ANZEIGE
Das Team von Benedikt Frank ist am Freitagabend in die neue Saison gestartet. Mit folgender Starting Six begann der VCW den ersten Satz: Jaidyn Blanchfield (Außenangriff), Milana Bozic (Zuspiel), Nina Herelova (Mittelblock), Rachel Joy Anderson (Mittelblock), Izabella Rapacz (Diagonalspielerin) und Tanja Großer (Außenangriff) sowie Libera Rene Sain. Im Verlauf des Spiels kamen Melissa Langegger (Außenangriff), Jonna Wasserfaller (Mittelblock) und Celine Jebens (Diagonal) zu Kurzeinsätzen.
Die Wiesbadenerinnen erwischten einen guten Start. Druckvolle Aufschläge und schnelle Spielzüge sorgte bei Stuttgart für Probleme. Beim Stand von 7:12 und 8:15 nahm Stuttgarts Trainer Konstantin Bitter die Teamauszeiten. Zur Crunshtime konnte MTV noch etwas Boden gut machen. Der VCW brachte den ersten Satz mit 25:20 souverän über die Ziellinie.
Der zweite Durchgang gestaltete sich deutlich offener. Zur ersten technischen Auszeit führte der VCW mit 8:6. Auch in der Satzmitte wechselte die Führung hin und her. Zur Crunshtime verlor der VCW den Anschluss. Der gute Block von Stuttgart und weitere Fehler sorgten für den Ausgleich nach Sätzen (25:17).
Die Wiesbadenerinnen konnten im dritten Satz wieder gut Fuß fassen. Beim Stand von 10:6 nahm Stuttgarts Trainer die erste Teamauszeit. Wiesbaden konnte die knappe Führung bis zur Crunshtime mitnehmen. Stuttgart kam bis auf einen Punkt ran (21:22). Die Wiesbadenerinnen ging nach Sätzen wieder in Führung (25:22).
Im vierten Satz lag die Gäste ein bis zwei Punkte vorne. Bei einer guten Annahme von Wiesbaden konnte auch meist der Punkt geholt werden. Weiterhin leisteten sich die Stuttgarterinnen einige Aufschlagfehler. Zur zweiten technischen Auszeit lag der VCW mit zwei Punkten vorne (16:14.). Stuttgart suchte den Kampf und glich zum 16:16 aus. Es entwickelte sich ein wildes Spiel, wobei Wiesbaden die nächsten zwei Punkte holte. Stuttgarts Trainer Bitter nahm eine Auszeit um noch mal nachzujustieren und blieb dran. VCW-Trainer Frank bat beim Stand von 19:19 an die Seitenlinie.
In der Crunshtime blieb es bis zum Schluss spannend. Beim Stand von 23:23 holte Stuttgart den Satzball. Der darauffolgende Spielzug blieb strittig. Der Linienrichter zeigte aus und wurde von der Schiedsrichterin überstimmt, so dass Stuttgart nach Sätzen ausglich. Trainer Frank harderte mit der Tatsachenentscheidung.
Im Tie-Break lag zunächst Stuttgart etwas vorne. Der VCW kam wieder ran und führte zum Seitenwechsel 8:7. Nach vier Punkten in Folge für Wiesbaden nahm Stuttgart eine Teamauszeit. Die Gastgeberinnen kamen wieder ran und glichen zum 11:11. VCW-Trainer nahm eine Auszeit. Beim Stand von 13:13 holte Stuttgart den Punkt, so dass Frank noch eine Teamauszeit nahm. Der VCW erarbeitete sich einen Matchball, so dass Stuttgart noch eine Teamauszeit nahm.
„Das Spiel hat richtig Spaß gemacht. Es gab zwei Systeme: Auf der einen Seite stand die physische Gewalt der Stuttgarterinnen, der wir gut Paroli geboten haben. Auf der anderen Seite waren wir das spielstärkere Team in der Connection, haben in allen Elementen gut performt und wären darum auch ein nicht unverdienter Sieger gewesen. Aber wir haben auch gesehen, woran wir noch arbeiten können, nämlich an der Konstanz und richtigen Entscheidungen in kritischen Momenten. Wir sind aber schon auf gutem Weg und die Fans dürfen sich auf den nächsten Hit am Mittwoch gegen Dresden freuen“, sagt Headcoach Benedikt Frank.
„Im ersten Satz haben wir Stuttgart überrascht, indem wir viel Druck gemacht haben. Klar war, dass sie im zweiten Satz zurück kommen. Im dritten Satz haben wir uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, obwohl Stuttgart besser wurde. Wir haben um jeden Ball gekämpft und viele Bälle gekratzt. Im vierten und letzten Abschnitt war alles knapp, wir hätten den Sack zumachen können. Logisch waren wir direkt nach dem Spiel sehr enttäuscht. Aber wir sind auch stolz, weil wir hier sehr viel mehr abgeliefert haben als viele erwartet haben. Darauf lässt sich aufbauen“, so Tanja Großer.
„Wir waren knapp davor, drei Punkte mitzunehmen. Der unglückliche Ausgang ist schade, weil es gegen Stuttgart erfahrungsgemäß später kaum mehr Möglichkeiten geben wird, so gut dagegenzuhalten wie gestern. Auch wenn wir noch nicht eingespielt sind, hat man bei unseren Athletinnen die individuellen Stärken gesehen. Das Spiel hat gezeigt, was wir schon jetzt leisten können. Die schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen und die turbulenten Tage und Stunden bis zur Lizenzvergabe an uns haben natürlich auch unsere Spielerinnen nicht kaltgelassen, sie haben dennoch hochkonzentriert agiert. Sie wollen jetzt Mittwoch den Schwung mitnehmen und unser tolles Heimpublikum begeistern. Wir hoffen alle auf eine großartige Kulisse. Und wir würden uns darüber hinaus auch sehr freuen, wenn wir in Sachen Spendenmarathon die verbleibenden sechs Tage noch nutzen können, um mit Unterstützung Vieler nun vielleicht die Summe von 75.000 Euro zu erreichen“, sagt VCW-Geschäftsführer Christopher Fetting.
Der VC Wiesbaden hat wie erwartet die Lizenz für die Saison 2023/2024 der 1. Volleyball Bundesliga Frauen erhalten – mit Auflagen. Das gilt auch für zwei weitere Clubs. Konkrete Bedingungen bzw. Strafen (etwa Geldstrafe, Punkabzug, Sperre von Spielerinnen sind denkbar) wird die Volleyball Bundesliga (VBL) zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.
„Wir haben einen umfangreichen Anforderungskatalog von der VBL erhalten. Langfristiges Ziel ist die Entschuldung bis 2028. Aber bereits jetzt sind große Schritte gefordert: Wir werden ab sofort monatlich Bericht erstatten und müssen 10 Prozent des nicht gedeckten Eigenkapitals bis Saisonende abbauen. Bis Ende 2023 haben wir die Nachweispflicht, unsere geplanten Ausgaben mit zusätzlichen Einnahmen zu unterlegen. Wir geben vertrieblich Vollgas, um auch durch neue Partner weitere Strafen möglichst zu vermeiden. Ich lade jeden Interessierten herzlich ein, unser breites Netzwerk kennenzulernen und sich beim VCW als Sponsor einzubringen“, so Fetting.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!
Allianz MTV Stuttgart - VC Wiesbaden 3:2
1. Satz 20:25 (27 Min.)
2. Satz 25:17 (26 Min.)
3. Satz 22:25 (34 Min.)
4. Satz 25:23 (31 Min.)
5. Satz 17:15 (22 Min.)
MVP: Nina Herelova (VCW), Britt Bongaerts (MTV Stuttgart)
Zuschauer:
1.988
Fotos: Detlef Gottwald