers (Niederlande), Agnes Pallag (Ungarn), Monique Strubbe und Jennifer Janiska munter weiter auf, ohne in den ersten beiden Sätzen ernsthaft in Gefahr zu geraten.
Für den VC Wiesbaden verabschiedet sich nach großem Kampf aus den Playoffs. Für Dresden geht es bereits am Samstag bei Allianz MTV Stuttgart im Halbfinale weiter. Beide Teams sind im europäischen CEV Cup vertreten. Der VCW ist dennoch für den internationalen CEV Challenge Cup qualifiziert, der im Oktober ausgespielt wird. Der SC Potsdam gewann das Entscheidungsspiel gegen VfB Suhl Lotto Thüringen im Tie-Break mit 3:2.
Libera Sophie Dreblow wurde als MVP mit der Goldmedaille ausgezeichnet, Silber ging an Tanja Großer. Punktbeste Wiesbadenerinnen waren Großer (16), Jodie Guilliams (11) und Joyce Agbolossou (10). Auf Dresdner Seite waren Annick Meijers (21), Monique Strubbe (18) sowie Jennifer Janiska und Ágnes Pallag (je 12) am erfolgreichst
So kurz nach dem Spiel tut es schon weh. Wenn man in Wiesbaden die Chance hat, mit einem Heimspielsieg ins Halbfinale der Playoffs einzuziehen, und dann mit leeren Händen dasteht, ist das bitter. Es hat nicht wirklich viel gefehlt, aber wir haben noch nicht die nötige Erfahrung, um im Modus Best of 3 abgezockt zwei Partien zu gewinnen. Dennoch: Wenn man sieht, welchen Weg wir in dieser Saison gegangen sind, ist das super.
Wir haben uns im vergangenen Jahr das Ziel gesetzt, in zwei bis drei Jahren international zu spielen und das haben wir nun schon vorher geschafft. Ich spreche auch meinen Co-Trainern ein großes Lob aus. Wir haben unsere Aufgaben sehr gut neu strukturiert, und ich kann versprechen, dass wir noch neue, gute Ideen auf Lager haben“, so Benedikt Fran
„Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben die große Herausforderung nicht wie erhofft meistern können. Unser Matchplan ist leider nicht aufgegangen. Wir hätten unseren tollen Zuschauern gerne ein besseres Spiel und einen Sieg geboten. So schnell kommt ja so eine Chance nicht wieder. Aber nachdem wir nach der Achterbahnfahrt in dieser Saison am Ende noch den vierten Platz und die Playoffs erreicht haben, bin ich sehr zuversichtlich für die kommende Spielzeit“, sagt Libera Rene Sain.
„Ich habe es ja mehrfach betont: Das Erreichen des Viertelfinales ist ein super Ergebnis. Und nun haben wir uns mit einem nochmal wirklich großen Volleyballfest aus dieser Saison verabschiedet. Es ist grandios, wie die Zuschauer nach jedem Punkt mitgehen, auch bei Rückständen. Wiesbaden ist eine ganz besondere Hochburg im deutschen Frauenvolleyball. Ich bedanke mich bei allen, die uns in dieser Spielzeit wieder so großartig unterstützt haben – auf der Tribüne und hinter den Kulissen. Und natürlich gebührt auch unseren Sponsoren und Partnern ein wirklich großes Dankeschön, denn ohne sie könnten wir den erheblichen Aufwand nicht stemmen", konstatierte Geschäftsführer Christopher Fetting.
„Wir sind schon längst in der Planung für die neue Saison und nun kommt auch der internationale Wettbewerb dazu. Wir können als eine der bekanntesten Sportmarken Wiesbadens und beliebtes hessisches Frauensportteam interessante Möglichkeiten bieten, eine Unterstützung lohnt sich da ganz sicher“, so Fetting abschließend.
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VC Wiesbaden - Dresdner SC 1:3
1. Satz 21:25 (29 Min.)
2. Satz 17:25 (25 Min.)
3. Satz 25:23 (33 Min.)
4. Satz 22:25 (32 Min.)
MVP: Tanja Großer (VCW), Sophie Dreblow (DSC)
Zuschauer:
1.703
Fotos: Detlef Gottwald