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Grillende Nachbarn hatten in der Nacht von Samstag zum Sonntag gegen 0:30 Uhr einen intensiven Rauchgeruch in der Lahnstraße in Klarenthal wahrgenommen und informierten daraufhin die Rettungsleitstelle der Feuerwehr Wiesbaden. Diese rückte mit einem Löschzug und der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte sofort zum beschriebenen Ort aus und fanden das 10 x 15 Meter große Vereinshaus, das "Kleintierzuchtvereins e.V. Wiesbaden H 209“, lichterloh in Flammen stehend vor. Die Rauchentwicklung war laut Anwohnern der Gegend bis weit ins Wellritztal sichtbar.
Die Mitarbeiter der Berufs- und der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte bargen aus dem Gebäude zwei Gasflaschen, die zum Glück bereits abgeblasen hatten. Die Gasbehälter hatten also den enormen Druck, der in ihnen herrscht, mittels einer geringen Abgabe ihres Inhalts freigegeben. Das ist ein Sicherheitsmechanismus, den alle Gasflaschen vorweisen müssen. Gefahrlos hat man sie aus dem Gebäude heraustransportiert. Hinter dem Gebäude fanden sich zwei weitere, die aber außer Gefahr waren. Alle vier wurden anschließend gekühlt.
Die Löscharbeiten der Feuerwehren mit drei Hohlstrahlrohren kamen nur schleppend voran, da die Einsatzkräfte während der Arbeiten im Inneren des Gebäudes diese wieder verlassen mussten. Die Wände des Vereinsheimes hatten große Risse durch den Brand davongetragen und nun drohte das Gebäude die Last nicht halten zu können. Um die Retter nicht zu gefährden, veranlasste man die Räumung des Hauses. Von außen kam man an die Feuerquellen und Glutnester aber nur schlecht heran.
Mit viel Körpereinsatz in luftigen Höhen brach ein Trupp unter Atemschutz und mit einer Motorsäge das Dach des maroden Hauses auf und rückte den Flammen von dort mit Löschwasser und einem schaumigen Netzmittel, dass die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzt und so leichter in das Holz eindringen kann, zu Leibe. Die zwei anderen Trupps der Wehren vor Ort taten ihrerseits ihr Bestes und versuchten weiter, die Flammen von außen zu ersticken. Immer wieder suchte man mit einer Wärmebildkamera nach noch nicht entdeckten Glutnestern.
Die Wasserversorgung an der Löschstelle gestaltete sich durch lange Wege und schlechten Anschluss an eine Wasserentnahmestelle als schwierig. Das Großtanklöschfahrzeug musste seinen enormen Wassertank auffüllen und zwischen einem Hydranten in der Nähe und dem Brandort pendeln. Auch kam man, sogar nachdem man sich Zugang über das Dach verschafft hatte, an die Glutnester nur sehr schlecht heran. In dem linken Teil des Gebäudes sorgten zusammengeklappte Tierkäfige, die bis zur Decke gestapelt waren, für eine große Herausforderung an die Einsatzkräfte. Man hatte kein gutes Vorankommen und das gezielte Einsetzen des Löschwassers war behindert. So dauerte der Einsatz an und konnte erst gegen 4:30 Uhr morgens aufgelöst werden. Bei schwül-warmen Wetter wurden die Einsatzkräfte vor Ort durch eine transportable Verpflegungsstation der Feuerwehr mit Getränken versorgt.
Tiere wurden nicht verletzt, da diese in Nachbargebäuden untergebracht sind. Das Bauwerk welches in Flammen stand, wird als Lager- und Gastraum des Kleintierzuchtvereins genutzt. Der Schaden wird auf rund 75.000 Euro geschätzt. Was an ideellen Wertgegenständen verbannte, ließ sich leider noch nicht bestimmen.
Insgesamt waren rund 30 Kräfte der Feuerwehr mit acht Fahrzeugen sowie eine Rettungswagen sowie zwei Streifen der Polizei im Einsatz. Die Kriminalpolizei hat noch in der Nacht die Ermittlungen aufgenommen. Während des Einsatzes war die Lahnstraße zwischen der Klarenthaler Straße und dem Fasanerieweg voll gesperrt.
Fotos: AV, Topo, DB