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Eine Herkulusaufgabe erwartete den VC Wiesbaden am Mittwochabend. Nach wochenlangen englischen Wochen stand das Highlight im CEV Volleyball Challenge Cup an. Das Halbfinal-Rückspiel stand gegen Igor Gorgonzola Novara aus Italien an. Das Hinspiel wurde denkbar knapp mit 1:3 verloren.
Die Ausgangslage war klar. Ein 3:0 oder 3:1 musste her, um das Goldene Set (Entscheidungssatz) zu erreichen. Wenn Novara zwei Sätze gewinnt, ist die Europareise beendet.
Cheftrainer Benedikt Frank konnte die Partie nur von der Tribüne verfolgen. Co-Trainer Christian Sossenheimer sowie Daniel Ramirez, zweiter Co und Scout, standen an der Seitenlinie.
Die gewohnte Stammformation mit Nina Herelová, Jaidyn Blanchfield (beide Außenangriff), Izabella Rapacz (Diagonal), Milana Bozic (Zuspiel) und Rachel Anderson (Mittelblock) sowie Rene Sain (Libera) war im Einsatz.
Die ausverkaufte Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit, 2.100 Zuschauer, sorgen für eine besondere Stimmung. Hallensprecher Tobias Radloff heizte die Fans an. Im Gegensatz zu den vorherigen Europa-Cup-Auftritten gab es nur wenige Gäste-Zuschauer, die ihr Team unterstützten.
Der erste Satz gestaltete sich sehr eng. Der VCW hielt gegen den Dritten aus der Italienischen Liga gut mit. Kurz vor der Crunshtime (16:19) nahm Sossenheimer die erste Teamauszeit. Jayden Blanchfield konnte ihr Spiel im ersten Satz nicht richtig durchziehen. In der Crunshtime kam Melissa Langegger in die Partie und half dem Team wichtige Punkte zu sammeln. Drei Satzbälle konnte sich Novara erspielen. Ein Aufschlagfehler und ein Punkt von Langegger machten es noch mal spannend. Der dritte Ball brachte den Satzgewinn für die Gäste.
Jetzt wurde die Aufgabe für die Wiesbadenerinnen noch mal größer. Der VCW spielte mutig und druckvoll auf und führte mit 7:2, wo der Gäste-Coach eine Teamauszeit nahm. Wiesbaden blieb weitere spielbestimmend. Beim Stand von 8:14 gab es bereits die zweite Auszeit für Novara. Bis zur Crunshtime konnten die Italienerinnen den Abstand egalisieren. Beim Stand von 21:21 sorgte Rapacz und ein Blockpunkt für zwei Punkte in Folge. Mit dem ersten verwandelten Satzball gelang der Ausgleich (25:22).
Im dritten Satz lag der VCW zunächst wieder vorne. In der Satzmitte konnte Novara ausgleichen. Im weiteren Verlauf zogen die Gäste ihr Spiel auf. Beim Stand von 17:20 und 19:23 griff Sossenheimer zur Teamauszeit. Vier Satzbälle holten sich die Italienerinnen. Der zweite Ball wurde erfolgreich verwandelt entsprechend groß war der Jubel bei Novara über den Finaleinzug. Der Satz hätte der VCW nicht unbedingt verlieren müssen. Den Angreiferinnen fehlten in der einen oder anderen Situation in der Luft stehend geeignete Lösungen, um den gut postierten hohen Block zu umgehen.
Die Partie wurde noch zu Ende gespielt. Im vierten Satz durfte die zweite Garde des VC Wiesbaden ran: die Außenangreiferinnen Melissa Langegger und Noa de Vos (Niederlande), Pauline Bietau (2. Zuspiel für Milana Bozic), Antonia Herpich (2. Libera für Rene Sain), Jonna Wasserfaller (Mittelblock; Schweden) sowie Celine Jebens (Diagonal), unterstützt von Mannschaftskapitänin Nina Herelová. Und diese neuformierte Six machte ihr Ding zur Freude der Fans lange Zeit prima. Novara glich zum 15:15 und spielten die Routine aus. Mit 22:25 wurde der vierte Satz verloren. Somit gewinnt Novara die Partie 3:1 gegen Wiesbaden.
Beim VCW punktete nur Izabella Rapacz zweistellig (14). Die weiteren Zähler gingen auf das Konto von Jaidyn Blanchfield und Rachel Anderson (je 9), Nina Herelová (8), Tanja Großer (7), Melissa Langegger (5), Noa de Vos und Celine Jebens (je 4), Milana Bozic und Pauline Bietau (je 2) sowie Jonna Wasserfaller (1). Bei Novara trugen u.a. zum Sieg bei: Vita Akimova (23), Sara Bonifacio (10), Gréta Szakmáry (8) und Anna Danesi (7).
Nach der Partie wurden die Spielerinnen mit Standing Ovations und lautstarken Rufen "V - V - VCW" für ihre starke Leistung gefeiert. Die Spielerinnen erhielten von der hessischen Sportministerin Diana Stolz und Minister Ingmar Jung ein kleines Präsent. Die lange und anstrengende Europa-Reise endet im Halbfinale. Im Vorfeld hatte keiner damit gerechnet, dass das Team so viele erfolgreiche Schritte gehen kann.
„Wir haben heute ein Match gesehen, in dem wir etappenweise auf Augenhöhe waren. Novara war aber insgesamt doch besser und abgezockter, wenn es um die Wurst ging. Dennoch war das Ganze auch heute wieder für unseren Club, die Fans, Sponsoren und unsere vielen Helfer eine fantastische Sache. Davon werden wir alle noch lange zehren.
Ich bedanke mich herzlich bei allen, die uns auf dieser spannenden sportlichen Reise begleitet und unterstützt haben. Unser tolles Publikum hat unsere Mannschaft in allen internationalen Begegnungen super angetrieben. In unserer Arena war die Begeisterung auf den Tribünen immer da, das hat auch außerhalb Wiesbadens mächtig Eindruck hinterlassen. Wir wollen daran anknüpfen und nehmen uns auch für die nächsten Jahre das Ziel Europa vor. Nun geht es in die Zwischenrunde der 1. Volleyball Bundesliga und anschließend in die Playoffs. Ich hoffe, dass wir auch in den kommenden Spielen wieder viele Fans begrüßen können, denn dieses Team hat es verdient“, sagt Christopher Fetting (VCW-Geschäftsführer).
„Novara war über zwei Spiele hinweg besser und hat schlichtweg weniger Fehler gemacht. Nichtsdestotrotz: Wir haben gut dagegengehalten und gekämpft. Klar sind wir enttäuscht, aber wir sind auch stolz auf das, was wir erreicht haben. Nun müssen wir Kräfte sammeln und uns auf die Zwischenrunde in der Bundesliga fokussieren. Hier liegen schließlich noch einige Herausforderungen vor uns“, sagt Tanja Großer (Außenangriff).
Bereits am Samstag, 10. Februar, um 17:00 Uhr steht das erste Spiel der Zwischenrunde an. Der VC Wiesbaden empfängt USC Münster in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit. Für dieses Spiel dürfen die Fans den Eintrittspreis selbst bestimmen.
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CEV Challenge Cup Halbfinale Rückspiel
VC Wiesbaden - Igor Gorgonzola Novara 1:3
1. Satz 25:23 (29 Min.)
2. Satz 25:22 (29 Min.)
3. Satz 21:25 (27 Min.)
4. Satz 22:25 (25 Min.)
Zuschauer:
2.100 (ausverkauft)
Termine
1. Volleyball Bundesliga
Zwischenrunde die ersten drei Spiele
Samstag, 10. Februar, 17:00 Uhr VC Wiesbaden - USC Münster
Mittwoch, 14. Februar, 19:00 Uhr Rote Raben Vilsbiburg – VC Wiesbaden
Samstag, 17. Februar, 19:00 Uhr VC Wiesbaden – Ladies in Black Aachen
Die Spiele werden live und on-Demand auf der Streaming-Plattform Sport1 extra und auf DYN übertragen.
Tickets: www.vc-wiesbaden.de/tickets
Fotos: Detlef Gottwald